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Bedeutung und Operationalisierung der Selbstobjektfunktion von Hunden für psychische Gesundheit und Selbstwert als Kompensation ungünstiger Bindung

Hintergrund: Für die das Selbst stabilisierenden Selbstobjektfunktionen Spiegelung, Alter-Ego und Idealisierung nach Kohut existieren erste, ausbaubare Operationalisierungen. Neuere Befunde weisen auf ein erhöhtes Bedürfnis nach Spiegelung und einem Alter-Ego für ängstliche Bindungsstile hin, für welche die Bindungsforschung wiederholt Defizite in psychischer Gesundheit und Selbstwert betont hat. Diese Dissertation hatte die Übertragung der Mensch-Hund-Interaktion und ihrer günstigen psychologischen Korrelate in selbstpsychologische Konzepte zum Ziel. Mithilfe der Konstruktion des dreifaktoriellen Fragebogens zur Erfassung der Selbstobjektfunktionen von Hunden (FES-H) fand die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen dem Selbstobjekt Hund und den Bindungsmustern ihrer Besitzer sowie der möglichen Kompensation bindungsimmanenter Nachteile in psychischer Gesundheit und Selbstwert statt. Zusätzlich fokussiert wurde die Rolle, die Haus- oder Nutzhundehaltung hierbei spielen. Methode: An einer weiblichen Onlinestichprobe (NU = 725) wurde die psychometrische Optimierung des Fragebogens Der Hund als Selbstobjekt (Hartmann, 2008) durchgeführt, der um Items aus selbstobjektassoziierten Instrumenten ergänzt wurde. Eine zweite Onlinestichprobe (N = 1125) ermöglichte die item- und faktoranalytische Überprüfung sowie inhaltliche Validierung. Mit dem FES-H erfolgte die Hypothesenprüfung an zwei weiblichen Substichproben aus N. Ergebnisse: Es resultierten drei psychometrisch attraktive Selbstobjektskalen. Der bisherige Forschungsstand wurde überwiegend repliziert. Ängstlich-ambivalente Hundebesitzer stabilisierten über das spiegelnde Selbstobjekt Hund ihre psychische Gesundheit und ihren Selbstwert über den Hund als Alter-Ego. Keine zusätzlich signifikante Rolle spielte dabei die Art der Hundehaltung (Haus- vs. Nutzhund). Diskussion: Die Operationalisierung theoriekonformer Selbstobjektskalen ist mit Einschränkungen zulasten der diskriminanten Validität gelungen. Die Ergebnisse legen die Relevanz des Hundes als Selbstobjekts nah und betonen den Nutzen tiergestützter Interventionen.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-osnabrueck.de/oai:repositorium.ub.uni-osnabrueck.de:urn:nbn:de:gbv:700-202007223353
Date22 July 2020
CreatorsPereira Lita, Laura
Contributorsapl.Prof. Dr. Dr. Josef Rogner, Prof. Dr. Mathias Bartram
Source SetsUniversität Osnabrück
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/zip, application/pdf
RightsAttribution 3.0 Germany, http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/

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