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Die Kunst des WiderspruchsMittelbach, Jens 11 October 2011 (has links) (PDF)
Mehrdeutigkeit ist ein grundsätzliches Merkmal literarischer Texte. In der Literaturwissenschaft wird dieses Charakteristikum allerdings häufig undifferenziert als ‚Komplexität‘, ‚Ambivalenz‘ oder ‚Ambiguität‘ bezeichnet. Auch in der Shakespeare-Forschung, besonders aber bei kontrovers diskutierten Texten wie Henry V und Julius Caesar, tauchen diese Bezeichnungen schlagwortartig immer wieder auf. Oft jedoch stellen sie Verlegenheitsformulierungen dar, die mehr verdecken als sie erklären.
Die vorliegende Studie widmet sich dem Phänomen textueller Ambiguität und betrachtet sie – entgegen verallgemeinernden Auffassungen – als ein vom Autor bewußt eingesetztes und damit funktionales gestalterisches Mittel, das sowohl mikrostrukturell als auch auf der größeren Textebene angesiedelt sein kann. Die Untersuchung stellt in einem einleitenden Teil eine Theorie literarischer Ambiguität auf, wobei der Begriff von anderen gebräuchlichen Termini abgegrenzt wird. Literarische Ambiguität wird als eine dem Text oder Textteilen eingeschriebene, scheinbare Widersprüchlichkeit in der Aussage definiert, deren letztliches Ziel es ist, den Rezipienten aktiv an einer Sinnfindung zu beteiligen. Im textanalytischen Teil der Studie wird die Praktikabilität dieses Ambiguitätsbegriffs am Beispiel der zwei genannten Shakespeare-Dramen überprüft. Ambiguität wird als ein strukturelles Prinzip herausgestellt, das wesentlich zur ästhetischen Wirkung der untersuchten Texte beiträgt.
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Die Kunst des Widerspruchs: Ambiguität als Darstellungsprinzip in Shakespeares Henry V und Julius CaesarMittelbach, Jens 11 October 2011 (has links)
Mehrdeutigkeit ist ein grundsätzliches Merkmal literarischer Texte. In der Literaturwissenschaft wird dieses Charakteristikum allerdings häufig undifferenziert als ‚Komplexität‘, ‚Ambivalenz‘ oder ‚Ambiguität‘ bezeichnet. Auch in der Shakespeare-Forschung, besonders aber bei kontrovers diskutierten Texten wie Henry V und Julius Caesar, tauchen diese Bezeichnungen schlagwortartig immer wieder auf. Oft jedoch stellen sie Verlegenheitsformulierungen dar, die mehr verdecken als sie erklären.
Die vorliegende Studie widmet sich dem Phänomen textueller Ambiguität und betrachtet sie – entgegen verallgemeinernden Auffassungen – als ein vom Autor bewußt eingesetztes und damit funktionales gestalterisches Mittel, das sowohl mikrostrukturell als auch auf der größeren Textebene angesiedelt sein kann. Die Untersuchung stellt in einem einleitenden Teil eine Theorie literarischer Ambiguität auf, wobei der Begriff von anderen gebräuchlichen Termini abgegrenzt wird. Literarische Ambiguität wird als eine dem Text oder Textteilen eingeschriebene, scheinbare Widersprüchlichkeit in der Aussage definiert, deren letztliches Ziel es ist, den Rezipienten aktiv an einer Sinnfindung zu beteiligen. Im textanalytischen Teil der Studie wird die Praktikabilität dieses Ambiguitätsbegriffs am Beispiel der zwei genannten Shakespeare-Dramen überprüft. Ambiguität wird als ein strukturelles Prinzip herausgestellt, das wesentlich zur ästhetischen Wirkung der untersuchten Texte beiträgt.
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