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Minimal-invasive Diagnostik des Urothelkarzinoms mit dem Schwerpunkt Anwendung neuer bildgebender Techniken in der EndoskopieKönig, Frank 23 April 2002 (has links)
Die Verbesserung der Früherkennung des Urothelkarzinoms ist derzeit der einzige Weg zur Senkung der Mortalität dieser Tumorentität. Bisher fehlen Screeeningparameter für das Blasenkarzinom vergleichbar dem Prostata-spezifischen Antigen (PSA) zur Diagnostik des Prostatakarzinoms. Jedoch scheint auf Grund vielversprechender diagnostischer Ansätze und einer Vielzahl potentieller Urin- und Serummarker die Entwicklung eines Screeningverfahrens in der Zukunft möglich. Zur Bestätigung eines Tumorverdachts (z.B. bei schmerzloser Makrohämaturie) erscheint die ALS (5-Aminolävulinsäure)- Fluoreszenzzystoskopie trotz der aktuellen Diskussionen derzeit als die einzige diagnostische Alternative zur Standardweißlichtzystoskopie. Der klinische Wert eines zukünftigen ausschließlich auf der Laser- induzierten Autofluoreszenz (LIF) basierenden bildgebenden Verfahrens ist derzeit unklar. Vorstellbar wäre auch eine Kombination aus LIF- und ALS- Fluoreszenzzystoskopie mit Erhöhung der Spezifität der Fluoreszenzmethode. Die Ergebnisse der in dieser Habilitation vorgestellten Untersuchungen belegen, dass eine nicht- bzw. minimal- invasive Diagnostik des Blasenkarzinoms möglich ist. Die Kombination von verschiedenen diagnostischen Verfahren würde eine den klinischen Erfordernissen entsprechende Charakterisierung des Tumors ermöglichen. Als Vision für die Zukunft wäre die Möglichkeit einer "optischen Biopsie", d.h. die in vivo Diagnostik ohne die Notwendigkeit der Gewebeentnahme, ein neuer Ansatz und hätte mehrere entscheidende Vorteile: 1. Es findet keine Zerstörung des Urothels bzw. des Karzinoms statt. Bei gleichzeitigem Einsatz schonender Therapieverfahren (z.B. Lasertherapie) bestünde kaum die Gefahr einer Tumorzellstreuung. 2. Es könnte eine unbegrenzte Anzahl von "Biopsien" durchgeführt werden mit möglicher Verbesserung der diagnostischen Sensitivität. 3. Im Gegensatz zur herkömmlichen Endoskopie und Mikroskopie erlaubt der kombinierte Einsatz von optischer Kohärenztomographie (OCT), Ultraschall und konfokaler Laser- Rastermikroskopie (CLSM) erstmals eine dreidimensionale Begutachtung des Gewebes. 4. Die Diagnostik erfolgt in vivo ohne Biopsie-, Fixierungs- oder Färbungs-bedingte Artefakte. 5. Der diagnostische und auch der finanzielle Aufwand (Fixierung, H/E- Färbung, Personal etc.) wären geringer. 6. Die Diagnosestellung erfolgt intraoperativ. Dies hat z.B. den Vorteil, dass bei der Diagnose eines muskelinvasiven Tumors und entsprechender Indikation für die radikale Zystektomie auf eine vorherige TURB verzichtet werden könnte. 7. Durch Automatisierung könnte der diagnostische Prozess objektiviert und beschleunigt werden. Die Ergebnisse wären erstmals vergleichbar und reproduzierbar. Nach Meinung des Autors ist die "optische Biopsie" zur Diagnostik maligner Epithelveränderungen in der Zukunft möglich. Sinnvoll erscheint die Kombination aus einem sensitiven orientierenden Verfahren (z.B. ALA/LIF), einer Staging- Methode mit ausreichender Eindringtiefe (z.B. Sonographie, OCT) und einer Grading- Methode mit mikroskopischer Bildauflösung (CLSM). Am Ende der Entwicklung sollte ein Multisensorendoskop stehen, welches die verschiedenen bildgebenden Verfahren in sich vereint. Der Einsatzbereich eines solchen Gerätekonzepts geht weit über den Bereich der Urologie hinaus und wird die Diagnostik und Therapie von Neoplasien in der Zukunft maßgeblich beeinflussen. / At present, the only way to lower the mortality rate of urothelial carcinoma is the improvement of early detection. Screening parameters like prostate specific antigen (PSA) for the diagnosis of prostate cancer are missing. However, promising potential markers in urine and serum make the development of a screening method in the future possible. In order to confirm the suspicion of bladder cancer (e.g. macrohematuria) currently fluorescence cystoscopy with 5-aminolevulinic-acid (ALA) appears as the only alternative to standard white light endoscopy. To date, the clinical value of a diagnostic method solely based on laser- induced autofluorescence (LIF) is unclear. Possible seems the combination of LIF and ALA-fluorescence cystoscopy. The results of the studies described in this "Habilitation" demonstrate that a non- or minimal- invasive diagnosis of bladder carcinoma is achievable. The combination of different diagnostic methods would be sufficient to characterize a tumor in vivo. As a vision for future "optical biopsies", that means the in vivo diagnosis of cancer without the need for excisional biopsies would have several advantages: 1. There is no destruction of the urothelium or the tumor. Therefore the risk of tumor cell seeding is minimal. 2. One could take an unlimited number of "biopsies" with possible improvement of the diagnostic sensitivity. 3. In contrast to traditional white light endoscopy which allows only two-dimensional surface imaging, the combination of optical coherence tomography (OCT), ultrasound (US) and endoscopic confocal microscopy may enable three-dimensional high resolution imaging of tissue structure at depth. 4. One could study human tissue in real time and in its original in vivo state without artifacts caused by biopsy forceps, cautery or fixation. 5. For hospitals the cost of performing histological studies on excised tissue is a significant expense, which optical techniques may reduce by replacing or reducing the number of biopsies. 6. The diagnosis will be determined in the OR. In case of an muscle- invasive tumor this could spare the patient an invasive transurethral resection (TURB) prior to radical cystectomy. 7. Through automation of the diagnostic process the results were more objective and comparable. In conclusion we believe that the concept of "optical biopsies" is a realistic vision, which could eventually change the way we diagnose and treat diseased tissue. The combination of a sensitive orientating method (e.g. ALA/LIF), a staging method (e.g. OCT, US) and a grading method with microscopic resolution (e.g. CLSM) would be necessary. The end point should be the development of a multi-sensor endoscope, which would have applications in almost all clinical disciplines.
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