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Untersuchungen zur hüftstabilisierenden Wirkung des atmosphärischen Druckes und zur Range of Motion bei Hebelwirkung auf GelenkmodelleRauch, Hannes 09 March 2017 (has links) (PDF)
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden kapselumhüllte Hüftgelenkmodelle mit 22 – 44 mm Durchmesser durch Hebelwirkung luxiert, wobei die wirkende Kraft, die resultierende Dislokation und der intraartikuläre Absolutdruck kontinuierlich gemessen wurden. Parallel dazu wurde die technische Range of Motion bis zum Impingement und bis zur Luxation bestimmt. Die durchgeführten Hebelversuche ergaben bei Zunahme des Kopfdurchmessers eine erhebliche Zunahme des Luxationswiderstandes der untersuchten Gelenkmodelle. Im Gegensatz dazu ergab die Messung der technischen Range of Motion bei größerem Gelenkdurchmesser einen geringen Zuwachs, dessen praktische Wirksamkeit durch existierende Literatur auf Grund von Knochen-Knochen-Impingement in Zweifel gezogen wird (Burroughs et al. 2005). Die Hypothese ist somit anzunehmen.
Die starke Zunahme des Luxationswiderstandes und die gering erweiterte techROM sprechen neben anderen Argumenten dafür, dass die permanente hüftstabilisierende Wirkung des atmosphärischen Druckes, die auch als Weber-Effekt bezeichnet werden kann, die Hauptursache für die deutlich verminderte Luxationsneigung größerer Köpfe nach hüftendoprothetischen Eingriffen darstellt. Daraus können folgende Konsequenzen für die Hüftendoprothetik abgeleitet werden:
1. Die Schonung und Rekonstruktion der Gelenkkapsel ist eine wichtige Voraussetzung für die Wirksamkeit des Weber-Effektes. Zahlreiche Studien belegen, dass durch die Kapselrekonstruktion die Anzahl der von Luxationen betroffenen Patienten um 90 % gesenkt werden kann (Pellicci et al. 1998; Bottner und Pellicci 2006; Prietzel et al. 2014), weshalb die Kapselrekonstruktion zu empfehlen ist.
2. Gelenkköpfe mit größerem Durchmesser besitzen in Folge des Weber-Effektes eine wesentlich größere Gelenkstabilität bzw. einen höheren Luxationswiderstand. Daraus resultiert offensichtlich die klinisch nachgewiesene wesentlich geringere Luxationsra-te (Bistolfi et al. 2011; Howie et al. 2012, Zajonz et al. 2015). Gegenwärtige Nachteile größerer Köpfe wie höherer Abrieb und vermehrte Belastung von Pfannenveranke-rung und Konus müssen jedoch berücksichtigt werden. Der Einsatz größerer Gelenk-köpfe ist zukünftig in der Hüftendoprothetik anzustreben. Gegenwärtig ist bei normalem Luxationsrisiko und somit bei primären HTEP-Implantationen der Einsatz von Gelenkköpfen bis 36 mm Durchmesser vertretbar. Bei erhöhtem Luxationsrisiko (z. B. bei bestimmten HTEP-Revisionen) sind dagegen 40-mm- und 44-mm-Köpfe gerechtfertigt, soweit diese in Abhängigkeit vom Pfannendurchmesser realisierbar sind (Zajonz et al. 2015).
3. Der Einsatz einer intrakapsulären Redondrainage beschleunigt durch die Eliminierung eingedrungener Luft und durch die Minimierung des postoperativen Hämatoseroms die Restitution physiologischer Gelenkverhältnisse. Dies ist gleichfalls eine wichtige Voraussetzung für die Wirksamkeit des Weber-Effektes und daher zu empfehlen (Prietzel et al. 2007).
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Untersuchungen zur hüftstabilisierenden Wirkung des atmosphärischen Druckes und zur Range of Motion bei Hebelwirkung auf GelenkmodelleRauch, Hannes 31 January 2017 (has links)
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden kapselumhüllte Hüftgelenkmodelle mit 22 – 44 mm Durchmesser durch Hebelwirkung luxiert, wobei die wirkende Kraft, die resultierende Dislokation und der intraartikuläre Absolutdruck kontinuierlich gemessen wurden. Parallel dazu wurde die technische Range of Motion bis zum Impingement und bis zur Luxation bestimmt. Die durchgeführten Hebelversuche ergaben bei Zunahme des Kopfdurchmessers eine erhebliche Zunahme des Luxationswiderstandes der untersuchten Gelenkmodelle. Im Gegensatz dazu ergab die Messung der technischen Range of Motion bei größerem Gelenkdurchmesser einen geringen Zuwachs, dessen praktische Wirksamkeit durch existierende Literatur auf Grund von Knochen-Knochen-Impingement in Zweifel gezogen wird (Burroughs et al. 2005). Die Hypothese ist somit anzunehmen.
Die starke Zunahme des Luxationswiderstandes und die gering erweiterte techROM sprechen neben anderen Argumenten dafür, dass die permanente hüftstabilisierende Wirkung des atmosphärischen Druckes, die auch als Weber-Effekt bezeichnet werden kann, die Hauptursache für die deutlich verminderte Luxationsneigung größerer Köpfe nach hüftendoprothetischen Eingriffen darstellt. Daraus können folgende Konsequenzen für die Hüftendoprothetik abgeleitet werden:
1. Die Schonung und Rekonstruktion der Gelenkkapsel ist eine wichtige Voraussetzung für die Wirksamkeit des Weber-Effektes. Zahlreiche Studien belegen, dass durch die Kapselrekonstruktion die Anzahl der von Luxationen betroffenen Patienten um 90 % gesenkt werden kann (Pellicci et al. 1998; Bottner und Pellicci 2006; Prietzel et al. 2014), weshalb die Kapselrekonstruktion zu empfehlen ist.
2. Gelenkköpfe mit größerem Durchmesser besitzen in Folge des Weber-Effektes eine wesentlich größere Gelenkstabilität bzw. einen höheren Luxationswiderstand. Daraus resultiert offensichtlich die klinisch nachgewiesene wesentlich geringere Luxationsra-te (Bistolfi et al. 2011; Howie et al. 2012, Zajonz et al. 2015). Gegenwärtige Nachteile größerer Köpfe wie höherer Abrieb und vermehrte Belastung von Pfannenveranke-rung und Konus müssen jedoch berücksichtigt werden. Der Einsatz größerer Gelenk-köpfe ist zukünftig in der Hüftendoprothetik anzustreben. Gegenwärtig ist bei normalem Luxationsrisiko und somit bei primären HTEP-Implantationen der Einsatz von Gelenkköpfen bis 36 mm Durchmesser vertretbar. Bei erhöhtem Luxationsrisiko (z. B. bei bestimmten HTEP-Revisionen) sind dagegen 40-mm- und 44-mm-Köpfe gerechtfertigt, soweit diese in Abhängigkeit vom Pfannendurchmesser realisierbar sind (Zajonz et al. 2015).
3. Der Einsatz einer intrakapsulären Redondrainage beschleunigt durch die Eliminierung eingedrungener Luft und durch die Minimierung des postoperativen Hämatoseroms die Restitution physiologischer Gelenkverhältnisse. Dies ist gleichfalls eine wichtige Voraussetzung für die Wirksamkeit des Weber-Effektes und daher zu empfehlen (Prietzel et al. 2007).
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