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Die Landwirtschaft in Sachsen im Vergleich mit anderen Bundesländern - Endbericht

Die heutige Agrarstruktur in Sachsen wird wesentlich von den Folgen der Agrarpolitik in der DDR bestimmt. Die Enteignungswelle der 50er und 60er Jahre löschte den über Jahrhunderte gewachsenen Berufsstand freier Bauern aus. In den frühen neunziger Jahren wurde die Entwicklung eines freien Wettbewerbs um Markt und Bodenverteilung weitgehend unterbunden und DDR-Unrecht so zementiert. Staatliche Flächen verpachtete man fast ausschließlich an Großbetriebe. Dies alles führte zur Vermögenskonzentration in den Händen weniger. Der Aufbau einer bäuerlich geprägten Landwirtschaft in Sachsen war so unmöglich. Die meisten Neu- und Wiedereinrichter bekamen keine Chance, sich eine tragfähige Existenz aufzubauen. Es etablierten sich stattdessen Großbetriebe, deren industriell geprägte Produktionsweise wettbewerbsfähiger sein sollte. Tatsächlich liegen die Hektargewinne dieser Großagrarbetriebe deutlich unter denen bäuerlicher Betriebe. Im Jahr 2013 betrug die Bruttowertschöpfung in der sächsischen Land- und Forstwirtschaft 870 Mio. Euro, im nach Fläche und Einwohnerschaft vergleichbaren, aber wesentlich bäuerlich geprägten Rheinland-Pfalz 1.329 Mio. Euro. Die Subventionsabhängigkeit sehr großer Betriebe liegt bei 60 bis 80 Prozent. Ohne Fördermittel könnten viele davon nicht überleben.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:33695
Date14 May 2019
CreatorsKlüter, Helmut
ContributorsJahnel, Andreas
PublisherFraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:book, info:eu-repo/semantics/book, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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