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Prognose von Patientinnen und Patienten mit kolorektalen Karzinomen in Abhängigkeit von rechts- und linksseitiger Tumorlokalisation und in Bezug zu Tumor- und Patienteneigenschaften

Das Ziel dieser Arbeit war der Vergleich von rechts- und linkseitigem Kolonkarzinom (RCC versus LCC) anhand morphologischer und klinischer Variablen. Insbesondere sollte diese Arbeit mittels multivariater, adjustierter Analyse signifikante Überlebensunterschiede der Gruppen RCC und LCC aufzeigen.
Diese Studie ist als retrospektive Analyse von insgesamt 1.883 Kolonkarzinomfällen mit Erstdiagnose zwischen 2006 und 2010 konzipiert. Die anonymisierten Falldaten stammen aus der Datenbank des Klinischen Krebsregisters Leipzig und enthielten unter anderem Informationen zum Patientenalter, Tumorstadium und -lokalisation, Grading und Histologie.
Die Einschlusskriterien umfassten jene Kolonkarzinome, die nach ICD-10-GM als C18.0, C18.2 bis C18.7 kodiert waren, mit Erstdiagnose zwischen 01.01.2006 und 31.12.2010, R0 Resektion und M0-Status bei Erstdiagnose.
Patienten mit Appendixkarzinomen (ICD-10-GM C18.1), anderen Tumoren des Dickdarms, wie beispielsweise neuroendokrine Tumoren, R1- oder R2-Resektion nach der letzten Operation und Metastasen zum Zeitpunkt der Diagnosestellung (UICC-Stadium IV) wurden von der Analyse ausgeschlossen.
Neben dem Vergleich von Tumor- und Patienteneigenschaften wurden auch prognostische Aussagen bezüglich der Tumorlokalisation mittels multivariater Cox-Regression und resultierenden Hazard Ratios getroffen.
RCC und LCC unterschieden sich sowohl hinsichtlich des Patientenkollektivs und Tumoreigenschaften als auch in der Überlebenswahrscheinlichkeit. Die ungünstigere Prognose von RCC-Patienten liegt dabei nicht an der Tumorlokalisation selbst, sondern an Confounder-Variablen. Hier sind vor allem das Alter zum Diagnosezeitpunkt (HR 1,085 pro Lebensjahr; 95% KI 1,075 - 1,095; p < 0,001) und die lokale Tumorinvasionstiefe (Referenzgruppe pT1/pT2; HR 1,283; 95% KI 1,061 - 1,550; p < 0,01) zu nennen.
Die Tumorlokalisation als solche hatte keinen signifikanten Effekt auf das Überleben (Referenzgruppe RCC; HR 1,144, 95%-KI 0,924 - 1,333; p = 0,461).
Dennoch scheint eine Trennung von RCC und LCC sinnvoll, da sich beide Entitäten hinsichtlich des Patientenkollektivs unterscheiden. In der RCC-Gruppe befanden sich mehr ältere sowie mehr weibliche Patienten, fortgeschrittenere Tumorstadien und ein schlechteres Tumorgrading als in der LCC-Gruppe, was in der Summe letztendlich zu einem schlechteren Gesamtüberleben jener Gruppe führt.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:83124
Date30 January 2023
CreatorsBühning, Laura
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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