Arterielle Hypertonie stellt auch bei Jugendlichen ein zunehmendes gesundheitliches Problem dar. Ziel der Studie war es u.a. zu überprüfen, ob bei ihnen eine Assoziation von erhöhten Blutdruckwerten und reduzierter Lebensqualität vorliegt. Die Untersuchungen stützten sich auf Daten, die während des großen Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS) erhoben wurden. Insgesamt wurden bei 7688 Jugendlichen zwischen 11 und 18 Jahren standardisierte Messungen des arteriellen Blutdrucks, der Lebensqualität und psychosozialer Probleme durchgeführt. Jugendliche mit erhöhten Blutdruckwerten waren häufiger adipös und berichteten öfter von einem für die Gesundheit ungünstigen Verhalten. Entgegen den anfänglichen Erwartungen konnte bei den Jugendlichen eine Assoziation von erhöhten arteriellen Blutdruckwerten mit einer besseren Lebensqualität und weniger psychosozialen Problemen festgestellt werden. Unsere Ergebnisse stimmen mit Beobachtungen früherer Studien überein, die zeigten, dass ein Anstieg des Blutdrucks entspannende und stresslindernde Effekte über vagale Afferenzen haben kann. Ein weiterer Erklärungsansatz wäre die Affektrepression, bei der es durch Unterdrücken negativer Emotionen einerseits zwar zu einem besseren Wohlbefinden, andererseits aber auch zu einem Blutdruckanstieg kommen kann. Weitere Studien sollten diese bidirektionale Assoziation zwischen arteriellem Blutdruck und Wohlbefinden überprüfen.
Identifer | oai:union.ndltd.org:uni-goettingen.de/oai:ediss.uni-goettingen.de:11858/00-1735-0000-0001-BBA4-4 |
Date | 30 October 2013 |
Creators | Berendes, Angela Stefanie |
Contributors | Herrmann-Lingen, Christoph Prof. Dr. |
Source Sets | Georg-August-Universität Göttingen |
Language | deu |
Detected Language | German |
Type | doctoralThesis |
Page generated in 0.0024 seconds