Die vorliegende Arbeit untersucht, inwieweit sich minimalinvasive Zugangswege gegenüber der medianen Sternotomie bei isolierten Aortenklappeneingriffen positiv auf die postoperative Schultergelenks- und Schultergürtelmobilität auswirken. Die Beurteilung erfolgt dabei postoperativ primär durch Anwendung des Constant-Murley-Score (CMS). Weiterhin werden der Disabilities of the Arm, Shoulder and Hand Fragebogen (DASH) sowie Untersuchungen von Gelenkbeweglichkeiten und Muskelfunktion (Verlängerbarkeit und Kraft) durchgeführt. Bis dato existiert kein gesondertes Testinstrument zur Beurteilung der funktionellen Einheit Schultergürtel / Schultergelenk in der Herzchirurgie. Existierende Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, dass größere, insbesondere herzchirurgische Eingriffe sowohl lokal als auch systemisch Einfluss auf die Funktionalität von Muskulatur haben. Sei es durch direkte Affektion oder aufgrund postoperativer Immobilisation. Für den DASH gibt es ebenfalls bereits veröffentlichte Ergebnisse, die eine Verschlechterung der Funktion der oberen Extremität nach einer Herz-OP zeigen. Bei Betrachtung der Ergebnisse des CMS in dieser Arbeit haben die Patienten nach minimalinvasivem Aortenklappenersatz sowohl rechts (78,9±10,4 minimalinvasiv vs. 60,8±8,6 konventionell, p<0,01) als auch links (80,0±8,0 minimalinvasiv vs. 61,8±5,6 konventionell, p<0,01) eine signifikant bessere Schulterfunktion als nach medianer Sternotomie. Auch die Ergebnisse des DASH zeigen nach minimalinvasiver Operation eine signifikant bessere Funktion der oberen Extremität (40,9±13,6 minimalinvasiv vs. 62,5±22,1 konventionell, p=0,02). Die Beweglichkeitsuntersuchungen lassen bessere postoperative Ergebnisse bei den minimalinvasiv Operierten, insbesondere für nach vorne gerichteten Bewegungen, wie der Protraktion links (20±2,9° minimalinvasiv vs. 13±5,7° konventionell, p<0,01) und der horizontalen Adduktion rechts (115±9,8° minimalinvasiv vs. 103±9,7° konventionell, p=0,03), erkennen. Muskelverlängerbarkeit und -kraft hingegen offenbaren in diesem Setting keine signifikanten Unterschiede zwischen minimalinvasiver und konventioneller Gruppe. Ein Grund dafür kann unter anderem das lange Untersuchungsintervall postoperativ sein. Aufgrund der kleinen Anzahl eingeschlossener Patienten ist die statistische Aussagekraft dieser Arbeit eingeschränkt. Insgesamt wird jedoch die Annahme unterstützt, dass minimalinvasive Verfahren in der Aortenklappenchirurgie eine bessere Funktion der Schulter postoperativ ermöglichen, als dies durch die mediane Sternotomie der Fall ist. Diese bessere Funktion lässt sich durch etablierte Instrumente wie den Constant-Murley-Score sowie den DASH-Fragebogen darstellen.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:92858 |
Date | 12 August 2024 |
Creators | Teubert, Moritz |
Contributors | Kappert, Utz, Simonis, Gregor, Technische Universität Dresden |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
Page generated in 0.0019 seconds