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Lernhandeln mit integrierter UnternehmenssoftwareHommel, Mandy 22 July 2019 (has links)
Die Dynamik der technologischen Veränderungen, die zunehmende Komplexität von Anforderungen, Automatisierungspotentiale im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung und die Verringerung der durch den Menschen zu bewältigenden Routinetätigkeiten prägen die Arbeitswelt. Im Kontext der Digitalisierung sind Unternehmen zunehmend prozessorientiert ausgerichtet, d. h. betriebliche Kernprozesse werden konsequent an der Wertschöpfung und den Anforderungen der Kunden, an Qualität und an den dafür erforderlichen Prozessen orientiert. Unternehmen müssen dazu über die erforderliche informationstechnische Infrastruktur verfügen. Neben entsprechender Hardware ist die Software erforderlich, mit der Geschäftsprozesse in geeigneter Weise gesteuert und abgebildet werden können (Enterprise Resource Planning Software, ERP). Die Fähigkeit des adäquaten Umgangs mit betriebsnotwendiger Software ist dabei ein kardinales Erfolgskriterium. In der Praxis häufig anzutreffen sind Schulungen, die in Form von einfachen Klick- und Orientierungskursen mit der grundsätzlichen Funktionalität der Software vertraut machen. Fraglich ist allerdings, ob diese didaktische Ausrichtung zu Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten führt, die für das Handeln in Geschäftsprozessen erforderlich sind und einer ganzheitlichen Perspektive auf Geschäftsprozesse gerecht werden. In Bezug auf die angestrebte berufliche Handlungsfähigkeit sind bei diesen Klickschulungen Transferprobleme und träges Wissen zu erwarten.
Die Frage danach, wie zukünftige Anwenderinnen und Anwender qualifiziert werden sollten, um den Umgang mit einer ERP-Software so zu erlernen, dass sie über anwendungsbereites Wissen verfügen und handlungsfähig sind, stellt sich nicht nur für Unternehmen. Auch in der beruflichen Erstqualifizierung und der universitären Ausbildung ist diese Frage relevant. Bildungskontextübergreifend ist die Qualifizierung für den Umgang mit einer ERP-Software i. d. R. mit der Zielvorstellung verbunden, dass Lernende in Bezug auf die Steuerung von Geschäftsprozessen und die Pflege von Daten handlungsfähig werden.
Vor diesem Hintergrund geht diese Arbeit der Frage nach, wie potenzielle Anwenderinnen und Anwender für den Umgang mit ERP-Software qualifiziert werden sollten. Dazu werden das didaktisch-methodische Vorgehen funktionsorientierter Anwender-/Klickschulungen mit dem prozessorientierten Vorgehen problemorientierter Lernumgebungen sowie die daraus resultierenden Lernerfolge kontrastierend analysiert. Ergänzend werden verschiedene Sozialformen (einzeln und dyadisch Lernende) berücksichtigt. Mit Blick auf die Komplexität der Einflussfaktoren auf Lernprozesse werden zusätzlich mögliche Einflüsse durch generalisierte Lernstrategien, die Motivation der Lernenden, emotionale Aspekte während des Lernprozesses sowie die Reflexion des Lernhandelns berücksichtigt. Folgenden forschungsleitenden Fragen geht diese Arbeit nach: Ist das Lernen in geschäftsprozessorientierten Lernumgebungen (Prozessorientierung) dem Lernen in der klassischen Anwenderschulung (Funktionsorientierung) überlegen? Welcher Einfluss auf den Lernerfolg zeigt sich durch die Sozialform? Erreichen dyadisch Lernende einen höheren Lernerfolg als einzeln Lernende?
Die Ergebnisse dieses Forschungsprojekt implizieren Gestaltungskriterien für Lernumgebungen in der schulischen und universitären Berufsqualifizierung sowie für Schulungen und Workshops in diesem Kontext.:1 Einleitung
2 Funktions- und Prozessorientierung
2.1 Paradigmenwechsel von der Funktions- zur Prozessorientierung in der BWL
2.2 Prozesssteuerung mithilfe von ERP-Software am Beispiel von SAP ERP
2.3 Allgemeine Folgen des Paradigmenwechsels für die berufliche Qualifizierung
2.4 Funktionsorientiert-fachsystematisches und prozessorientierthandlungssystematisches Lernen
2.4.1 Funktionsorientiert-fachsystematisches Lernen
2.4.2 Prozessorientiert-handlungssystematisches Lernen
3 Handlungs- und tätigkeitstheoretische Grundlagen des Lernhandelns in ERPSoftware
3.1 Begriffliche Klärung: Tätigkeit – Handlung – Operation
3.2 Unternehmen als Tätigkeitssysteme in der Tätigkeitstheorie nach Engeström
3.3 Handeln in Geschäftsprozessen gemäß der Handlungstheorie nach Aebli
3.4 Individuelle Determinanten des Lernhandelns
3.4.1 Kognition, Motivation und Emotion als Komponenten der personalen Dimension im Person-Umwelt-Bezug
3.4.1.1 Kognition
3.4.1.2 Motivation
3.4.1.3 Emotion
3.4.2 Lernstrategien
3.4.3 Reflexion
3.4.3.1 Begriff der Reflexion und Abgrenzung
3.4.3.2 Stufen und Ebenen der Reflexion
3.4.3.3 Lernprozesse und Reflexion
3.4.4 Transfer
3.5 Soziale Aspekte des Lernhandelns
3.6 Konzeptionelle Synthese handlungs-/tätigkeitstheoretischer und psychophysischer Grundlagen
4 Präzisierte Forschungsfragen und Hypothesen für die empirische Untersuchung
5 Empirische Untersuchung
5.1 Design im engeren Sinne
5.2 Stichprobe
5.3 Untersuchungsablauf (Design im weiteren Sinne)
5.4 Operationalisierung der Variablen
5.4.1 Funktions- und prozessorientierte Konzeption der Lehrveranstaltung
5.4.1.1 Funktionsorientierte Konzeption
5.4.1.2 Prozessorientierte Konzeption
5.4.2 Wissenstests
5.4.3 Erfahrungen mit komplexen Lernumgebungen
5.4.4 Lernstrategieinventar
5.4.5 Fragebogen zur Motivation
5.4.6 Emotion im Lernprozess
5.4.7 Reflexion des eigenen Lernprozesses
6 Ergebnisse
6.1 Lernerfolg – Wissen und Handlungsfähigkeit
6.2 Erfahrungen mit komplexen Lernumgebungen
6.3 Lernstrategien
6.4 Motivation für den Lernprozess
6.5 Emotion im Lernprozess
6.6 Reflexion des eigenen Lernprozesses
7 Diskussion
7.1 Lernerfolg – Wissen und Handlungsfähigkeit
7.2 Erfahrungen mit offenen und komplexen Lernumgebungen
7.3 Lernstrategien
7.4 Motivation für den Lernprozess
7.5 Emotion im Lernprozess
7.6 Reflexion des eigenen Lernprozesses
7.7 Limitationen des Forschungsprojektes
8 Ausblick
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