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Die Finanzierungsmethodik im englischen Universitätssektor: Eine verfahrensanalytische Untersuchung ihrer Implikationen und FolgenOrr, Dominic James 30 May 2001 (has links)
In der vorliegenden Publikation wird die Entstehung der leistungsbezogenen Hochschulfinanzierung im englischen Universitätssektor untersucht. Leistungsbezogene Hochschulfinanzierung wird in vielen Ländern als geeigneter Lösungsansatz für das Problem der gerechten Verteilung von staatlichen Finanzmitteln an individuelle Hochschulen diskutiert. Das englische Beispiel zeigt sich als sehr lehrreich für die Diskussion um die Umsetzung und die Konsequenzen eines solchen Lösungsansatzes. Der größte Teil der staatlichen Finanzmittel wurde den Universitäten seit Beginn des 20. Jahrhunderts als globale Zuweisung zugeteilt. Die Entscheidung über die Höhe der Summe dieses Geldes wurde ursprünglich von einem nicht-amtlichen Organ, dessen Mitglieder mehrheitlich Akademiker waren, bestimmt. Veränderungen der Mitgliedschaft und Verfahren dieses Organs und dessen Nachfolger-Organe haben wesentliche indirekte Implikationen und direkte Folgen für die Universitäten in England hervorgebracht. Die Verfahren zur Bewertung der Qualität der Leistung einer Universität sowie zur Verteilung von Finanzmitteln entsprechend dieser Leistung stellen das Instrumentarium für einen neuen steuernden Einfluss des Staates dar. Da die Höhe der staatlichen Finanzmittel für die Universitäten indessen seit Anfang der 80er Jahre stark abgenommen hat, müssen die Universitäten sich gleichzeitig erfolgreich auf dem Markt behaupten können. Die Universitäten müssen also innerhalb eines gestalterischen Raumes agieren, der zwischen Markt und Staat -- als die wesentlichen Einflussgrößen -- aufgespannt ist. Das Grundverhältnis zwischen dem Staat und den Universitäten zeigt sich entsprechend als höchst komplex. Dabei müssen die Universitäten eine Managementkompetenz entwickeln, die eine Maximierung an Finanzierung verspricht, während sie gleichzeitig die Grundaufgaben der Lehre und Forschung vor allzu negativen Konsequenzen dieser Wirtschaftsorientierung bewahren soll. Die Publikation belegt anhand einer Fallstudie, dass nicht alle Universitäten hierzu in der Lage sind und, dass die Implikationen und Folgen des sogenannten "Finanzierungsregimes" für deren Aufgabenerfüllung nachteilig sein können. Es wird deutlich, dass die konkreten Verfahren der Hochschulfinanzierung und, hier insbesondere, leistungsbezogene Ansätze nicht allein als technische Lösungen betrachtet werden können, sondern sie sollen nur im Zusammenhang mit einer Vorstellung von der idealen Universität gesehen werden, denn diese Verfahren beeinflussen die Gestaltungsmöglichkeiten einer Universität in direkter und indirekter Weise. / This publication investigates the emergence of performance-based funding in the English university sector. Performance-based funding of higher education institutions is discussed in many countries as an appropriate solution to the problem of distributing public funding to individual universities in a fair manner. The English example proves to be very instructive to the discussion with regards to the implementation, and then the implications, of such a proposal. From the beginning of the 20th century, the majority of public funding was distributed as a lump sum to individual universities in England. Decisions on the amount of funding were originally determined by a non-governmental body, whose members were mainly academics. Changes to this membership and to the procedures of this body have had a number of indirect implications for and direct effects on universities in England. Procedures for assessing the qualitative performance of universities, together with procedures which distribute funding according to this assessment provide the instruments of a new steering-influence utilised by the State, a new form of Public Management. As the amount of public state funding for universities has been reduced drastically since the beginning of the 1980's, universities have had to strive concurrently for funds on the open market. Universities are thus being forced to act within an area defined by the market and the State - the two strongest influences on the university sector. The fundamental relationship between the State and its universities has accordingly become highly complex. Universities, for their part, must develop management competencies, which promise a maximisation of funding, whilst at the same time aiming to protect a university's vital tasks of teaching and research from the more negative consequences of business-orientation. In a concluding case study, some evidence is provided which shows that not all universities are in a position to do this and that the implications and effects of the so-called "funding regime" are disadvantageous, in such cases, for their fulfilment of this entrepreneurial challenge. It becomes clear that the concrete procedures for funding higher education institutions and, in particular, performance-based models cannot been seen solely as technical solutions, but must instead be seen in combination with an idea of the ideal university, since these procedures influence the strategic options of a university both directly and indirectly.
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