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Ermittlung der Genauigkeit der Neurolokalisation durch den Vergleich mit dem Ergebnis der durchgeführten Diagnostik bei 214 HundenLöffler, Carina 04 November 2015 (has links) (PDF)
Die neurologische Untersuchung stellt die Grundlage der klinischen Neurologie dar und führt durch die Festlegung einer Neurolokalisation (neuroanatomischen Diagnose) zur Eingrenzung eines Krankheitsprozesses auf eine bestimmte Region im Nervensystem. Basierend auf der Neurolokalisation erfolgt die weitere klinische Aufarbeitung des Patienten wie die Erstellung einer Liste an möglichen Differentialdiagnosen und notwendigen diagnostischen Maßnahmen zum Nachweis der Erkrankung im Nervensystem. In der veterinärmedizinischen Literatur existieren zum jetzigen Zeitpunkt nur wenige Angaben über die Genauigkeit der festgelegten Neurolokalisation. Die wenigen vorliegenden Studien analysierten zudem lediglich die Genauigkeit der Neurolokalisation in ausgewählten Segmenten des Nervensystems. Das Ziel dieser prospektiven Studie war es daher, das Ergebnis der neurologischen Untersuchung (Neurolokalisation) mit dem Ergebnis weiterführender diagnostischer Maßnahmen zu vergleichen und dabei die Genauigkeit der Neurolokalisation zu ermitteln. Weiterhin wurde untersucht, ob Faktoren wie die Körpermasse des Patienten, die klinische Erfahrung des Untersuchers und die Lokalisation im Nervensystem einen Einfluss auf den Grad der Übereinstimmung zwischen Neurolokalisation und tatsächlich ermittelter Lokalisation der Läsion haben.
Es wurde bei 214 Hunden verschiedener Hunderassen eine vollständige neurologische Untersuchung durch einen Tierarzt aus der Abteilung Neurologie der Klinik für Kleintiere durchgeführt. Mit Hilfe der neurologischen Untersuchung wurde bei jedem Tier eine Neurolokalisation festgelegt. Danach erfolgte die diagnostische Aufarbeitung jedes Patienten der Studie in der Klinik für Kleintiere zum Nachweis einer Läsion im Nervensystem. Im Anschluss an die Diagnostik wurde die Übereinstimmung zwischen der festgelegten Neurolokalisation und der nachgewiesene Lokalisation der Läsion ermittelt.
Bei den 214 Hunden wurden, resultierend aus der neurologischen Untersuchung, insgesamt 237 Neurolokalisationen im gesamten Nervensystem festgelegt. Mit Hilfe der diagnostischen Maßnahmen konnten bei den 214 Hunden 221 Läsionen im gesamten Nervensystem nachgewiesen werden. Die allgemeine Übereinstimmung zwischen festgelegter Neurolokalisation und nachgewiesener Lokalisation der Läsion lag bei 71 Prozent. Bei 13 Prozent (27/214) der untersuchten Hunde stimmte die Neurolokalisation nicht mit der Lokalisation der Läsion überein. Bei 16 Prozent (35/214) der Patienten konnte keine Läsion im Nervensystem mit Hilfe der diagnostischen Maßnahmen ermittelt werden. Dies bedeutete nicht, dass der Patient keine neurologische Erkrankung hatte, sondern vielmehr dass eine Reihe von neurologischen Erkrankungen existieren, die selbst mit modernster Technik nicht nachweisbar sind. Anhand der Untersuchungen der vorliegenden Arbeit wurde festgestellt, dass die klinische Erfahrung des Untersuchers und die Körpermasse des Patienten keinen Einfluss auf die Übereinstimmung zwischen Neurolokalisation und in der Diagnostik nachgewiesener Lokalisation der Läsion hatten. Das Rückenmarksegment Th3-L3 erwies sich als Lokalisation mit der höchsten Übereinstimmung zwischen neuroanatomischer Diagnose (Neurolokalisation) und Lokalisation der Läsion.
Schlussfolgernd aus den Ergebnissen dieser Arbeit kann man sagen, dass die Neurolokalisation mit einer Genauigkeit von 71 Prozent eine relativ verlässliche Grundlage für die weitere diagnostische Aufarbeitung eines Patienten ist. Jedoch hat diese Arbeit auch Schwachstellen der neurologischen Untersuchung aufgedeckt. So war beispielsweise die Untersuchung des Flexorreflexes der Vorder- und Hintergliedmaßen zur Festlegung der Neurolokalisation im Bereich der vier Rückenmarkssegmente eine nicht zu unterschätzende Fehlerquelle. Diese Erkenntnis sollte sich in Zukunft auf eine Ausweitung der diagnostischen Maßnahmen im Falle eines fehlenden Nachweises einer Läsion auswirken. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen außerdem, dass die Grundkenntnis über die Funktionalität der einzelnen anatomischen Strukturen des Nervensystems sowie die intensive Kenntnis über die Grundelemente der neurologischen Untersuchung ausreichend sind für eine zuverlässige Festlegung der Neurolokalisation.
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Ermittlung der Genauigkeit der Neurolokalisation durch den Vergleich mit dem Ergebnis der durchgeführten Diagnostik bei 214 HundenLöffler, Carina 01 September 2015 (has links)
Die neurologische Untersuchung stellt die Grundlage der klinischen Neurologie dar und führt durch die Festlegung einer Neurolokalisation (neuroanatomischen Diagnose) zur Eingrenzung eines Krankheitsprozesses auf eine bestimmte Region im Nervensystem. Basierend auf der Neurolokalisation erfolgt die weitere klinische Aufarbeitung des Patienten wie die Erstellung einer Liste an möglichen Differentialdiagnosen und notwendigen diagnostischen Maßnahmen zum Nachweis der Erkrankung im Nervensystem. In der veterinärmedizinischen Literatur existieren zum jetzigen Zeitpunkt nur wenige Angaben über die Genauigkeit der festgelegten Neurolokalisation. Die wenigen vorliegenden Studien analysierten zudem lediglich die Genauigkeit der Neurolokalisation in ausgewählten Segmenten des Nervensystems. Das Ziel dieser prospektiven Studie war es daher, das Ergebnis der neurologischen Untersuchung (Neurolokalisation) mit dem Ergebnis weiterführender diagnostischer Maßnahmen zu vergleichen und dabei die Genauigkeit der Neurolokalisation zu ermitteln. Weiterhin wurde untersucht, ob Faktoren wie die Körpermasse des Patienten, die klinische Erfahrung des Untersuchers und die Lokalisation im Nervensystem einen Einfluss auf den Grad der Übereinstimmung zwischen Neurolokalisation und tatsächlich ermittelter Lokalisation der Läsion haben.
Es wurde bei 214 Hunden verschiedener Hunderassen eine vollständige neurologische Untersuchung durch einen Tierarzt aus der Abteilung Neurologie der Klinik für Kleintiere durchgeführt. Mit Hilfe der neurologischen Untersuchung wurde bei jedem Tier eine Neurolokalisation festgelegt. Danach erfolgte die diagnostische Aufarbeitung jedes Patienten der Studie in der Klinik für Kleintiere zum Nachweis einer Läsion im Nervensystem. Im Anschluss an die Diagnostik wurde die Übereinstimmung zwischen der festgelegten Neurolokalisation und der nachgewiesene Lokalisation der Läsion ermittelt.
Bei den 214 Hunden wurden, resultierend aus der neurologischen Untersuchung, insgesamt 237 Neurolokalisationen im gesamten Nervensystem festgelegt. Mit Hilfe der diagnostischen Maßnahmen konnten bei den 214 Hunden 221 Läsionen im gesamten Nervensystem nachgewiesen werden. Die allgemeine Übereinstimmung zwischen festgelegter Neurolokalisation und nachgewiesener Lokalisation der Läsion lag bei 71 Prozent. Bei 13 Prozent (27/214) der untersuchten Hunde stimmte die Neurolokalisation nicht mit der Lokalisation der Läsion überein. Bei 16 Prozent (35/214) der Patienten konnte keine Läsion im Nervensystem mit Hilfe der diagnostischen Maßnahmen ermittelt werden. Dies bedeutete nicht, dass der Patient keine neurologische Erkrankung hatte, sondern vielmehr dass eine Reihe von neurologischen Erkrankungen existieren, die selbst mit modernster Technik nicht nachweisbar sind. Anhand der Untersuchungen der vorliegenden Arbeit wurde festgestellt, dass die klinische Erfahrung des Untersuchers und die Körpermasse des Patienten keinen Einfluss auf die Übereinstimmung zwischen Neurolokalisation und in der Diagnostik nachgewiesener Lokalisation der Läsion hatten. Das Rückenmarksegment Th3-L3 erwies sich als Lokalisation mit der höchsten Übereinstimmung zwischen neuroanatomischer Diagnose (Neurolokalisation) und Lokalisation der Läsion.
Schlussfolgernd aus den Ergebnissen dieser Arbeit kann man sagen, dass die Neurolokalisation mit einer Genauigkeit von 71 Prozent eine relativ verlässliche Grundlage für die weitere diagnostische Aufarbeitung eines Patienten ist. Jedoch hat diese Arbeit auch Schwachstellen der neurologischen Untersuchung aufgedeckt. So war beispielsweise die Untersuchung des Flexorreflexes der Vorder- und Hintergliedmaßen zur Festlegung der Neurolokalisation im Bereich der vier Rückenmarkssegmente eine nicht zu unterschätzende Fehlerquelle. Diese Erkenntnis sollte sich in Zukunft auf eine Ausweitung der diagnostischen Maßnahmen im Falle eines fehlenden Nachweises einer Läsion auswirken. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen außerdem, dass die Grundkenntnis über die Funktionalität der einzelnen anatomischen Strukturen des Nervensystems sowie die intensive Kenntnis über die Grundelemente der neurologischen Untersuchung ausreichend sind für eine zuverlässige Festlegung der Neurolokalisation.
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