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Einfluß kardiologischer Rehabilitationsmaßnahmen auf hämorheologische Parameter

Köder, Kerstin 15 November 2000 (has links)
In der Literatur finden sich zahlreiche Hinweise dafür, daß die hämorheologischen Meßgrößen wie Hämatokrit, Erythrozytenaggregation und Erythrozytenrigidität, sowie Vollblut- und Plasmaviskosität bei Patienten mit Atherosklerose bzw. bereits bei Personen mit kardiovaskulären Risikofaktoren pathologisch verändert sind. Offen ist dagegen derzeit die Frage, ob derartige Veränderungen reversibel sind. Die vorliegende Arbeit sollte deshalb der Frage nachgehen, ob sich im Verlauf einer stationären Anschlußheilbehandlung (AHB) neben einer Normalisierung klassisch kardiovaskulärer Risikofaktoren auch positive Veränderungen rheologischer Parameter beobachten lassen. Dazu wurden 64 männliche und weibliche Patienten zu Beginn und am Ende ihrer vierwöchigen kardiologischen AHB untersucht. Es wurden der Blutdruck, Gewicht und Gesamtcholesterin, sowie die hämorheologischen Parameter Plasmaviskosität, Hämatokrit und Fibrinogen bestimmt. Bis auf geschlechtsspezifische Hämatokritwertunterschiede wurden keine statistisch signifikanten Differenzen der rheologischen Werte im Gruppenvergleich der verschiedenen Patientengruppen gefunden. Im Verlauf der AHB kam es neben einer statistisch signifikanten Reduktion klassisch kardiovaskulärer Risikofaktoren zu einer statistisch signifikanten, von koronarer Herzkrankheit und Risikofaktoren unabhängigen Verminderung der Plasmaviskosität und des Hämatokrits. Keine statistisch signifikanten Änderungen zeigten sich diesbezüglich des Fibrinogenspiegels. Desweiteren wurden einige schwach positive Korrelationen zwischen der Änderung klassischer Risikofaktoren und der Änderung hämorheologischer Faktoren aufgezeigt. Diese Ergebnisse bestätigen Zusammenhänge zwischen kardiovaskulären Risikofaktoren und hämorheologischen Meßgrößen. Sie implizieren weiterhin, daß es im Verlauf einer kardiovaskulären Rehabilitation nicht nur zu der erhofften Reduktion diverser Risikofaktoren kommt, sondern daß auch hämorheologische Kenngrößen günstig beeinflußt werden. / The fact that hemorheological variables such as hematocrit, red cell flexibility and aggregability, plasma and blood viscosity are pathologically altered in the presence of cardiovascular risk factors and diseases is evidenced by a large and growing amount of data. The question whether and how such abnormalities might be reversible is still largely unanswered. This investigation was therefore aimed at determining the hemorheological effects of a 4-week cardiovascular rehabilitation programme in 64 male and female patients with cardiovascular disease and/or risk factors. Blood pressure, body weight and total cholesterol were measured together with hemorheological parameters such as plasma viscosity, hematocrit and fibrinogen. With the exception of gender-specific hematocrit differences, no significant differences were found regarding rheological values between various groups. In the course of the rehabilitation programme, a reduction of conventional cardiovascular risk factors was noted and a statistically significant reductions of plasma viscosity and hematocrit were found which were independent of coronary heart disease. No significant changes were seen in fibrinogen levels. Moreover, a weak positive correlation was observed between conventional risk factors and changes in hemorheological variables. These results confirm the links between conventional risk factors and hemorheological measurements. They also imply that, during a rehabilitation programme, a reduction of various risk factors may be associated with positive changes in hemorheological variables. In conclusion, this study has demonstrated a change in some hemorheological variables in the course of a complex rehabilitation programme for cardiac patients.
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Einfluß der Blutviskosität am kardiopulmonalen Bypass und des Kreislaufstillstandes auf die Nierenfunktion bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern mit angeborenen Herzfehlern

Priesemann, Max 09 October 2001 (has links)
Hintergrund: Das akute Nierenversagen ist eine häufige Komplikation nach einer Herzoperation bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern. Die Bedeutung der postoperativen Hämodynamik für eine Nierenschädigung ist gut bekannt, jedoch ist der Einfluß des kardiopulmonalen Bypasses und des tiefen hypothermen Kreislaufstillstandes weniger klar. Überdies gibt es Veränderungen der Blutviskosität während und nach der Herzoperation am kardiopulmonalen Bypass, welche die Nierenfunktion beeinflussen können. Aus diesem Grunde wurde der Einfluß der Blutviskosität am kardiopulmonalen Bypass und des tiefen hypothermen Kreislaufstillstandes auf die Nierenfunktion in dieser Patientengruppe untersucht. Methode: Untersucht wurden 44 Patienten mit einem Körpergewicht unter 10 kg, die am kardiopulmonalen Bypass operiert wurden. Von diesen erfolgte die Herzoperation bei 7 Patienten unter zusätzlicher Anwendung des tiefen hypothermen Kreislaufstillstandes. Bei allen Patienten wurden zu verschiedenen Zeitperioden Messungen zur Beschreibung der Nierenfunktion (Diurese, Kreatinin-Clearance und Gesamtprotein, Albumin, alpha-1-Mikroglobulin, Transferrin, IgG, N-Acetyl-beta-D-Glucosaminidase im Urin) und Bestimmungen der Blut- und Plasmaviskosität, der Erythrozytenaggregation und des kolloidosmotischen Druckes durchgeführt. Beide Gruppen wurden hinsichtlich des Einflusses des Kreislaufstillstandes auf die Nierenfunktion miteinander verglichen. Ergebnisse: Die während des kardiopulmonalen Bypasses im Zusammenhang mit einem erhöhten transglomerulären Filtrationsgradienten entstandene Polyurie und Proteinurie normalisierte sich innerhalb von 24 Stunden postoperativ. Die renale Ausscheidung von N-Acetyl-beta-D-Glucosaminidase und die erhöhte Natriumausscheidung zeigten zusätzlich eine tubuläre Schädigung an. Bei Hypothermie hatte die Plasmaviskosität einen deutlichen Einfluß auf die Blutviskosität, die während hypothermer Perfusion mit den im Urin gemessenen Werten von Albumin und N-Acetyl-beta-D-Glucosaminidase korrelierte. Die Patienten in der Kreislaufstillstandsgruppe hatten eine längere Bypasszeit und eine niedrigere minimale Körpertemperatur im Vergleich zu den Patienten ohne Kreislaufstillstand (p < 0,05). Diurese und Kreatinin-Clearance zeigten keine Differenzen zwischen beiden Gruppen. Während der Reperfusion wurde in der Kreislaufstillstandsgruppe signifikant mehr Albumin renal ausgeschieden als in der Vergleichsgruppe, ebenso Albumin und N-Acetyl-beta-D-Glucosaminidase nach dem kardiopulmonalen Bypass (p < 0,01). Schlußfolgerung: Die kardiopulmonale Bypassperfusion könnte eine Proteinurie und einen milden tubulären Schaden verursachen. Die Blutviskosität scheint dafür ein mitbestimmender Faktor zu sein und ist möglicherweise während hypothermer Perfusion wesentlich von der Plasmaviskosität abhängig. Es ist notwendig und wünschenswert anhand einer prospektiven Interventionsstudie den Einfluß der Blut- und Plasmaviskosität auf die postoperative Nierenfunktion zu untersuchen. Der tiefe hypotherme Kreislaufstillstand kann die Empfindlichkeit der Niere für einen Ischämie-Reperfusions-Schaden steigern. Obgleich die Befunde mild sind und keinen schweren ischämischen Nierenschaden anzeigen, sollte der durch den Kreislaufstillstand verursachte potentielle Nierenschaden für die Planung des chirurgischen Eingriffs bei Patienten mit angeborenen Herzfehlern als zusätzliches Risiko für ein akutes Nierenversagen mit in Betracht gezogen werden. / Background: Acute renal failure is a common complication after cardiopulmonary bypass in infants. Whereas it is well known that postoperative hemodynamics inflict acute renal failure, the influence of extracoporeal circulation on the kidney is less clear. Moreover, changes in blood viscosity occur during and after surgery, which may influence renal dysfunction. For this reason, the impact of blood viscosity during cardiopulmonary bypass and circulatory arrest on renal function was investigated. Methods: 44 patients weighting less than 10 kg operated on cardiopulmonary bypass were investigated, inclusive of 7 patients who additionally underwent circulatory arrest. In all patients analyses of renal function (diuresis, creatinine clearance, urinary total protein, albumin, alpha-1-microglobulin, transferrin, IgG, and N-acetyl-beta-D-glucosaminidase), blood, and plasma viscosity measurements, erythrocyte aggregation and colloid osmotic pressure were performed. Both groups were compared with regard to the impact of circulatory arrest on renal function. Results: Polyuria and proteinuria that appeared during cardiopulmonary bypass indicated an elevated transglomerular filtration gradient, which recovered within 24 hours. The appearance of N-acetyl-beta-D-glucosaminidase in the urine and elevated sodium excretion were additionally indicative of mild tubular damage. With hypothermia, plasma viscosity could had a major impact on the blood viscosity, which, during hypothermic perfusion, seemed to be related to proteinuria and N-acetyl-beta-D-glucosaminidase values. The patients of the circulatory arrest group had a longer bypass time and a lower body temperature in compare to the patients without circulatory arrest (p < 0.05). Diuresis and creatinine clearance revealed no differences between both groups. During reperfusion in the circulatory arrest group significantly more albumin were excreted as in the comparison group, likewise albumin and N-acetyl-beta-D-glucosaminidase after cardiopulmonary bypass (p < 0.01). Conclusions: Cardiopulmonary bypass perfusion could cause proteinuria and mild tubular damage. Blood viscosity may be one possible contributing factor, which in hypothermia may depend mainly on plasma viscosity. It is necessary and desirable to investigate the impact of blood, and plasma viscosity on postoperative renal function based on a prospective intervention study. The deep hypothermic circulatory arrest can increase the sensitivity of the kidney to an ischemia-reperfusion injury. Although the findings are mild and do not indicate severe ischemic renal damage, potential renal damage by deep hypothermic circulatory arrest should be taken into account for planning surgical procedures for congenital heart disease patients with additional risks of acute renal failure.

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