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Untersuchungen zu demographischen und anatomischen Risikofaktoren bei Patienten mit inzidentellen kraniellen Aneurysmen

Circa 3% der Menschen in einer Bevölkerung ohne Komorbiditäten sind Träger eines unrupturierten intrakraniellen Aneurysmas. Intrakranielle Aneurysmen können dabei inzidentell, also asymptomatisch und damit ein Zufallsbefund sein oder zu Symptomen wie Kopfschmerzen oder Tinnitus führen. Die schwerwiegendste Komplikation ist die Ruptur durch einen Einriss in der Gefäßwand.
Die Ruptur eines intrakraniellen Aneurysmas ist die häufigste Ursache für eine nicht-traumatische Subarachnoidalblutung, einem Ereignis, das mit einer hohen Morbidität und Mortalität einhergeht. Jedoch ist das Auftreten einer Subarachnoidalblutung mit einem Risiko von circa 1,5% in 5 Jahren gegenüber der relativen Häufigkeit von intrakraniellen Aneurysmen selten. Die nahezu ubiquitäre Verfügbarkeit von MRT-Bildgebungen des Kopfes ermöglicht zudem eine frühzeitige Detektion inzidenteller Aneurysmen und so die Versorgung vor einer potentiellen Ruptur. Der präventive Verschluss des Aneurysmas geht wiederum mit einem therapie-assoziierten Risiko von circa 4% einher.
Es gilt also, zwischen Patienten zu differenzieren, die vom Verschluss profitieren und Patienten, deren Blutungsrisiko kleiner ist als das Verschlussrisiko. Im Umkehrschluss bedeutet das, zwischen rupturgefährdeten und stabilen Aneurysmen zu unterscheiden.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, ein Risikoprofil der lokalen Leipziger Population zu erstellen, um Patienten am Universitätsklinikum Leipzig optimal in ihrer Rupturgefährdung einschätzen und dann beraten zu können.
Die folgenden 7 Faktoren wurden dabei als besonders relevant für das Beratungsgespräch herausgearbeitet:

1. Aneurysmagröße zwischen 2-9 mm, oder zunehmend
2. Anterior-Stromgebiet und A. communicans posterior als Aneurysma-Lokalisation
3. fetaler Versorgungstyp der A. cerebri posterior und Gefäßduplikaturen als ko-existente Variationen des Circulus Willisii
4. irreguläre Form des Aneurysmas
5. Alter des Patienten zwischen 40 und 60 Jahren
6. Nikotinabusus
7. arterieller Hypertonus

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:74985
Date28 May 2021
CreatorsHaase, Amelie
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/updatedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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