Es handelt sich um eine kumulative Dissertation zum Thema 'Entwicklung und Evaluation einer exzentrischen Krafttrainingsintervention für das Schultergelenk'. Reduzierte Kraft- und Beweglichkeitsvoraussetzungen der Außenrotatoren im Schultergelenk gelten als leistungsmindernd und verletzungsfördernd. Darüber hinaus wird eine reduzierte Muskelfaserlänge als Ursache für funktionelle Einschränkungen diskutiert. Für die unteren Extremitäten konnten verschiedene Arbeitsgruppen zeigen, dass exzentrisches Krafttraining (exKT) Vorteile in der simultanen Förderung von Beweglichkeits- und Kraftparametern aufweist. Auf struktureller Ebene werden nach exKT Zunahmen des Muskelquerschnitts und der Faserlänge beschrieben. Forschungslücken bestehen in der Betrachtung dieser Effekte für die oberen Extremitäten sowie in der in-vivo Quantifizierung dreidimensionaler Veränderungen der Rotatorenmanschette. Zwei Forschungsfragen wurden im Rahmen des Promotionsprojekts bearbeitet: (1) Zeigt exKT eine ähnliche Wirksamkeit für die Schulter wie für die unteren Extremitäten? (2) Ist die diffusionsgewichtete muskuloskelettale Bildgebung (mDTI) zur Quantifizierung trainingsinduzierter Veränderungen der Rotatorenmanschette geeignet? Zur Bearbeitung der Fragestellungen wurde eine systematische Literaturrecherche zu exKT der oberen und unteren Extremitäten veröffentlicht. Es wurden zwei exKT-Studien entwickelt und im Oktober 2021 (Pilotstudie, Sportstudenten) und August 2022 (randomisiert-kontrolliertes Design, Nachwuchshandballer) durchgeführt. Die Wirksamkeit des Trainings wurde über isokinetische Kraft- und Beweglichkeitsdiagnostiken und mDTI-Bildgebung überprüft. Fünf weitere Publikationen resultierten aus den Datenerhebungen, die zum einen die Wirksamkeit des exKT sowie die Anwendbarkeit der mDTI-Bildgebung für die Schultermuskulatur bearbeiteten. Die Ergebnisse der Trainingsstudien zeigten nach sechswöchigem exKT signifikante und literaturkonforme Zunahmen im exzentrischen Drehmoment, in den Muskelfaserlängen und im absoluten Faservolumen der trainierten Außenrotatoren. Entgegen der Erwartungen zeigten sich keine Veränderungen in der Beweglichkeit der Außenrotatoren. Der präventive Charakter des neutralen Befundes wurde in Hinblick auf die allgemein-sportlichen Belastungen diskutiert. Rechtsverschiebungen der Kraft-Winkelverläufe und signifikante Zunahmen in den strukturellen Parameter wurden als Indizien für Sarkomergenese interpretiert. Die Studien zur Überprüfung der mDTI-Methode zeigten, dass die entwickelte Methode literaturkonforme Ergebnisse bietet, die reliabel sind und nicht durch verschiedene Anwender in der Muskelsegmentierung beeinflusst werden. Die in-vivo Datensätze weisen eine hohe Relevanz sowohl für die Sportpraxis zur Weiterentwicklung effektiver und effizienter Trainingsinhalte als auch für die Grundlagenforschung zur Erweiterung bestehender muskelphysiologischer Erklärungsmodelle auf. Empfehlungen für zukünftige Forschungsansätze sind die Entwicklung von exzentrischen Feldübungen zur Erhöhung der Praxistauglichkeit, die Optimierung der Beweglichkeitstestungen und eine Validierung und Optimierung der mDTI-Methode, mit dem Ziel, die Anwendbarkeit dieser komplexen und innovativen Technologie zu erhöhen.:Danksagung II Bibliografische Beschreibung und Referat IV Liste der Publikationen VII Abkürzungsverzeichnis X Abbildungsverzeichnis XI 1 Einleitung 1 1.1 Das Schultergelenk 2 1.2 Die Rolle der Muskulatur zur Förderung der Gelenkfunktion 5 1.3 Trainingsmaßnahmen zur Förderung funktioneller und struktureller Parameter 9 1.4 Motivation und Ziele der Dissertation 13 2 Diskussion 17 2.1 Die Effekte exzentrischen Krafttrainings der Außenrotatoren 17 2.2 Vorteile und Herausforderungen von diffusionsgewichtetem MRT 21 2.3 Möglichkeiten und Grenzen des Promotionsprojekts 24 2.4 Zusammenfassung und Ausblick 25 Literaturverzeichnis 27 Darstellung der Publikationen 40 Selbstständigkeitserklärung 117 Erklärung über den Eigenanteil in den Publikationen 118