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Flußspatlagerstätten des SW-Vogtlandes: Schönbrunn, Bösenbrunn, WiedersbergKuschka, Ewald, Hahn, Wilfried 21 December 2011 (has links) (PDF)
Die drei Flußspatlagerstätten Schönbrunn, Bösenbrunn/Grüne Tanne und Wiedersberg befinden sich auf drei generell Nordwest verlaufenden regionalen Bruchstörungen. Die genannten Lagerstättenstrukturen sind in einem System, vorwiegend herzyn streichender Mineralgänge integriert, von denen einige wegen ihrer Eisen-, Kupfer- und Zinnerzführung bereits seit dem ausgehenden Mittelalter Anlass zu bescheidendem Bergbau gaben.
Interessant ist, dass die gesamte Lagerstättenstruktur ein Großscherlinsengefüge aufweist und sie somit zu den Scherlinsengroßstörungssystemen gehört. Dementsprechend besitzen die Flußspatkonzentrationen linsenartige Konturen, die voneinander durch taube, quarzige oder karbonatische Gangabschnitte getrennt sind. Die Gangmineralisationen der drei Flußspatlagerstätten sind prinzipiell gleich, wobei zwei Hauptperioden der hydrothermalen Mineralisierung unterschieden werden können:
Entsprechend der mineralischen Gangzusammensetzung müssen in allen drei Lagerstätten zwei Rohspattypen unterschieden werden: Die Lagerstättenstruktur ist durch Bohrungen und Schürfe auf rund 3 km Länge und bis 1.000 m Teufe geologisch erkundet. Die Erkundungsteufe entspricht noch nicht der unbekannt gebliebenen Teufengrenze der Lagerstätte. Der Abbau der Fluoritmittel erfolgte in allen drei Lagerstätten i. w. im Firstenstoßbau bei Schachtförderung. Die Vorratssituation ist für jede Lagerstätte spezifisch: Auf der Flußspatlagerstättenstruktur Schönbrunn wurde bis zur Einstellung des Gewinnbetriebes 1991 insgesamt 2.230 kt Rohspat mit 1.450 kt Fluoritinhalt abgebaut. Auf der Flußspatlagerstättenstruktur Bösenbrunn/Grüne Tanne wurden bis zur Einstellung des Gewinnungsbetriebes 1991 insgesamt 250 kt Rohspat mit 94 kt Fluoritinhalt abgebaut. Auch hier sind noch Fluoritvorräte vorhanden. Auf der Fluoritlagerstättenstruktur Wiedersberg wurde bis zur Einstellung der Gewinnung 1960 127,3 kt Rohspat mit ca 94,4 kt Fluoritinhalt abgebaut. Restvorräte sind ebenfalls vorhanden. Die Aufbereitung des Rohflußspats erfolgte auf der Grubenanlage Schönbrunn bis 1959 durch einfache Absiebung, Läutertrommeln und Klaubung. In Wiedersberg wurden bis 1959 auch Setzmaschinen benutzt. Später, ab 1969, wurde der Rohspat von Schönbrunn und Bösenbrunn in der neu eingerichteten zentralen Spataufbereitung in Legenfeld flotativ aufbereitet. Nach der Einstellung des Gewinnungsbetriebes in den südwestvogtländischen Lagerstätten besteht folgende Situation Flußspatgrube Schönbrunn: Die ursprüngliche Verwahrungs- und Sanierungskonzeption sah eine Flutung des Grubengebäudes vor. Im März 1993 übernahm die Firma Hartsteinwerke Oelsnitz/Vogtl. GmbH die Flußspatgrube Schönbrunn (mit der daran gebundenen Flußspatgrube Bösenbrunn). Die Flutung wurde im Niveau der 453 m-Sohle gestoppt. Die Hartsteinwerke sehen eine Nutzung des Grubengebäudes zu verschiedenen Zwecken (Freizeitbetrieb, balneologische Nutzung u. a.) vor. Flußspatgrube Wiedersberg: Schächte und Stollen wurden ordnungsgemäß verwahrt. Nach derzeitigem Wissensstand sind die Flußspatlagerstätten des Südwestvogtlandes hydrothermale Mineralbildungen, die sich seit Perm bis zum Tertiär aus Hydrothermen in Hohlräumen des gezerrten Bruchstörungsinventars der regionalen Störungssysteme bei Temperaturen zwischen 300 und 50°C abschieden. Als Lieferanten der abscheidbaren Stoffe der Hydrotherme, darunter die ionaren Komponenten des Fluorits, werden Krustengesteine, darunter der fluoritspezialisierte Schönbrunner Granit angesehen.
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Flußspatlagerstätten des SW-Vogtlandes: Schönbrunn, Bösenbrunn, WiedersbergKuschka, Ewald, Hahn, Wilfried 21 December 2011 (has links)
Die drei Flußspatlagerstätten Schönbrunn, Bösenbrunn/Grüne Tanne und Wiedersberg befinden sich auf drei generell Nordwest verlaufenden regionalen Bruchstörungen. Die genannten Lagerstättenstrukturen sind in einem System, vorwiegend herzyn streichender Mineralgänge integriert, von denen einige wegen ihrer Eisen-, Kupfer- und Zinnerzführung bereits seit dem ausgehenden Mittelalter Anlass zu bescheidendem Bergbau gaben.
Interessant ist, dass die gesamte Lagerstättenstruktur ein Großscherlinsengefüge aufweist und sie somit zu den Scherlinsengroßstörungssystemen gehört. Dementsprechend besitzen die Flußspatkonzentrationen linsenartige Konturen, die voneinander durch taube, quarzige oder karbonatische Gangabschnitte getrennt sind. Die Gangmineralisationen der drei Flußspatlagerstätten sind prinzipiell gleich, wobei zwei Hauptperioden der hydrothermalen Mineralisierung unterschieden werden können:
Entsprechend der mineralischen Gangzusammensetzung müssen in allen drei Lagerstätten zwei Rohspattypen unterschieden werden: Die Lagerstättenstruktur ist durch Bohrungen und Schürfe auf rund 3 km Länge und bis 1.000 m Teufe geologisch erkundet. Die Erkundungsteufe entspricht noch nicht der unbekannt gebliebenen Teufengrenze der Lagerstätte. Der Abbau der Fluoritmittel erfolgte in allen drei Lagerstätten i. w. im Firstenstoßbau bei Schachtförderung. Die Vorratssituation ist für jede Lagerstätte spezifisch: Auf der Flußspatlagerstättenstruktur Schönbrunn wurde bis zur Einstellung des Gewinnbetriebes 1991 insgesamt 2.230 kt Rohspat mit 1.450 kt Fluoritinhalt abgebaut. Auf der Flußspatlagerstättenstruktur Bösenbrunn/Grüne Tanne wurden bis zur Einstellung des Gewinnungsbetriebes 1991 insgesamt 250 kt Rohspat mit 94 kt Fluoritinhalt abgebaut. Auch hier sind noch Fluoritvorräte vorhanden. Auf der Fluoritlagerstättenstruktur Wiedersberg wurde bis zur Einstellung der Gewinnung 1960 127,3 kt Rohspat mit ca 94,4 kt Fluoritinhalt abgebaut. Restvorräte sind ebenfalls vorhanden. Die Aufbereitung des Rohflußspats erfolgte auf der Grubenanlage Schönbrunn bis 1959 durch einfache Absiebung, Läutertrommeln und Klaubung. In Wiedersberg wurden bis 1959 auch Setzmaschinen benutzt. Später, ab 1969, wurde der Rohspat von Schönbrunn und Bösenbrunn in der neu eingerichteten zentralen Spataufbereitung in Legenfeld flotativ aufbereitet. Nach der Einstellung des Gewinnungsbetriebes in den südwestvogtländischen Lagerstätten besteht folgende Situation Flußspatgrube Schönbrunn: Die ursprüngliche Verwahrungs- und Sanierungskonzeption sah eine Flutung des Grubengebäudes vor. Im März 1993 übernahm die Firma Hartsteinwerke Oelsnitz/Vogtl. GmbH die Flußspatgrube Schönbrunn (mit der daran gebundenen Flußspatgrube Bösenbrunn). Die Flutung wurde im Niveau der 453 m-Sohle gestoppt. Die Hartsteinwerke sehen eine Nutzung des Grubengebäudes zu verschiedenen Zwecken (Freizeitbetrieb, balneologische Nutzung u. a.) vor. Flußspatgrube Wiedersberg: Schächte und Stollen wurden ordnungsgemäß verwahrt. Nach derzeitigem Wissensstand sind die Flußspatlagerstätten des Südwestvogtlandes hydrothermale Mineralbildungen, die sich seit Perm bis zum Tertiär aus Hydrothermen in Hohlräumen des gezerrten Bruchstörungsinventars der regionalen Störungssysteme bei Temperaturen zwischen 300 und 50°C abschieden. Als Lieferanten der abscheidbaren Stoffe der Hydrotherme, darunter die ionaren Komponenten des Fluorits, werden Krustengesteine, darunter der fluoritspezialisierte Schönbrunner Granit angesehen.
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