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Experimenteller Verfahrensvergleich zur Bestimmung der Implantatlockerung der transiliosakralen Verschraubung

Lenk, Maximilian 21 May 2021 (has links)
Die präsentierte experimentelle Arbeit beschäftigt sich mit der quantitativen Bestimmung und Analyse der Implantatlockerung nach transiliosakraler Schraubenversorgung von Frakturen des hinteren Beckenrings. Die zunehmende Aufgabe der suffizienten Versorgung von Fragilitätsfrakturen des Beckens ist Produkt der Folgen des demographischen Wandels einer alternden Gesellschaft und dem damit einhergehenden steigenden Auftreten von manifesten Osteoporoseerkrankungen. Während der Therapiekonzeptionierung sind Punkte wie Multimorbidität des Patienten, gesundheitsökonomische Belastung und der Wunsch nach selbstbestimmter Unabhängigkeit bis in das hohe Lebensalter zu berücksichtigen. Die transiliosakrale Verschraubung als minimalinvasive Technik stellt eine weltweit praktizierte und anerkannte Lösung zur Stabilisierung des frakturierten hinteren Beckenrings dar. Als Vorteile gegenüber der konservativen beziehungsweise offen chirurgischen Behandlung sind neben der Reduktion perioperativer Risiken, wie Thrombosen und Wundheilungsstörungen, die frühe Mobilisationsmöglichkeit einhergehend mit verkürzten Krankenhausaufenthalten und einem schnelleren Erlangen von Alltagsselbstständigkeit zu sehen. Allerdings sind in radiologischen Verlaufskontrollen bei bis zu 20 % der operierten Patienten Lockerungstendenzen des Osteosynthesematerials, im Sinne von Herausdrehen der Schraube, wahrscheinlich bedingt durch die schwierigen Bedingungen der Verankerung und der zyklischen Belastung, zu beobachten. Bisher sind keine Untersuchungen des klinischen Einflusses dieser Schraubenlockerungen mit Hilfe quantitativer Analysen bekannt. Präoperative Messverfahren zur Evaluierung der Instabilität sind geprägt von fehlenden Standards und wenig Transparenz bezüglich der Messmethodik. Als Grundlage zum Aufzeigen des Zusammenhangs zwischen Schraubenlockerung und klinischer Relevanz sind quantitative Studien in Hinblick auf Exaktheit und Reliabilität verschiedener Messmethoden notwendig. Zur Detektion einer geeigneten Messmethode wurde die transiliosakrale Verschraubung von neun präparierten Körperspenderbecken nach künstlicher Frakturierung manuell gelockert und daraufhin mittels verschiedener Methoden untersucht. Wir analysierten diese Messungen einerseits in Bezug auf deren Wiederholbarkeit, andererseits auf deren Genauigkeit, sowie möglicher Äquivalenz zur Goldstandarduntersuchung, dem 3D-Scan mittels Bildverstärker. Diesen definierten wir als Bezugsmethode, da beispielsweise in der Wirbelsäulenchirurgie eine computertomographische Schnittbildgebung zur Detektion implantatbedingter Komplikationen empfohlen wird und in vorherigen Vergleichen keine signifikante Unterlegenheit des 3D-Scans in der diagnostischen Präzision gegenüber der Computertomographie gezeigt wurde. Hauptaugenmerk konnte entsprechend der Ergebnisse auf das X- Ray- Modul sowie die Röntgenbildvermessungen Inlet lateral und Outlet medial gelegt werden, da sich diese Methoden in der Analyse als äquivalent zum 3D- Scan erwiesen. Obwohl das X- Ray- Modul die geringste absolute Abweichung und eine sehr gute bis mäßige Intrarater Reliabilität zeigte, war die Interrater Reliabilität nur ungenügend. Im Gegensatz dazu, zeigte die Bestimmung der sakroiliakalen Schraubenlockerung als laterale Messung in der Inletprojektion neben einer geringen Abweichung eine sehr gute Intra- und Interrater Reliabilität. Somit kann mit dieser Methode die Schraubenlockerung zeitlich überwacht und die Strahlenbelastung für den Patienten reduziert werden, indem der Bedarf an computertomographischen Scans verringert wird. Zudem weisen die präsentierten Ergebnisse auf die Nützlichkeit von Outlet- und Inlet- Projektionen für die klinischen Verlaufskontrollen hin. Hervorzuheben sind die Vorstellung standardisierter Messmethoden mit einer hohen Reliabilität und deren transparente Abbildung, sodass sie für den Leser reproduzierbar sind. In Zukunft sollten die hier präsentierten Messtechniken in größeren klinischen Studien validiert und mit den funktionellen Ergebnissen korreliert werden, um die klinische Relevanz der postoperativen Lockerung von transiliosakralen Verschraubungen abschätzen zu können.:1. Einleitung und Grundlagen 1 1.1 Zielsetzung 5 1.2 Anatomie und Biomechanik des Beckens 6 1.2.1 Knöcherner Aufbau des Beckens 6 1.2.2 Gelenke, Bandverbindungen und Biomechanik des Beckens 7 1.2.3 Nervenbahnen und Gefäße 9 1.3 Klassifikation von Beckenringfrakturen 11 1.3.1 Einteilung nach AO/ OTA 11 1.3.2 Einteilung von Beckenfrakturen nach Young und Burgess 12 1.3.3 Einteilung von Fragilitätsfrakturen des Beckens nach Rommens und Hofmann 14 1.3.4 Einteilung der Kreuzbeinfrakturen nach Denis 16 1.4 Diagnostische Aspekte bei Fragilitätsfrakturen des Beckenrings 17 1.4.1 Anamnese und klinische Untersuchung 17 1.4.2 Radiologische Diagnostik 18 1.4.3 Verlaufsbeurteilung 20 2. Materialien und Methoden 21 2.1 Basisdaten der Körperspender 21 2.2 Präparation und Aufbewahrung Körperspenderbecken 22 2.3 OP-Durchführung: beidseitige transiliosakrale Verschraubung mit einseitiger Zementaugmentierung 22 2.4 Szenarienerarbeitung und Durchführung der Bildgebung 23 2.5 Vermessung der 3D- Scans 24 2.6 Vermessung mittels Softwareanwendung „X-Ray-Modul“ 26 2.6.1 Segmentierung der B0- Computertomogramme mit Hilfe von Mimics 16 26 2.6.2 Anwendung des X-Ray- Moduls zur Registrierung der B1- Röntgenbilder auf die segmentierten CT-Geometrien und Vermessung der Schraubenlockerung 28 2.7 Hilfslinien- basierte Röntgenbildvermessung der Schraubenlockerung 32 2.8 Fotographische Schraubenlockerungsmessung 34 2.9 Datenevaluation 36 2.9.1 Absolute Abweichung der Messmethoden bezüglich des 3D-Scans 36 2.9.2 Reliabilitätsanalyse 37 2.9.3 Methodenvergleich in Bezug auf Goldstandardmethode 40 3. Ergebnisse 41 3.1. Tabellarisch- deskriptive Aufarbeitung der Messwerte 41 3.2 Absolute Abweichung 50 3.3 Intrarater Reliabilität 51 3.4 Interrater Reliabilität 52 3.5 Methodenvergleich in Bezug auf Goldstandard 53 3.6 Zusammenfassung der Ergebnisse 54 4. Diskussion 56 4.1. Limitationen 66 5. Zusammenfassung der Arbeit 67 6. Literaturverzeichnis 70 7. Anhang 80

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