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Impact of the DC/TMD instructional video on the practical skills of undergraduate students — A single-blinded, randomized controlled trial

Bei CMD-Erkrankungen handelt es sich um Kraniomandibuläre Dysfunktionen, die Schmerzen und/oder spezifische Funktionsstörungen umfassen. Sie gelten als Erkrankungen, die sich aus mehreren Symptomen zusammensetzen können. Kardinalsymptome sind Schmerzen im Bereich der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur, Einschränkungen der Unterkieferbeweglichkeit sowie intraartikuläre Störungen. CMD-Erkrankungen erlangen stetig größer werdende Bedeutung in der Zahnheilkunde. Immer häufiger stehen Zahnärzte Patienten gegenüber, die über wiederkehrende oder chronische Schmerzen der Kaumuskulatur sowie der Kiefergelenke berichten. Diese sind gleichzeitig der Hauptgrund für eine aktive Behandlungssuche. Etwa 10 % der Allgemeinbevölkerung, vorzugsweise Erwachsene, weisen Symptome einer CMD auf. Folglich wächst die Bedeutung eines zuverlässigen Diagnostikinstrumentes für die frühzeitige Feststellung von Funktionsstörungen und behandlungsbedürftiger CMD. Allein in Deutschland existiert eine Vielzahl von Anamnese- und Befunderhebungssystemen. Fehlende Standardisierungen von Diagnose- und Untersuchungskriterien können in hohem Ausmaß zur Über-, Unter- und Fehldiagnostik bei CMD-Erkrankungen führen und die Folge von hohen Behandlungskosten sein. Mittels Instruktionsvideos können praktische Abläufe und Untersuchungstechniken standardisiert dargestellt und die Erlernbarkeit verbessert werden. Sie können somit ein visuelles, zuverlässiges Fundament der CMD-Diagnostik bilden. Die Instruktionsvideos sollen dabei die Durchführung der standardisierten klinischen Untersuchung anhand der DC/TMD-Richtlinien veranschaulichen. Die vorliegende Arbeit beinhaltete die Evaluation der Anwendung des DC/TMD-Lehrvideos in Verknüpfung mit dem deutschen Manual für das Erlangen von klinischen Kompetenzen.
Im Rahmen der randomisierten Studie nahmen in der Gesamtheit 50 Zahnmedizinstudierende der Universität Leipzig teil, die sich in ihrem dritten Ausbildungsjahr befanden. Das Studienprotokoll wurde durch die örtliche Ethikkommission (208/19-ek) genehmigt und alle teilnehmenden Studierenden gaben ihre Einwilligung. Die Aufteilung in zwei Gruppen erfolgte zufällig, nach Geschlecht stratifiziert. Es erfolgte die Überprüfung ihrer klinischen Fähigkeiten für die Untersuchung von Patienten bei Verdacht auf kraniomandibuläre Dysfunktionen noch vor Beginn des ersten klinischen Kurses. Als Testverfahren wurde eine dreistufige OSCE entwickelt, welche die sachgemäßen Untersuchungstechniken als auch Richtlinien gemäß der DC/TMD beinhalteten. Jede Station musste von den Studierenden innerhalb von sieben Minuten absolviert werden. Dabei umfasste Station A die Palpation der Kaumuskulatur, Station B die Messung der Kieferbeweglichkeit und Station C Untersuchungen des Kiefergelenkes. Sowohl die Interventionsgruppe als auch die Kontrollgruppe erhielten eine Woche vor Beginn der OSCE das deutsche DC/TMD-Manual sowie Fotos mit den entsprechenden Palpationsbereichen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich in Papierform ausgehändigt. Lediglich die Interventionsgruppe bekam das deutsche Instruktionsvideo einmalig eine Woche vor Beginn der OSCE zu sehen. Um die OSCE subjektiv zu beurteilen, wurden nach Beendigung des Testverfahrens die Studierenden gebeten einen Fragebogen auszufüllen. Der Bewertungsgrad wurde über eine 5-point Likert scale (trifft zu, trifft eher zu, teils-teils, trifft eher nicht zu, trifft nicht zu) erfasst. Die Studierenden gaben ihr Feedback zum erstellten Lehrvideo sowie zu der Frage, ob ein solches Lehrvideo fester Bestandteil der zahnmedizinischen Ausbildung sein sollte. In der Auswertung konnte gezeigt werden, dass die Gesamtsummen und die Summenwerte jeder einzelnen OSCE-Station in der Interventionsgruppe höher ausfielen als in der Kontrollgruppe. Hier zeigte sich jedoch keine statistische Signifikanz (p ≥ 0.189). Aufgrund der vorliegenden Daten konnte die Hypothese, dass
es keine signifikanten Unterschiede in den OSCE-Ergebnissen der Studierenden gibt, die das Manual gelesen und das Instruktionsvideo gesehen haben und denen, welchen lediglich das Manual zur Vorbereitung auf die Untersuchung zur Verfügung stand, eindeutig bestätigt werden. Die Messung der Kieferbeweglichkeit wurde von den Studierenden als schwierig empfunden. Insgesamt gaben 87.5 % der Studierenden der Interventionsgruppe an, dass ihnen das Ansehen des Lehrfilmes geholfen hat, die OSCE zu bestehen. 95.8 % der teilnehmenden Studierenden gaben positive Rückmeldungen für die Integration des Lehrvideos in die zahnmedizinische Ausbildung. Das deutsche Instruktionsvideo kann gleichermaßen für Studierende und für die postgraduale Ausbildung eine gewinnbringende Unterstützung darstellen. Die DC/TMD bieten die Möglichkeit national sowie international einen diagnostischen Standard in der Befunderhebung und Diagnosestellung kraniomandibulärer Dysfunktionen zu etablieren. Nur durch eine Verbesserung der Diagnosestellung, ist auch eine Verbesserung der Gesamtsituation erreichbar und es können sowohl Leiden der Patienten als auch Behandlungskosten für die Gesellschaft reduziert werden. Damit trägt die vorliegende Arbeit zur Unterstützung der Versorgungssituation im zahnmedizinischen Bereich bei.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:87805
Date01 November 2023
CreatorsHerzenberg (geb. Jahn), Franziska
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman, English
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relation10.3205/zma001332

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