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Der prognostische Wert des Würzburger Sickerkissenklassifikationsscores für den Langzeiterfolg der Trabekulektomie / The prognostic value of the Wuerzburg bleb classification score for the outcome of trabeculectomyEllinger, Patrick Thomas January 2010 (has links) (PDF)
Die Senkung des Augeninnendrucks ist die effektivste Möglichkeit die Progression des Glaukoms zu verhindern. Wird die filtrierende Glaukomchirurgie zur Augeninnendrucksenkung eingesetzt, stellt die Sickerkissenvernarbung die häufigste Komplikation dar und ist damit auch der limitierende Faktor für einen dauerhaften Operationserfolg. Es gilt die Gefahr der Sickerkissenvernarbung und damit einer unzureichenden Drucksenkung nach filtrierenden Glaukomoperation zu minimieren. Ziel dieser retrospektiven Studie war die Evaluation der prognostischen Bedeutung der Würzburger Sickerkissenklassifikation für den langfristigen Operationserfolg nach Trabekulektomie in der frühen postoperativen Phase. Retrospektiv wurden 113 Patienten (68 Männer, 45 Frauen) über durchschnittlich 444 Tage untersucht. Wir konnten eine höhere Prävalenz des Glaukoms mit zunehmendem Alter feststellen. Unsere Patienten waren im Mittel 62.6 ± 11.3 Jahre, wobei mehr Männer betroffen waren (60.18%). Das primäre Offenwinkelglaukom als häufigste Entität konnten wir bestätigen (69.91%). Ausgehend vom präoperativen IOD von 23.88 mmHg fielen die Werte unserer Patienten auf 12.4 mmHg nach einem Jahr (51,92% Senkung) und 13.6 mmHg (43% Senkung) am Tag der letzten Nachuntersuchung. Der Operationserfolg wurde durch 3 Parameter definiert. Der IOD sollte < 21 mmHg sein, mindestens 20% niedriger als der Ausgangswert (IOD präoperativ) sein und ohne drucksenkende Medikamente erreicht werden. Daraus ergibt sich ein Operationserfolg unserer Patienten von 77% nach einem Monat, 86% nach 6 Monaten, 74% nach 1 Jahr und 74% zum letzten Nachuntersuchungstermin. War der präoperative IOD hoch (25.071 mmHg), konnte man mit einer höheren Erfolgsquote rechnen als bei einem niedrigeren IOD (20.414 mmHg), (p=0.00053***). Wir konnten ebenfalls zeigen, dass ein niedriger postoperativer IOD eine höhere Erfolgsquote erwarten lässt. In Bezug auf das Alter konnten wir keinen Zusammenhang zum Verlauf des Augeninnendrucks feststellen, konnten aber eine Woche nach der Operation vermehrte Vernarbungstendenzen des Sickerkissens bei jüngeren Patienten erkennen, woraus eine signifikant erhöhte Gabe von Antimetaboliten resultierte (p=0.0072**). Die präoperative drucksenkende Medikation hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Augeninnendruckentwicklung im Verlauf (p=0.28). Im postoperativen Einjahresverlauf konnten wir eine verringerte Vaskularisation, eine Zunahme der Mikrozysten und eine Abnahme der Korkenziehergefäße verzeichnen, was für eine erfolgreiche Therapie unserer Patienten trotz leicht ansteigender Abkapselung des Sickerkissens spricht. Allgemein gesehen spricht der Einjahresverlauf der Sickerkissenparameter der jüngeren Patienten für eine geringere Vernarbung des Sickerkissens, wobei dies nur mit einer erhöhten Antimetabolittherapie erreicht werden konnte. Wir konnten keinen Zusammenhang zwischen der Art des Glaukoms, dem maximal gemessenen präoperativem IOD und dem Verlauf des Sickerkissenscores feststellen. Nur zu Beginn war der Sickerkissenscore bei den Patienten mit hohem präoperativem IOD höher (1. Tag: p = 0.023*, 1 Woche: p = 0.66, 2 Wochen: p = 0.18). Am Tag der letzten Nachuntersuchung wurden unsere Patienten nach den oben genannten Kriterien in Erfolgs und Misserfolgsgruppe eingeteilt. Der Sickerkissenscore der Erfolgsgruppe lag zu allen sieben Untersuchungsterminen über dem der Misserfolgsgruppe. Statistisch signifikante Unterschiede konnten aber zu keinem Zeitpunkt verzeichnet werden. Der Sickerkissenscore der Gruppe mit niedrigem IOD zum letzten Nachuntersuchungstermin (2-12 mmHg) war im postoperativen Verlauf insgesamt signifikant höher (Gruppenunterschied p = 0.013*, Interaktion p = 0.011*), als der der Gruppe mit hohem IOD (13-26 mmHg). Einige Verlaufsunterschiede in Bezug auf die Einzelparameter konnten wir ausmachen. Wir konnten zwar Verlaufsunterschiede der Einzelparameter abhängig von der präoperativen Medikation feststellen, der Verlaufsunterschied des Gesamtscores war aber nicht signifikant unterschiedlich. Ebenso lassen die Sickerkissenmorphologie und postoperative Medikation unserer Patienten einen negativen Effekt vorausgegangener Operationen auf den Operationserfolg erkennen. Der frühe Würzburger Sickerkissenscore scheint nach dieser Arbeit keine prognostische Bedeutung für den langfristigen Erfolg der Trabekulektomie zu haben. Wobei Patienten mit höherem Gesamtsickerkissenscore in den ersten 2 Wochen postoperativ einen günstigeren IOD-Bereich nach 12 Monaten aufzeigen. Die wesentliche Einschränkung dieser Studie stellt ihr retrospektiver Ansatz dar. Die Ergebnisse sollten in einer prospektiven Studie überprüft werden. / The reduction of intraocular pressure is the most effective way to prevent the progression of glaucoma. If the filtered glaucoma surgery is used to reduce intraocular pressure, healing is the most common complication and is therefore the limiting factor for a lasting success of the operation. The aim of this retrospective study was to evaluate the prognostic significance of the Wuerzburg bleb classification score (WBCS) for the long-term surgical success after trabeculectomy in the early postoperative period. We retrospectively studied 113 patients (68 men, 45 women) over an average period of 444 days. Based on the preoperative IOP of 23.88 mmHg, the values of our patients fell to 12.4 mmHg after one year (51.92% reduction) and 13.6 mmHg (43% reduction) on the date of the last follow-up. The surgical success was defined by 3 parameters. The IOP should be <21 mmHg, at least 20% lower than the initial value and can be achieved without pressure-lowering drugs. This results in a successful operation of our patients by 77% after one month, 86% after 6 months, 74% after 1 year and 74% at the last follow-up appointment. If the preoperative IOP was high (25.071 mmHg), we could expect a higher success rate than with a lower IOP (20.414 mmHg), p = 0.00053 ***. We could also verify that a lower postoperative IOP predicts a higher success rate. The preoperative pressure-lowering medication had no significant effect on the intraocular pressure development (p = 0.28). We found no correlation between the type of glaucoma, the maximum measured preoperative IOP and the course of the total bleb score. Our patients were classified according to the above criteria in success and failure groups on the day of the last follow-up. The total bleb score of the success group was not significantly higher than the total bleb score of the failure group. The total bleb score of the group with low IOP at the last follow-up appointment (2-12 mmHg) in the postoperative period was significantly higher in total (group difference p = 0.013 *, interaction p = 0.011 *) than the group with high IOP (13-26 mmHg). The early Wuerzburg bleb score seems to have this working no significant prognostic value for long-term success of trabeculectomy. The main limitation of this study is its retrospective approach. The results should be reviewed in a prospective study.
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