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Hindu nationalist statecraft, dog-whistle legislation, and the vigilante state in contemporary India

Nielsen, K.B., Selvaraj, M. Sudhir, Nilsen, A.G. 18 January 2024 (has links)
Yes / The ideology and politics of Hindu nationalism has always been predicated on an antagonistic discursive construction of ‘dangerous others,’ notably Muslims but also Christians. This construct has served to define India as first and foremost a Hindu nation, thereby de facto relegating religious minorities to the status of not properly belonging to the nation. However, under the leadership of the current Prime Minister Narendra Modi, Hindu nationalism has acquired an unprecedented political force. A key consequence of this has been that the discursive construction of dangerous others is now increasingly being written into law, through a process of Hindu nationalist statecraft. The result is, we argue, not just a de facto but increasingly also a de jure marginalization and stigmatization of religious minorities. We substantiate this argument by analysing the intent and effect of recent pieces of legislation in two Indian states regulating, among other things, religious conversions, inter-faith relationships, and population growth. Conceiving of such laws as dog-whistle legislation, we argue that they are, in fact, geared towards the legal consolidation of India as a Hindu state. We also analyse the intimate entanglement between these laws and the collective violence of vigilante groups against those minorities that Hindu nationalists frame as dangerous, anti-national others.
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Die Imagination von Konversion in Indien: Die Religionsfreiheitsgesetze, ihr koloniales Erbe und ihre Wirkung auf das Christentum im 21. Jahrhundert

Krutak, Thomas 19 March 2025 (has links)
In einigen Bundesstaaten Indiens wurden im 21. Jahrhundert Gesetze erlassen, die Konversion regulieren. Sie sollen die Religionsfreiheit der Bürger vor unlauteren Methoden von „Konvertierern“ und „Priestern“ schützen, indem Konversion durch Zwang, Betrug oder Anreize verboten ist. Zudem sind Konversionen bei den Behörden zu beantragen und zu registrieren, um solche Methoden zu verhindern und Konversionen überwachen zu können. Die Gesetze tragen meist schon das Wort Religionsfreiheit in ihrem Namen (Freedom of Religion Act). Die sogenannten Religionsfreiheitsgesetze sind trotz ihres Anspruches, allgemein die Grundfreiheit von Bürgern zu schützen, in ihrer Legitimität und Wirkung höchst umstritten. Die ehemalige UN-Sonderberichterstatterin für Religions- und Glaubensfreiheit Asma Jahangir kritisiert, dass jene Gesetze faktisch Gewalt fördern, Menschenrechte verletzen und Minderheiten diskriminieren. Andere Kritiker gehen nicht von einem Missbrauch der Gesetze aus, sondern halten es nach Intention und Wirkung für eine Art „Christengesetz“, das gezielt Konversion zum Christentum erschweren oder verhindern soll. Dagegen verweisen Gesetzesbefürworter auf aggressive Praktiken christlicher Missionare, um ein Verbot von Konversion als einen Akt der Gewalt zu fordern. Diese Arbeit portraitiert erstmalig die Bedeutung und Anwendung der Religionsfreiheitsgesetze in Indien mit dem Anspruch, die Erzeugung und Normalisierung von Religionszugehörigkeit über Konversion in historischer und systematischer Perspektive darzustellen. Aus methodischen und praktischen Gründen wird dabei auf die besondere Beziehung staatlichen Rechts und Administration zum Christentum rekurriert. Für diese Untersuchung wird auf Feldforschung zur Anwendung der Religionsfreiheitsgesetze in den 2010er Jahren zurückgegriffen, die sich hauptsächlich auf Interviews mit christlichen Führungspersonen und ethnographischen Beobachtungen in den drei Bundesstaaten Chhattisgarh, Jharkhand und Orissa stützt. Insofern leistet diese Arbeit auch einen Beitrag zu Erforschung des gegenwärtigen Christentums in Nordindien anhand der Wirkung der Religionsfreiheitsgesetze. In Bezug auf letzteres beschreibe ich, ob und wie Bürger Indiens in Beziehung zu staatlichem Recht und damit verbundenen Vorstellungen von Konversion Christen werden. Die Religionsfreiheitsgesetze haben eine sehr lange und faszinierende Geschichte seit der Kolonialzeit. Sie bilden die Klammer für die weitreichenden empirischen, historischen und hermeneutischen Untersuchungen dieser Arbeit, indem sie viele Fragen aufwerfen: nach ihrer Genealogie, den Bedingungen ihrer Einführung im 21. Jahrhundert, ihren regulativen Bestimmungen, ihrer rechtlichen und politischen Legitimation, ihrer Zweckmäßigkeit und schließlich ihrer Anwendung sowie religionspolitischen und praktischen Auswirkung. Vor allem kristallisieren sich an ihnen grundsätzliche Debatten über das Verhältnis von Religion und Staat heraus, die in ihrer Aussagekraft weit über Indien hinausreichen. Diese betreffen das Verhältnis von Kolonialismus und Religionsfreiheit, von Religionsklassifikationen und Governance in modernen Demokratien, von Säkularismus und religiösem Nationalismus. Vor allem wird durch die historische Beziehung dieser Gesetze zur Etablierung des Christentums als einer rechtlich etablierten Religion Indiens ein Licht auf die Administration von Religion im indischen Staat seit der Kolonialzeit geworfen. Die weitreichenden Untersuchungen werden durch die kritische Analyse der Verbindung von Religions- und Konversionsbegriffen zusammengehalten. Dies geschieht über das religionswissenschaftliche Interesse an Klassifikationen und Regimen von Religion, dem im indischen Kontext über deren Beziehung zu Konversion im Staat, genauer im Recht und der Administration nachgegangen wird. Entsprechend bietet das Thema einen guten Zugang zum Verständnis der Religionspolitik in Indien, die Arbeit erschöpft sich aber nicht darin. Sie ist auch ein Beitrag zur Konversionsforschung. Ihr theoretisches Interesse liegt jedoch in der Erkundung der Frage, wie Vorstellungen von Konversion als konstitutiver Bestandteil von Religionsklassifikationen im Staat bedacht werden müssen, also wie Konversion und Religionszugehörigkeit epistemisch zusammenhängen. Die Antworten dieser Studie tragen weiter als die üblichen Diskussionen um das Ausmaß und die Bedeutung von Gewalt bei Konversion und die im Schatten der Religionsfreiheitsgesetze zunehmende Repression gegen Konvertiten bzw. Krypto-Christen und christliche Führungskräfte in Indien. Um tiefer in dieses gesellschaftliche Problem von einem wissenschaftlichen Standpunkt aus einzusteigen, wurden Fachliteratur, Interviewdaten und Zeitungsartikel zusammengetragen und trianguliert. Durch den Perspektivwechsel von den vermeintlichen Folgen von Konversion hin zu den Konstitutionsbedingungen hat sich der Schwerpunkt erstmals auf die Erforschung der jüngst implementierten gesetzlichen Meldepflicht bei Konversion gelegt. Um die Konversionsgesetzgebung in Indien für die Theorieentwicklung fruchtbar zu machen, wurden nicht nur Konvertiten befragt, sondern die für das ‚Machen‘ von Konversion verantwortlichen christlichen Führungskräfte herangezogen. Deren Haltungen und Strategien wurden erstmals hinsichtlich der Performanz von Konversion im Staat analysiert. In der untersuchten Region des östlichen Zentralindiens, den Bundesstaaten Chhattisgarh, Jharkhand und Orissa, betrafen die gesetzlichen Anforderungen an Konversion faktisch ausschließlich Christen. In Begleitung christlichen Führungspersonals, d.h. Pastoren, Bischöfen, Regionalkoordinatoren etc. verschiedener Kirchen und Missionsorganisationen, wurden in Interviews stichprobenartig Fakten und Narrative zu Deutung und Umgang mit den Religionsfreiheitsgesetzen im östlichen Zentralindien aus deren beruflicher und persönlicher Perspektive als Experten und Betroffene erfragt, erforscht und exemplarisch verdichtet. Es wird gezeigt, wie die Religionsfreiheitsgesetze eine Ordnung von Religionen im Staat legitimieren, die Ungleichheit ermöglicht, und eine praktische Orientierung für eine selektive Handhabung von Konversion in einer Postkolonie vermitteln, welche jene Ordnung stützt. Beides gehört zusammen. Diese Bedeutung der Religionsfreiheitsgesetze wird erstens für die post-koloniale Forschung zu Religion im Staat, zweitens für das Problem von Macht und Governance als Voraussetzung für Religionsfreiheit, drittens für die bürokratische Normalisierung von Zugehörigkeit zum Christentum durch offizielle Konversion und schließlich für die Gestaltung und Deutung christlicher Praktiken im Umgang mit staatlichen Anforderungen an Konversion dargelegt. Die Arbeit beginnt mit dem Aufriss des Forschungsproblems und des Forschungsstands und erläutert die Durchführung der Arbeit. Dies geschieht auf einer Grundlage der Darstellung des Christentums in Ostzentralindien und einer methodischen Reflexion auf die Forschung vor Ort. Das zweite Kapitel thematisiert das Erbe der Verbindung von Konversionsgesetzgebung und Christentum im indischen Kolonialstaat. Es zeigt auf, wie sich die heutigen Religionsfreiheitsgesetze einer Kontinuität kolonialer Muster der selektiven Problematisierung von Konversion als Kritik des Einflusses von Missionsorganisationen und der Etablierung des Christentums aus sozial marginalisierten Gruppen verdanken. Diese Konversionsgesetze sollten den britischen Kolonialstaat stützen, konnten aber als vermeintlich anti-koloniale und auf eine selbstbestimmte Ordnung Indiens zielende Institution narrativ umgedeutet werden. Das dritte Kapitel stellt die Funktionalisierung der Religionsfreiheitsgesetze in der politischen Aushandlung von Gruppenrechten in der Republik Indien und für die Legitimierung einer selektiven Intervention des Staates in Religionsangelegenheiten dar, welche die Renaissance der Religionsfreiheitsgesetze im 21. Jahrhundert ermöglichte. Das vierte Kapitel behandelt die Bedingungen der verschärften Anwendung der Meldepflicht bei Konversion nach der Jahrtausendwende auf die gewählte Religionszugehörigkeit von Christen. Das fünfte Kapitel untersucht die Grenzen der Konstitution von Religionszugehörigkeit durch die Konversionsverwaltung. Anhand der Kritik an Vorstellungen über Krypto-Religion erörtert es Alternativen des Christwerdens und die Bindung von Nicht-Christen an christliche Organisationen. Das letzte Kapitel fasst die Ergebnisse der Studie zusammen und beleuchtet das Verhältnis von Religion und Staat sowie die Kategorie der Wahlfreiheit. Die Arbeit demonstriert, wie sich die Zugehörigkeit zum Christentum über die Problematisierung von Konversion als Religionswechsel in einem selektiv angewandten und wirkenden bürokratischen Verfahren konstituiert, das eine offizielle Deklarierung dieses Wechsels beinhaltet. Da auch nicht-konvertierende Christusverehrer Bindungen zum christlichen Führungspersonal unterhalten, werden die Vorstellung von einer eindeutigen Wahl zwischen Religionen und von Loyalitätsbruch mit den alten Bindungen in der Praxis widerlegt. Der Begriff von Konversion als Religionswechsel erweist sich insgesamt begriffslogisch und historisch zu voraussetzungsvoll, um eine angemessene Kategorie religionswissenschaftlicher Forschung zu sein. Zugleich ist die Untersuchung der Imagination von Konversion ein heuristisches Vehikel, um Zusammenhänge der Konstruktion von Religion im Recht und Religionszugehörigkeit in administrativen Verfahren zu untersuchen.:1 Die Religionsfreiheitsgesetze in Indien als religionswissenschaftlicher Forschungsgegenstand 1 1.1 Einleitung: Das Problem mit den Religionsfreiheitsgesetzen 1 1.2 Eingrenzung des Forschungsgegenstandes – das Christentum in Ostzentralindien 27 1.3 Verwendete Methoden und Reflexion über die Position im Feld 48 1.4 Aufbau der Arbeit und Kapitelübersicht 64 2 Konversion als Staatsgefährdung: Das koloniale Erbe der Religions-freiheitsgesetze 69 2.1 Konversion und Konversionsrecht in Indien als historisches Problem 72 2.2 Gesetzgebung zu Konversion und christliches Personenstandsrecht in Britisch-Indien 94 2.3 Die Begründung der Religionsfreiheitsgesetze in den Fürstenstaaten 112 2.4 Die Udaipur-Affäre von 1936 als Anlass für die Kontrolle von Konversion in der Ordnungslogik des späten Imperiums 131 2.5 Ein eigenes Homeland: Fürstliche Herrschaft und Konversionsgesetzgebung in der Republik Indien bis 1979 148 2.6 Republikanische Widersprüche: Abschaffung versus Nationalisierung der Konversionsgesetzgebung 158 2.7 Zwischenfazit 178 3 Konversion regulieren, Religionsfreiheit durchsetzen: Die umstrit- tene Konversionsgesetzgebung im säkularen Indien 184 3.1 Die Expansion der Religionsfreiheitsgesetze im 21. Jahrhundert 194 3.2 Ein Vergleich der Bestimmungen der Religionsfreiheitsgesetze und ihre Stel- lung im indischen Recht 219 3.3 Zwischen öffentlichem Ordnungsproblem und privater Religionsausübung: Die Grenzen der Religionsfreiheit und der Legalität von Konversion 245 3.4 Eine privilegierte Beziehung zu Konversion – Christlicher Sonderstatus und Minderheitenrechte bei den Religionsfreiheitsgesetzen 276 3.5 Ordnung schaffen: Säkularismus und die Legitimierung der Staatsintervention bei den Religionsfreiheitsgesetzen 306 3.6 Zwischenfazit 334 4 Konversion melden, legal taufen: Christ werden zwischen Bürokratie und Bekenntnis in Ostzentralindien 339 4.1 Christen machen und Dokumente sammeln: Der Verlauf der Meldung bei Konversion zum Christentum in Chhattisgarh 348 4.2 Mission impossible? Kirchenamt und die Meldepflicht bei Konversion in Orissa 358 4.3 Für das Christentum entscheiden: Konversion als staatlich konditionierte Religionszugehörigkeit in Ostzentralindien 372 4.4 Zwischenfazit 392 5 Verborgene Christen, unsichtbare Kirchen: Nicht-Konversion im Spiegel der Religionsfreiheitsgesetze 396 5.1 Die Erforschung von Krypto-Religion und verborgener Christen in Indien 402 5.2 Die Religionsfreiheitsgesetze als Grundlage von Krypto-Religion und Nicht-Konversion zum Christentum 425 5.3 Die un-sichtbare Kirche: Versammeln und Taufe in Ostzentralindien 444 5.4 Glauben und Bekennen: Die Disziplinierung von Nicht-Christen ohne Konversion 472 5.5 Christ werden jenseits von Konversion: Geheime Mission, soziale Mobilität und pastorale Doppelstandards bei der Kirchenbindung 508 5.6 Sichtbar werden und verbergen: Nicht-Konversion und die Zugehörigkeit zum Christentum in Kirchen und im Staat 533 5.7 Fazit 551 6 Schluss: Die Bedeutung der Religionsfreiheitsgesetze für die Analyse von Konversion und Religion im Staat 554 6.1 Konstitutionsbedingungen der Konversionsadministration in Indien 559 6.1.1 Innovation aus der Peripherie: Die Konversionsgesetze als kolonial erprobtes Herrschaftsinstrument in der Republik Indien 561 6.1.2 Religionsfreiheit und Säkularismus als Grundlage staatlich regulierter Konversion 567 6.2 Konversionsadministration und Christentum in Indien: Normierung von Religionszugehörigkeit mithilfe der Religionsfreiheitsgesetze 574 6.3 Religionswahl durch Konversionsrecht 584 Anhang 588 1 Siglenverzeichnis 588 2 Liste der Interviewpartner 594 3 Karten 595 3.1 Karte 1: Übersicht über die Gesetze zur Konversion in indischen Bundesstaaten 595 3.2 Karte 2: Christentum in Ostzentralindien: Kirchen und Missionszentren 598 3.3 Verteilung der Christen in Indien – Karten nach Zensusdaten 599 4 Listen und tabellarische Übersichten zur Konversionsgesetzgebung 601 4.1 Liste der Gesetze und Verordnungen zu Konversion in Indien – chronologisch 601 4.2 Liste der Statuten vom Typ der Religionsfreiheitsgesetze – nach Bundesstaaten 603 4.3 Übersicht über die Bestimmungen der Religionsfreiheitsgesetze 605 4.4 Übersicht über die Meldepflichten bei Konversion in indischen Bundesstaaten mit Religionsfreiheitsgesetzen 611 5 Religionsstatistiken gemäß dem Zensus von Indien 612 5.1 Religionsstatistiken zu Indien nach Bundesstaaten und Unionsterritorien 612 5.2 Religionsstatistiken zu Chhattisgarh (Distriktebene) 618 5.3 Religionsstatistiken zu Jharkhand (Distriktebene) 621 5.4 Religionsstatistiken zu Orissa/Odisha (Distriktebene) 625 6 Rechtsgrundlagen der Konversionsgesetzgebung 631 6.1 Die Verfassung von Indien: Auszüge mit Relevanz für die Konversionsgesetzgebung 631 6.2 Das Indische Strafgesetzbuch (IPC): relevante Auszüge 637 6.3 Ausgewählte Religionsfreiheitsgesetze (Orissa, Madhya Pradesh) 646 7 Quellen- und Literaturverzeichnis 656 7.1 Staatliche Dokumente 656 7.2 Dokumente und Statistiken zu Mission und Religionszugehörigkeit 659 7.3 Presseartikel 661 7.4 Literaturverzeichnis 671 / The Imagination of Conversion in India: The Freedom of Religion Acts, Their Colonial Legacy, and Their Impact on Christianity in the 21st Century In some states of the Republic of India, Freedom of Religion Acts were enacted in the 21st century. These peculiar laws regulating conversion are intended to protect the religious freedom of citizens from unfair methods used by ‘converters’ and ‘priests’. The laws prohibit conversion through force, fraud or inducement. In addition, they prescribe the application for notification of a conversion as well as its registration by the authorities. Despite the claim to generally protect the fundamental freedom of citizens, the legitimacy and impact of the so-called freedom of religion laws are highly controversial. Former UN Special Rapporteur on Freedom of Religion or Belief Asma Jahangir criticises these laws for effectively promoting violence, violating human rights and discriminating against minorities. Other critics do not believe that the laws are being misused but rather consider them to be a ‘Christian law’ in terms of their intention and effect, i.e. to make conversion to Christianity more difficult or prevent them. On the other hand, supporters of the law point to aggressive practices by Christian missionaries to demand a ban on conversion regarded as an act of violence. This work is the first comprehensive portrait of the significance and application of the Freedom of Religion Acts in India with the aim of presenting the creation and normalisation of religious boundary making through the administration of conversion from a historical and systematic perspective. For methodological and practical reasons, reference is made to the special relationship between the historical design, legitimisation, and implementation of these laws and Christianity in India. This study draws on research on the application of these laws in the 2010s, mainly based on interviews with Christian leaders and ethnographic observations in the three states of Chhattisgarh, Jharkhand and Orissa. In this respect, this work also contributes to the study of contemporary Christianity in North India through the lens of conversion laws. In relation to the latter, I describe how citizens of India do and do not become Christians in relation to state law and related notions of conversion. The conversion laws have indeed a very long and fascinating history since colonial times. They form the bracket for the far-reaching empirical, historical and hermeneutical analyses of this work, which raises many questions: about genealogy, the conditions of their introduction in the 21st century, their regulative provisions, the legal and political legitimisation, the expediency, the application and religious-political impact of the Freedom of Religion Acts. Above all, they reveal fundamental debates on the relationship between religion and the state, whose significance extends far beyond India. It concerns the relationship between colonialism and religious freedom, religious classifications and governance in modern democracies, secularism and religious nationalism. Above all, the historical relationship of these laws to the Christian community as a legally established religion in India sheds light on the administration of religion in the Indian states since the colonial era. The wide-ranging investigations of this work are bound together by critically analysing the connection between concepts of religion and conversion. This is done by following the classifications and regimes of religion, which I will pursue in the Indian context through their relationship to conversion in the state, which is explored in the Indian context through its relationship to politics, state law, and administration. Accordingly, the topic helps to understand the politics of religion in India. The work is also a contribution to research on conversion, but it does not stop here. It explores the theoretical question of how notions of conversion must be considered as a constitutive component of religious classifications in the state, i.e. how orientations on conversion and religion(s) are epistemically and practically interconnected. The answers this study gives, go beyond the usual discussions about the extent and significance of conversion for violent conflicts on the one hand and the increasing repression of Christian converts and leaders or crypto-Christians in India in the shadow of the conversion administration. In order to delve deeper into this political problem from a scientific point of view, the focus of the supposed consequences of conversion was shifted to the historical, legal, political, and practical conditions and the administrative proceedings, especially by researching the recently implemented mandatory reporting of conversions for the first time. The academic literature, interview data and newspaper articles were compiled and triangulated. Not only converts were interviewed, but also the Christian leaders who are held responsible for ‘doing’ conversion. Their attitudes and strategies were analysed for the first time regarding the performance of conversion in relation to legal and governmental provisions. In the analysed region of east-central India, i.e. the states of Chhattisgarh, Jharkhand and Orissa, the legal requirements for conversion effectively applied exclusively to Christianity and Christians. Accompanied by Christian leaders, i.e. pastors, bishops, regional coordinators etc. from various churches and missionary organisations, facts and narratives on the interpretation and handling of The Freedom of Religion Acts were randomly sampled in interviews from their professional and personal perspectives as experts and affected citizens. It is demonstrated how the Freedom of Religion Acts legitimise an order of religions that enables inequality in governmental actions, and how epistemic and practical orientations provide for a selective handling of conversion in a post-colony that supports this order. Both is related to each other. The significance of the Freedom of Religion Acts is argued firstly for post-colonial research on religion in the state, secondly for the problem of power and governance as a precondition for religious freedom, thirdly for the bureaucratic normalisation of affiliation to Christianity or the Christian community as a legal category by means of an official conversion by law, and finally for the shaping and interpretation of Christian practices conforming, resisting, ignoring or circumventing state requirements for conversion. The work begins with an outline of the research problem and the state of art. The first chapter explains how the work is carried out. This is done based on a description of Christianity in East Central India and a methodological reflection on the research. The second chapter addresses the legacy of the interconnectedness of conversion legislation and Christianity in the Indian colonial state. It shows how today's Freedom of Religion Acts owe their existence to a continuity of colonial patterns of selectively problematising conversion as a critique of the influence of missionary organisations and the establishment of a Christian community from socially marginalised groups. These conversion laws were intended to support the British colonial state but after independence could be reinterpreted as a supposedly anti-colonial institution aimed at a self-determined order in India. The third chapter presents the functionalisation of the Freedom of Religion Acts in the political negotiation of group rights in the Republic of India and for the legitimisation of targeted state intervention in religious affairs, which enabled the renaissance of the conversion laws in the 21st century. The fourth chapter deals with the impact of the stricter application of the obligation to register a conversion after the turn of the millennium. Based on the expert knowledge of Christian leaders, it explains the conditions of becoming a Christian by choice by following the rules of the conversion administration. The fifth chapter examines the limits of the conversion administration in respect to the Freedom of Religion Acts. In criticising theories of crypto-religion, it discusses alternatives of becoming a Christian and the commitment of non-Christians to Christian organisations. The final chapter sums up the results of the study highlighting the relation between religion and state using the category of choice. The study demonstrates how belonging to Christianity is constituted through the problematisation of conversion as a change of religion in a selectively applied and selecting bureaucratic procedure that involves an official declaration to become a Christian and a convert. Since the non-converted followers of Christ also maintain ties to Christian leaders or clergy, the idea of a clear choice between religions and of breaking loyalty with the old ties by converting is refuted in practice. Overall, the concept of conversion as a change of religion proves to be presuppositional to be an appropriate category for religious studies. At the same time, the investigation of the imagination of conversion is a heuristic vehicle for analysing the connections between the historical construction of religion in law and the empirical conditions of religious affiliation in administrative procedures.:1 Die Religionsfreiheitsgesetze in Indien als religionswissenschaftlicher Forschungsgegenstand 1 1.1 Einleitung: Das Problem mit den Religionsfreiheitsgesetzen 1 1.2 Eingrenzung des Forschungsgegenstandes – das Christentum in Ostzentralindien 27 1.3 Verwendete Methoden und Reflexion über die Position im Feld 48 1.4 Aufbau der Arbeit und Kapitelübersicht 64 2 Konversion als Staatsgefährdung: Das koloniale Erbe der Religions-freiheitsgesetze 69 2.1 Konversion und Konversionsrecht in Indien als historisches Problem 72 2.2 Gesetzgebung zu Konversion und christliches Personenstandsrecht in Britisch-Indien 94 2.3 Die Begründung der Religionsfreiheitsgesetze in den Fürstenstaaten 112 2.4 Die Udaipur-Affäre von 1936 als Anlass für die Kontrolle von Konversion in der Ordnungslogik des späten Imperiums 131 2.5 Ein eigenes Homeland: Fürstliche Herrschaft und Konversionsgesetzgebung in der Republik Indien bis 1979 148 2.6 Republikanische Widersprüche: Abschaffung versus Nationalisierung der Konversionsgesetzgebung 158 2.7 Zwischenfazit 178 3 Konversion regulieren, Religionsfreiheit durchsetzen: Die umstrit- tene Konversionsgesetzgebung im säkularen Indien 184 3.1 Die Expansion der Religionsfreiheitsgesetze im 21. Jahrhundert 194 3.2 Ein Vergleich der Bestimmungen der Religionsfreiheitsgesetze und ihre Stel- lung im indischen Recht 219 3.3 Zwischen öffentlichem Ordnungsproblem und privater Religionsausübung: Die Grenzen der Religionsfreiheit und der Legalität von Konversion 245 3.4 Eine privilegierte Beziehung zu Konversion – Christlicher Sonderstatus und Minderheitenrechte bei den Religionsfreiheitsgesetzen 276 3.5 Ordnung schaffen: Säkularismus und die Legitimierung der Staatsintervention bei den Religionsfreiheitsgesetzen 306 3.6 Zwischenfazit 334 4 Konversion melden, legal taufen: Christ werden zwischen Bürokratie und Bekenntnis in Ostzentralindien 339 4.1 Christen machen und Dokumente sammeln: Der Verlauf der Meldung bei Konversion zum Christentum in Chhattisgarh 348 4.2 Mission impossible? Kirchenamt und die Meldepflicht bei Konversion in Orissa 358 4.3 Für das Christentum entscheiden: Konversion als staatlich konditionierte Religionszugehörigkeit in Ostzentralindien 372 4.4 Zwischenfazit 392 5 Verborgene Christen, unsichtbare Kirchen: Nicht-Konversion im Spiegel der Religionsfreiheitsgesetze 396 5.1 Die Erforschung von Krypto-Religion und verborgener Christen in Indien 402 5.2 Die Religionsfreiheitsgesetze als Grundlage von Krypto-Religion und Nicht-Konversion zum Christentum 425 5.3 Die un-sichtbare Kirche: Versammeln und Taufe in Ostzentralindien 444 5.4 Glauben und Bekennen: Die Disziplinierung von Nicht-Christen ohne Konversion 472 5.5 Christ werden jenseits von Konversion: Geheime Mission, soziale Mobilität und pastorale Doppelstandards bei der Kirchenbindung 508 5.6 Sichtbar werden und verbergen: Nicht-Konversion und die Zugehörigkeit zum Christentum in Kirchen und im Staat 533 5.7 Fazit 551 6 Schluss: Die Bedeutung der Religionsfreiheitsgesetze für die Analyse von Konversion und Religion im Staat 554 6.1 Konstitutionsbedingungen der Konversionsadministration in Indien 559 6.1.1 Innovation aus der Peripherie: Die Konversionsgesetze als kolonial erprobtes Herrschaftsinstrument in der Republik Indien 561 6.1.2 Religionsfreiheit und Säkularismus als Grundlage staatlich regulierter Konversion 567 6.2 Konversionsadministration und Christentum in Indien: Normierung von Religionszugehörigkeit mithilfe der Religionsfreiheitsgesetze 574 6.3 Religionswahl durch Konversionsrecht 584 Anhang 588 1 Siglenverzeichnis 588 2 Liste der Interviewpartner 594 3 Karten 595 3.1 Karte 1: Übersicht über die Gesetze zur Konversion in indischen Bundesstaaten 595 3.2 Karte 2: Christentum in Ostzentralindien: Kirchen und Missionszentren 598 3.3 Verteilung der Christen in Indien – Karten nach Zensusdaten 599 4 Listen und tabellarische Übersichten zur Konversionsgesetzgebung 601 4.1 Liste der Gesetze und Verordnungen zu Konversion in Indien – chronologisch 601 4.2 Liste der Statuten vom Typ der Religionsfreiheitsgesetze – nach Bundesstaaten 603 4.3 Übersicht über die Bestimmungen der Religionsfreiheitsgesetze 605 4.4 Übersicht über die Meldepflichten bei Konversion in indischen Bundesstaaten mit Religionsfreiheitsgesetzen 611 5 Religionsstatistiken gemäß dem Zensus von Indien 612 5.1 Religionsstatistiken zu Indien nach Bundesstaaten und Unionsterritorien 612 5.2 Religionsstatistiken zu Chhattisgarh (Distriktebene) 618 5.3 Religionsstatistiken zu Jharkhand (Distriktebene) 621 5.4 Religionsstatistiken zu Orissa/Odisha (Distriktebene) 625 6 Rechtsgrundlagen der Konversionsgesetzgebung 631 6.1 Die Verfassung von Indien: Auszüge mit Relevanz für die Konversionsgesetzgebung 631 6.2 Das Indische Strafgesetzbuch (IPC): relevante Auszüge 637 6.3 Ausgewählte Religionsfreiheitsgesetze (Orissa, Madhya Pradesh) 646 7 Quellen- und Literaturverzeichnis 656 7.1 Staatliche Dokumente 656 7.2 Dokumente und Statistiken zu Mission und Religionszugehörigkeit 659 7.3 Presseartikel 661 7.4 Literaturverzeichnis 671

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