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Aktuelle Programme zur Weiterentwicklung der NierentransplantationGiessing, Markus Maria 08 February 2005 (has links)
Trotz Inkrafttretens des ersten gesamtdeutschen Transplantationsgesetzes im Dezember 1997 steigt die Anzahl terminal niereninsuffizienter Patienten auf der Warteliste, ebenso wie die Wartezeit auf eine Nierentransplantation (NTX). Verschiedene Programme existieren, um der Organknappheit zu begegnen. Im Eurotransplant Senior Programm (ESP) werden seit 1999 Nieren älterer verstorbener Spender (65+) an ältere Empfänger (65+) unabhängig von der Gewebeübereinstimmung auf lokaler Ebene übertragen. Unsere Studien konnten zeigen, dass die Transplantat- und Empfängerüberlebensraten sich nicht von denen nach Transplantation jüngerer Spendernieren in alte Empfänger unterscheiden. Transplantatverlust im ESP tritt meist als Tod mit funktionierendem Transplantat auf. Dies ist die Folge vermehrt vorkommender Komorbiditäten in dieser Empfängergruppe und unterstreicht die Notwendigkeit einer intensiven prä-operativen Evaluation sowie engmaschigen Nachsorge. Zudem konnten wir zeigen, dass die Grundannahme einer verminderten Immunkompetenz älterer Empfänger nicht zutrifft. Eine Änderung der Allokationsregeln von Eurotransplant wird deshalb diskutiert, die auch im ESP die Gewebetypisierung berücksichtigt. Der Anteil der Lebendnierenspende (LNTX) in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren auf ca. 19% verdreifacht. An unserer Klinik macht sie ca. 30% der durchgeführten NTX aus. Zudem wird an unserer Klinik deutschlandweit die laparoskopische Spendernierenentnahme am häufigsten durchgeführt. Folge einer hier durchgeführten prospektiven Studie zur präoperativen Bildgebung der renalen Gefäßarchitektur des Spenders ist der Verzicht auf invasive Methoden. In weiteren Untersuchungen konnten wir zeigen, dass die Akzeptanz von Lebendspendern mit erweiterten Spenderkriterien gute Möglichkeiten bieten NTX-Programme zu intensivieren. In einer Lebensqualitätsstudie untersuchten wir erstmalig für den deutschen Sprachraum die postoperativen Verläufe von Lebendnierenspendern und konnten neben einer grundsätzlichen Zufriedenheit auch besondere Bedürfnisse aufdecken. Verschiedene Studien zur Laparoskopie in der LNTX, Handhabung und Optimierung dieses neuen Verfahrens sowie dessen Anwendbarkeit bei anatomischen Besonderheiten konnten zeigen, dass diese Methode ein sicheres Verfahren darstellt. Anhand unserer Erfahrungen in der LNTX haben wir zudem Empfehlungen zur Evaluation und Nachbetreuung von Lebendnierenspendern erarbeitet. Insgesamt sind das ESP und die LNTX, hier besonders die laparoskopische Spendernierenentnahme, effektive Konzepte zur Erweiterung der Nierentransplantationsprogramme. / Despite the implementation of a transplantation law in 1997 the number of patients with end-stage renal disease in Germany is rising, as is the waiting time for a kidney transplantation (KTX). Different programs exist to counterbalance organ shortage. The Eurotransplant Senior Programm (ESP), initiated in 1999, allocates kidneys of deceased donors aged 65 and older (65+) irrespective of tissue matching locally to recipients 65+. Our studies revealed that graft- and patient survival in this program are comparable to that after transplantation of young donor-kidneys in old recipients. Graft loss is mostly due to recipient death, which is a consequence of the co-morbidities of the recipient. Meticulous evaluation and intensified follow-up in this recipient-group are most important. Furthermore, despite the assumption of a reduced immunologic response of old recipients we could show that they are very well immunocompetent. Therefore, a change in allocation rules at Eurotransplant is discussed, possibly involving HLA-matches in the ESP. Living donor kidney transplantation (LDKTX) has increased three-fold over the last years and features about 19% of all hat KTX in Germany. In our department LDKTX features about 30% of all KTX and our department also performs the most laparoscopic explantations of living kidney donors in Germany. With regard to the preoperative donor evaluation we could show in a prospective study that non-invasive methods for renal vessel imaging are better than the standard invasive approach. Further research proved that applying extended donor criteria renders good results for graft and recipient and thus is a viable option to increase LDKTX. In the first German study on donors Quality of Life we mostly found satisfied donors and also could detect specific donor demands. For the laparoscopic approach we performed different studies on the technique, its improvement and peculiarities, proving that laparoscopic organ retrieval is a safe method in LDKTX. ESP and LDKTX, especially the laparoscopic organ retrieval, are effective concepts to increase the number of kidney transplantations.
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Five year analysis of the eurotransplant senior programNöldeke, Jana 28 November 2005 (has links)
Das zunehmende Durschnittsalter unserer Gesellschaft und der Mangel an Spenderorganen stellen bedeutende Herausforderungen für die Organtransplantation dar. Organe, die früher als "marginal" galten, werden heute routinemässig transplantiert. Gleichzeitig mit der Zunahme älterer Patienten auf der Warteliste steigt das Interesse an der Entwicklung von speziellen Allokations-Strategien. Basierend auf dem Konzept der Abstimmung des metabolischen Bedarfs des älteren Empfängers und der Kapazität der älteren Spenderniere entwickelte Eurotransplant daher das Eurotransplant Senior Program (ESP), welches im Januar 1999 gestartet wurde. Im Rahmen dieses Programms werden Nieren von über 65 Jahre alten Spendern lokal auf eine selektierte Gruppe über 65 Jahre alter, nicht immunisierter Empfänger übertragen. Das Ziel dieser 5-Jahres Analyse war es herauszufinden, ob das ESP erfolgreich seine Ziele erreicht hat, Organe von älteren Spendern optimal zu nutzen und die Zeit auf der Warteliste für ältere Empfänger zu verkürzen. Als Basis dienten Daten des Eurotransplant Information Systems (ENIS). Zusätzliche Informationen wurden für die ESP Patienten und zwei Kontrollgruppen mit entweder annähernd vergleichbarem Alter des Spenders (Kontrolle 1) oder des Empfängers (Kontrolle 2) erfasst. Insgesamt zeigt diese Auswertung, dass die Ziele des ESP erreicht wurden. Die Verfügbarkeit von älteren Spenderorganen wurde von 162 (10%) im Jahre 1998 auf 239 (fast 15%) im Jahre 2004 gesteigert. Die Wartezeit für ältere Empfänger verkürzte sich signifikant im Vergleich zu vor der Einführung des ESP und weiter im Verlauf der ersten 5 Jahre auf deutlich unter 4 Jahre, während sich die Wartezeit für Patienten in den Kontrollen die über ETKAS transplantiert wurden um bis zu einem Jahr verlängerte. Die kalte Ischämiezeit für ESP Patienten war signifikant kürzer mit etwa 12 im Vergleich zu ca. 17 Stunden für beide Kontrollen.Das Patienten- und Transplantatüberleben der Empfänger von Organen von über 65-jähriger Spendern wurde durch die ESP-Allokation, trotz 5-10% höherer Abstossungraten, nich negativ beeinflusst. Die Analyse der unabhängigen Risikofaktoren für akute Abstoßungsreaktionen weist darauf hin, dass ein verbessertes HLA matching unter Beibehaltung kurzer Ischämiezeiten möglicherweise von Vorteil wäre. / The aging society and the shortage of organs impose significant challenges to organ transplantation. As a result, organs previously considered marginal are now routinely used. At the same time, an increase in the number of elderly patients on renal transplant waiting lists has heightened interest in the development of special allocation strategies for these patients. As a result, Eurotransplant started the Eurotransplant Senior Program (ESP) in January 1999, an allocation scheme based on the concept of matching the metabolic demand of the recipient and the excretory capacity of the donor. The program obtaines kidneys from donors over 65 years and locally allocates them to a selected group of non-immunized patients in the same age group. The main objective of this evaluation was to find out if the allocation scheme is effective in using kidneys from elderly donors and if it shortens the waiting time for elderly patients. The Eurotransplant database was used as a starting point, and data added to the database by collecting additional information on the ESP patients, and on two control groups. The controls were observed over the same time period as the ESP patients, and matched them for either donor age (Control 1) or recipient age (Control 2). Overall, this 5-year analysis of the ESP shows that the objectives of the program have been met. The availability of elderly donors increased from 169 (10%) in 1998 to 239 (almost 15%) in 2004. The waiting time for elderly recipients transplanted within the ESP was successfully reduced compared to the waiting time before introduction of ESP and is now below 4 years, while waiting time in both control groups has increased by up to one year. The cold ischemia time for ESP patients was significantly shorter, with a mean of approximately 12 hours compared with over 17 hours in both control groups. Graft and patient survival in recipients of organs from donors age over 65 were not negatively impacted by the ESP allocation despite 5-10% higher acute rejection rates.Based on an analysis of independent risk factors the use of HLA matching instead of waiting time should be considered as an allocation criterion while maintaining a short cold ischemia time.
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