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Inzidenz, Therapie und Therapieerfolg bei Lymphomen und Leukämieerkrankungen in der Abteilung Hämatologie und Onkologie der Universitätsmedizin Göttingen unter besonderer Berücksichtigung des Anteils von Studienpatienten in den Jahren 2004-2009 / Incidence, therapy and therapeutic success in treatment of lymphoma and leukaemia at the Division of Haematology and Oncology of the University of Göttingen with special focus on study patients from 2004-2009Eitle, Johannes 11 September 2013 (has links)
Die Behandlung von Lymphomen konnten durch zahlreiche Therapieoptimierungsstudien verbessert werden.
Für das Erzielen weiterer Fortschritte ergibt sich die Forderung auch zukünftig möglichst viele Patienten in Therapieoptimierungsstudien einzuschließen.
Ziel dieser Arbeit war es, einen Überblick über die Praxis des Studieneinschlusses an einem deutschen Studienzentrum zu geben und hieraus ggf. einen Verbesserungsbedarf für bestimmte Lymphomentitäten oder Patientensubgruppen aufzuzeigen.
Weiterhin wurde untersucht inwieweit sich die Studienergebnisse im klinischen Alltag wiederspiegeln und reproduzieren lassen.
Es wurden anhand der elektronisch hinterlegten Arztbriefe die Inzidenz, die Therapieergebnisse sowie die Häufigkeit des Studieneinschlusses in der Abteilung Hämatologie und Onkologie der Universitätsmedizin Göttingen ermittelt.
Desweiteren wurden für das diffus großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL) die Therapieergebnisse mit denen wichtiger klinischer Studien verglichen. Hierzu wurden die Patienten analog der deutschen Studiengruppe Hochmaligne Non-Hodgkin-Lymphome (DSHNHL) in die Gruppen „junge Patienten mit guter Prognose“, „junge Patienten mit schlechter Prognose“, „ältere Patienten“ und „Rezidivpatienten“ eingeteilt.
Bezüglich der Studieneinschlussrate zeigt sich ein Defizit für die Patienten, die älter als 60 Jahre sind und die bei den meisten Lymphomentitäten den Großteil der Patienten stellen.
In der Erstlinientherapiegruppe der „jungen Patienten mit guter Prognose“ (alters-justierter Internationaler Prognostischer Index (aIPI) <2) zeigen sich die besten Remissionsraten. Die Ergebnisse dieser Gruppe sind mit den Beobachtungen der MabThera-International-Trial-Studie (MInT) vergleichbar.
In der Gruppe der „jungen Patienten mit schlechter Prognose“ (aaIPI≥2) zeigen sich schlechtere Therapieergebnisse als bei den „jungen Patienten mit guter Prognose“. Dies bestätigt die prognostische Relevanz der IPI-Risikofaktoren in der Rituximab-Ära.
Der Vergleich der Therapieergebnisse mit den Ergebnissen der Mega-CHOEP-Studie fiel hinsichtlich der Overall response-rate (ORR), der progessive disease (PD)-, und der complete remission/complete remission unconfirmed (CR/Cru)-Rate uneinheitlich aus. Lediglich 37,5% der Patienten wurden mit 8 Zyklen R-CHOEP-14 behandelt, das sich in der Mega-CHOEP-Studie als überlegen herausstellte.
Die Gruppe der „älteren Patienten“ zeigte eine vergleichbare ORR und PD-Rate zu den Patienten im 6xR-CHOP-14-Arm der RICOVER-60-Studie. Jedoch konnte die dort erreichte hohe CR/Cru-Rate im Göttingern Kollektiv der „älteren Patienten“ nicht beobachtet werden.
Für die Gruppe der Rezidivpatienten konnten die Beobachtungen der PARMA-Studie bestätigt werden. Die Zeit, die bis zum Auftreten eines Rezidivs
vergeht, erwies sich auch bei den Göttinger Patienten als bedeutender Prognosefaktor.
Innerhalb der drei Erstlinientherapiegruppen weisen die Göttinger Studienpatienten jeweils höhere Remissionsraten als die Nichtstudienpatienten auf.
Zur weiteren Therapieoptimierung und zum Erreichen besserer Remissionsraten sollte somit auch weiterhin größte Aufmerksamkeit auf das Randomisieren der Patienten, insbesondere der älteren Patienten, in neue klinische Therapieoptimierungsstudien gelegt werden.
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