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Einfluss einer leichtgradigen Subarachnoidalblutung auf die Lebensqualität der Patienten nach Clipping intrakranieller Aneurysmen

Vorliegende Dissertation untersucht den Einfluss einer leichtgradigen Subarachnoidalblutung (SAB, Hunt & Hess Grad 1-2) auf das Outcome der Patienten nach Clipping intrakranieller Aneurysmen im Vergleich zu elektivem Clipping unrupturierter Aneurysmen. Es wurden insgesamt 588 Patienten aus dem Zeitraum zwischen 2009 und 2020 eingeschlossen (458 Patienten mit einer SAB, darunter 104 Patienten mit einer SAB Hunt & Hess Grad 1-2 und Clipping; 130 Patienten mit elektivem Clipping). Eine Populationsanalyse, Dokumentation des Therapieverlaufs und Evaluation des Outcomes der Patienten zum Entlassungszeitpunkt erfolgte retrospektiv anhand der Patientenakten. Nach etwa 6 Jahren im Median erfolgte eine erneute Abfrage der Lebensqualität bei 53 SAB-Patienten und 67 elektiv geclippten (EC) Patienten via Telefoninterview. Das Outcome der Patienten wurde mittels Glasgow Outcome Scale Extended (GOSE), Modified Rankin Scale (mRS), dem Score der World Federation of Neurosurgical Societies (WFNS), dem Barthel Index und dem Short Form 36 – Fragebogen erfasst. Eine statistische Analyse der Einflussfaktoren auf das Outcome der Patienten erfolgte sowohl uni- als auch multivariat mittels Pearson-Chi-Quadrat Test, Mann-Whitney-U Test und Kruskal-Wallis Test. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigten einen signifikanten Unterschied im kurzfristigen, sowie langfristigen Outcome der untersuchten Patienten in mehreren Scores. So erreichten unter den elektiv geclippten Patienten zum Entlassungszeitpunkt in der GOSE (7-8 Punkte) und in der mRS (0-1 Punkt) jeweils etwa 70% der Patienten ein sehr gutes Outcome, wohingegen dies für die Patienten mit leichtgradiger aSAB nur für etwa 40% der Patienten galt (p = < 0,001). Auch im Follow-up konnten diese Ergebnisse bestätigt werden (GOSE 7-8 Punkte: 74,6% vs. 54,7%, p = 0,022). Im Score der WFNS zeigte sich dieser Unterschied unmittelbar postoperativ weniger deutlich (93,8% vs. 80,8%).
Beide Patientengruppen gaben die meisten Beschwerden aufgrund physischer Einschränkungen und Schmerzen an, während sie sich aufgrund mangelnder Energie und emotionaler Probleme am wenigsten belastet fühlten. Die mediane Zeit bis zur erneuten Aufnahme der Berufstätigkeit betrug in beiden Gruppen etwa ein halbes Jahr. Unerwünschte Ereignisse im Verlauf wurden seltener unter den EC Patienten dokumentiert, darunter die Entwicklung eines Hydrocephalus (1,5% vs. 48,1%) und Vasospasmen (10% vs. 41,3%) (p = < 0,001). Dagegen stellte das Vorliegen eines Hydrocephlaus für die SAB-Patienten einen unabhängigen Risikofaktor für ein schlechteres Outcome in der GOSE dar (HR 8,026, p = 0,010). Nebenbefundlich wiesen die EC Patienten im Durchschnitt mit 58,2 Jahren ein um 5,3 Jahre signifikant höheres Lebensalter auf als die SAB-Patienten. Ein steigendes Lebensalter erwies sich dabei in beiden Gruppen als unabhängiger Risikofaktor für ein schlechtes Outcome im alltäglichen Leben (GOSE 1-4 Punkte) (SAB: HR 0,924, p = 0,017, EC: HR 0,790, p = 0,049). In beiden Gruppen zeigte sich ein Geschlechterverhältnis von 2:1 Frauen zu Männern, wobei das weibliche Geschlecht für EC Patienten ebenfalls als unabhängiger Risikofaktor für ein schlechteres Outcome in der GOSE (1-4 Punkte) galt. Diese Patientengruppe erreichte außerdem weniger Punkte im SF 36 – Fragebogen mit steigendem Aneurysmavolumen sowohl für ihre körperliche (HR 0,949, p = 0,006), als auch für ihre mentale Gesundheit (HR 0,955, p = 0,015). Abschließend konnten unter den EC Patienten vermehrt Nebendiagnosen dokumentiert werden, darunter am häufigsten ein arterieller Hypertonus (71,5% vs. 45,2%) und Nikotinabusus (37,7% vs. 14,4%). Als unabhängige Risikofaktoren für ein schlechteres Outcome (GOSE 1-4 Punkte) konnten allerdings für diese Patienten ein Diabetes mellitus (HR 6,795, p = 0,022) und eine Niereninsuffizienz (HR 7,304, p = 0,027) evaluiert werden. Das Outcome der Patienten nach neurochirurgischem Clipping wird maßgeblich durch das Vorhandensein einer leichtgradigen SAB beeinflusst. Patienten mit einem Blutungsereignis zeigen auch im späteren Verlauf nach mehreren Jahren noch häufiger kognitive und körperliche Einschränkungen als elektiv geclippte Patienten. Dabei scheinen vor allem ein höheres Lebensalter, das weibliche Geschlecht und die Entwicklung unerwünschter Ereignisse im Therapieverlauf einen signifikanten Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten zu nehmen. Komorbiditäten der Patienten, sowie die Anzahl und Lokalisation der Aneurysmen zeigten dagegen keinen relevanten Einfluss auf das Outcome der Patienten.:Abkürzungsverzeichnis I
Abbildungsverzeichnis II
Tabellenverzeichnis III
Inhaltsverzeichnis IV
1 Einleitung 1
1.1 Definition und Inzidenz 1
1.2 Pathophysiologie und Risikofaktoren 5
1.3 Klinische Symptomatik und Diagnostik 7
1.4 Therapie von intrakraniellen Aneurysmen 11
1.5 Patientenoutcome 16
2 Methoden 17
2.1 Patientengut 17
2.2 Datenerhebung 18
2.3 Statistische Auswertung 23
3 Ergebnisse 24
3.1 Populationsanalyse 24
3.2 Patientenstatus bei Aufnahme 26
3.3 Charakteristika der Aneurysmen 29
3.4 Primäres Outcome 30
3.5 Outcome im Langzeit-Follow-up 35
4 Diskussion 38
4.1 Einfluss von Alter und Geschlecht auf das Outcome 44
4.2 Einfluss der Nebendiagnosen auf das Outcome 48
4.2.1 Nikotinabusus 48
4.2.2 arterieller Hypertonus 49
4.2.3 Diabetes mellitus 50
4.2.4 Niereninsuffizienz 51
4.2.5 koronare Herzkrankheit 52
4.3 Einfluss der Aneurysmencharakteristik auf das Outcome 54
4.4 Einfluss der unerwünschten Ereignisse auf das Outcome 58
4.4.1 Hydrocephalus 58
4.4.2 Vasospasmus und Infarkt 59
4.4.3 Hirnödem 60
4.4.4 Restperfusion des Aneurysmas und Nachblutungen 61
4.5 Limitationen der Studie 64
5 Zusammenfassung 65
6 Summary 67
7 Literaturverzeichnis 69
8 Anhang 84
8.1 Glasgow Outcome Scale Extended Fragebogen 84
8.2 Barthel Index 87
8.3 Short Form 36 – Fragebogen 89
Anlage 1: Erklärungen zur Eröffnung des Promotionsverfahrens 95
Anlage 2: Bestätigung über Einhaltung der aktuellen gesetzlichen Vorgaben 96

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:92592
Date26 July 2024
CreatorsLehmann, Michelle Thérèse
ContributorsPolanski, Witold, Sobottka, Stephan, Linn, Jennifer, Technische Universität Dresden
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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