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Das Niederdeutsche im Rahmen einer Sprachgeschichte des Deutschen

Lasch, Alexander, Hundt, Markus 12 May 2021 (has links)
Das Nd. spielt in der institutionalisierten Sprachgeschichtsforschung des Deutschen seit über 150 Jahren als Gegenstand und als Varietät, die bis ins östliche Baltikum als Verkehrssprache galt, eine marginale Rolle (vgl. dazu Sanders 1982; Debus 1996; Wirrer 1998; Stellmacher 2000 und 2004). Die Auseinandersetzung mit den Varietäten des Nordens hat zum Ziel, das Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass man mit der Verkehrssprache zusammen bisher die historische Entwicklung eines ganzen Sprach- und Kulturraums vernachlässigte (vgl. Michelsen 1993; Debus 1996 und Stellmacher 2004). Auf der 5. Jahrestagung der Gesellschaft für Germanistische Sprachgeschichte wurden die verstreuten Studien zu diesem Bereich gebündelt. Die Fachtagung mit dem Titel „Deutsch im Norden. Varietäten des norddeutschen Raumes im Spiegel der germanistischen Sprachgeschichtsschreibung“, die vom 25. bis 27. September 2014 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel durchgeführt wurde, bot für diejenigen, die sich in diesem Forschungsgebiet betätigen, ein anregendes Diskussionsforum. Blickt man auf die Forschungslandschaft zum Nd., so kann man feststellen, dass sich nur vergleichsweise wenige Arbeiten mit der Sprachgeschichte des Nd. befassen (vgl. Sanders 1982; Stellmacher 2000). Eher ist davon zu sprechen, dass „Aspekte“ einer Sprachgeschichte vorgelegt worden sind (vgl. Eickmanns 2003; Gessinger 2003; Mattheier 2003; Peters 2003a und b; Rösler 2003; Scheuermann 2003). Noch immer ist die Frage von Stellmacher (1998) aktuell, ob, und wenn ja warum, „für die Darstellung der niederdeutschen Sprache eigene Prinzipien“ gelten.

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