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Aufbau fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Informatikkompetenzen bei Grundschullehramtsstudierenden

Nenner, Christin 05 February 2025 (has links)
Unsere Lebenswelt ist von Informatik und Informatiksystemen, wie z. B. Algorithmen in Suchmaschinen, Empfehlungssystemen in Streamingdiensten, Aufzügen, Ticketautomaten sowie Smartwatches und Smartphones, durchdrungen. Bereits Kindergartenkinder und Grundschüler:innen kommen damit nahezu jeden Tag in Berührung. Damit sie nicht nur Konsument:innen in der digitalisierten Welt sind, sondern selbst aktive und mündige Gestalter:innen dieser werden können, wird informatische Bildung schon in der Grundschule angestrebt. Um informatische Bildung in der Grundschule umzusetzen, braucht es neben der Integration informatischer Inhalte in die Curricula und Konzepten zur Erarbeitung der Inhalte mit Grundschüler:innen informatisch fachwissenschaftlich und fachdidaktisch kompetente Grundschullehrkräfte. Bisher konnte in verschiedenen Studien gezeigt werden, dass (angehende) Grundschullehrkräfte keine konkreten Vorstellungen von Informatik sowie kaum informatische Kompetenzen mitbringen und sich dementsprechend selbst einschätzen. So stellt sich die Frage, wie Grundschullehramtsstudierende und auch Grundschullehrkräfte Informatikkompetenzen erwerben können. Ziel dieser Dissertation ist, dass Grundschullehramtsstudierende informatische Kompetenzen auf der einen Seite aufbauen und sie auf der anderen Seite mit Grundschüler:innen im Unterricht erarbeiten können. Somit handelt es sich hierbei sowohl um den Erwerb von fachwissenschaftlichen als auch fachdidaktischen Informatikkompetenzen. Eine Möglichkeit informatische Kompetenzen bei Grundschullehramtsstudierenden aufzubauen, ist es, informatikspezifische Lehrveranstaltungen in das Grundschullehramtsstudium zu integrieren. Im Rahmen der Dissertation wurden informatikspezifische Lehrveranstaltungen als Einstiegs- und Vertiefungskurse entwickelt, welche mit Grundschullehramtsstudierenden der TU Dresden evaluiert wurden. Der in bestehende Veranstaltungen verschiedener Grundschuldidaktiken integrierte Einstiegskurs wurde von Sommersemester 2020 bis Wintersemester 2023/24 mit insgesamt ca. 500 Grundschullehramtsstudierenden durchgeführt. Das Ziel war es, in die informatische Bildung einzuführen, Interesse zu wecken und die Themenvielfalt zu präsentieren. Der Vertiefungskurs zur Entwicklung erster informatikspezifischer Unterrichtsentwürfe wurde seit dem Sommersemester 2021 als Wahlpflichtübung eines Moduls im Fach Werken und ab dem Wintersemester 2021/22 als Kurs in den Ergänzungsstudien für Grundschullehramtsstudierende aller Fächer angeboten. Insgesamt nahmen an diesem Kurs bis einschließlich Sommersemester 2023 45 Grundschullehramtsstudierende teil. Zur Entwicklung der Formate wurden Empfehlungen aus bereits bestehenden informatikspezifischen Veranstaltungen für Grundschullehramtsstudierende und Grundschullehrkräfte einbezogen. In Einstiegs- und Vertiefungskursen werden Materialien, die bereits in anderen Projekten u. a. in Zusammenarbeit mit Grundschullehrkräften entstanden sind, eingesetzt. Ziel der Dissertation ist es, den Aufbau der Informatikkompetenzen bei Grundschullehramtsstudierenden quantitativ zu untersuchen. Dazu wurden Erhebungsinstrumente sowohl zu fachwissenschaftlichen als auch zu fachdidaktischen Informatikkompetenzen iterativ durch den Einsatz in Einstiegs- und Vertiefungskursen entwickelt. Beide Erhebungsinstrumente bestehen aus einer selbsteinschätzungsbasierten und einer aufgabenbasierten Komponente. Die selbsteinschätzungsbasierten Komponenten zu Fachwissenschaft und Fachdidaktik beruhen auf der Einschätzung zu konkreten Aussagen auf einer Likert-Skala. Eine Herausforderung dabei war es, die Aussagen so zu formulieren, dass sie im Zweifel auch ohne Informatikkompetenzen verstanden werden können. Die aufgabenbasierte Komponente zu den fachwissenschaftlichen Kompetenzen besteht aus größtenteils automatisch auswertbaren Testaufgaben, deren unterschiedliche Ratewahrscheinlichkeit und Granularität zu beachten ist. Die aufgabenbasierte Komponente zu den fachdidaktischen Kompetenzen umfasst die Beurteilung der von den Studierenden entwickelten informatikspezifischen Unterrichtsentwürfe durch Informatikdidaktiker:innen. Mithilfe des Erhebungsinstruments zu fachwissenschaftlichen Informatikkompetenzen und der selbsteinschätzungsbasierten Komponente des Erhebungsinstruments zu fachdidaktischen Informatikkompetenzen wurden vor der Teilnahme an Einstiegs- und Vertiefungskursen das informatische Vorwissen und die diesbezügliche Selbsteinschätzung der teilnehmenden Grundschullehramtsstudierenden erhoben. Die befragten Grundschullehramtsstudierenden von der TU Dresden bringen zu Informatiksystemen in der Lebenswelt und dem Aufbau von Informatiksystemen Kompetenzen mit. Zum Aufbau von Informatiksystemen schätzen sie sich dementsprechend selbst gut ein. Zu den Konzepten Daten sowie Algorithmen und Programmierung bringen die Grundschullehramtsstudierenden deutlich weniger Kompetenzen mit und schätzen sich selbst auch deutlich schlechter ein. Im Gegensatz zu der für die meisten fachwissenschaftlichen Schwerpunkte eher geringen Selbsteinschätzung schätzen sich die Befragten zu den allgemeinen fachdidaktischen Kompetenzen bezogen auf die Umsetzung im Unterricht positiver ein. Es zeichnet sich eine Diskrepanz zwischen geringen selbsteingeschätzten sowie nachgewiesenen fachwissenschaftlichen Kompetenzen und höherer Selbsteinschätzung zur Umsetzung informatischer Bildung in der Grundschule, die diese fachwissenschaftlichen Kompetenzen als Grundlage hat, ab. Im Einstiegskurs wurde mithilfe der selbsteinschätzungsbasierten Komponenten der Erhebungsinstrumente im Pre-Post-Design die Veränderung der Selbsteinschätzung der teilnehmenden Grundschullehramtsstudierenden zu fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Informatikkompetenzen untersucht. Dabei konnte gezeigt werden, dass die Selbsteinschätzung zu fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Informatikkompetenzen signifikant gesteigert werden konnte. Zudem konnte durch die Teilnahme am Einstiegskurs die geringe Selbsteinschätzung zu Grundlagen informatischer Bildung an die schon vor der Teilnahme deutlich höhere Selbsteinschätzung zur konkreten Umsetzung informatischer Bildung mit Schüler:innen angeglichen werden, so dass die im selbsteingeschätzten Vorwissen festgestellte Diskrepanz zumindest z. T. behoben wurde. Um den Kompetenzaufbau und die Veränderung der Selbsteinschätzung durch die Teilnahme am Vertiefungskurs untersuchen zu können, wurden die Erhebungsinstrumente zu fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Informatikkompetenzen größtenteils im Pre-Post-Testdesign eingesetzt. Die Ausnahme bildete die Untersuchung der aufgebauten fachdidaktischen Kompetenzen. Für die Untersuchung dessen wurde anstatt eines Pre-Post-Testdesigns ein Vergleich der Bewertung einer ersten Version und einer überarbeiteten zweiten Version des im Vertiefungskurs entwickelten Unterrichtsentwurfs umgesetzt. Es konnte gezeigt werden, dass Grundschullehramtsstudierende durch die Teilnahme am Vertiefungskurs sowohl fachwissenschaftliche als auch fachdidaktische Informatikkompetenzen aufbauen. Die Bewertung der von den Studierenden entwickelten Unterrichtsentwürfe zeigt, dass die Teilnehmenden ihre fachdidaktischen Informatikkompetenzen signifikant verbessert haben. Auch nach einer iterativen Überarbeitung der Unterrichtsentwürfe zeigte sich offenes Lernpotenzial hinsichtlich zielgruppen- und fachgerechter Umsetzung. Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Dissertation sollte die Nachhaltigkeit des Kompetenzaufbaus in Vertiefungskursen untersucht werden. Um die fachdidaktischen Kompetenzen näher zu analysieren, sollte der Vertiefungskurs um die Erprobung mit Schüler:innen erweitert werden. Langfristig sollte eine verpflichtende informatikspezifische Veranstaltung in das Curriculum des Grundschullehramts aller Bundesländer integriert werden.

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