Die professionalisierte Kommunikation komplexer Gebilde wie Staaten und
Nationen, die ihre Hinwendung politischer Fragestellungen in die Sphären von
Image und Einfluss verlegt, kommt vor dem Hintergrund wachsenden Wettbewerbs
an der Bedeutung der Reputation nicht vorbei. Denn neben ihrer ökonomischen
Bedeutung legitimiert Reputation als mittel- oder langfristiges öffentliches
Ansehen, das ihren Trägern Definitions- und Überzeugungsmacht verschafft,
Macht- und Herrschaftspositionen. In einer mediatisierten Gesellschaft
wächst die Bedeutung der Kommunikation mit der Öffentlichkeit sowohl für
Erwerb und Erhalt von Reputation – wie auch für deren Aberkennung. Dabei
spielt eine zunehmende Skandalisierung als Eigenheit der Mediengesellschaft
eine Rolle, die eine erhöhte Fragilisierung der Reputation zur Folge hat und
als wirksamster Mechanismus bei der Aberkennung von Reputation gilt, wie das
Beispiel der dänischen „Karikaturen-Affäre“ veranschaulicht. In einer
kommunikativ schnelllebigen Welt, zunehmend frei verfügbarer Information,
geistern durch die Außenministerien des Global Village Begriffe wie Public
Diplomacy, Nation Branding, Country Branding oder Place Branding, deren
gemeinsamer Nenner zunächst die nach außen gerichtete Kommunikation ist.
Aber schon die Frage nach Absender und Adressat, nach Akteur und Rezipient,
Botschaften und Zielgruppen verweist auf die Komplexität der Kommunikation
eines Landes.
Ziel der Untersuchung ist es in den Kommunikationsbemühungen von Ländern,
Faktoren zu identifizieren, die Image und Reputation nachhaltig beeinflussen
können. Dabei stehen die folgenden Fragen im Mittelpunkt der Untersuchung:
Wie werden Länder wahrgenommen und Reputation gebildet?
Können die Bezugsgruppen eines Landes durch die Stakeholdertheorie (Freeman
1984) beschrieben werden – und wenn ja, welche Konsequenzen hat eine solche
Berücksichtigung der Anspruchs- und Adressatengruppen auf die Kommunikation
eines Landes?
Welche Aspekte der theoretischen Ansätze können für die Kommunikation von
Ländern als zentral bewertet werden?
Und schließlich: Kann die Reflexion durch die Praxis, am Fallbeispiel der
Schweiz, die Relevanz der eruierten Aspekte bestätigen bzw. um weitere
Aspekte ergänzen und können auf dieser Grundlage Erfolgsfaktoren
identifiziert und geeignete Instrumente für die Reputationskommunikation
aufgezeigt werden? / A country’s reputation becomes essential, in the realm of growing global
competition. The change of political paradigm towards image and influence
leads to reputation as a kind of public prestige that procures power to its
holders. Public communication becomes more and more essential in a media
society: to gain reputation – and to keep reputation. Reputation is fragile,
due to soaring scandalisation, as the case of the Danish „cartoon-afair“
demonstrates. In a world of rapid communication and ubiquitous information
the notions of “Public Diplomacy” or “Nation- /Place Branding” are entering
the departments of foreign affairs all over the world. Their common
denominator is in the first instance the communication of a country abroad.
But already asking about the different stakeholder and recipients, about
sender and receiver, message or target group shows the high complexity of a
country’s communication.
The intention of the present research is to identify factors that are able
to influence image and reputation within the communication efforts of a
country.
Identifer | oai:union.ndltd.org:Potsdam/oai:kobv.de-opus-ubp:7013 |
Date | January 2013 |
Creators | Eitel, Meike |
Publisher | Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät. Wirtschaftswissenschaften |
Source Sets | Potsdam University |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | Text.Thesis.Doctoral |
Format | application/pdf |
Rights | http://opus.kobv.de/ubp/doku/urheberrecht.php |
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