In der Bibelübersetzung müssen Konzepte, die in der damaligen Welt bekannt waren und keiner
Erklärung bedurften, in Sprachen und Kulturen übertragen werden, in denen diese Konzepte unbekannt
sind. Wo liegt die Grenze zwischen zulässiger Inkulturation und Adaption auf der einen
Seite und unzulässiger Manipulation und Verfälschung auf der anderen Seite? Welche Kriterien und
Richtlinien gibt es für den Umgang mit diesem Problembereich?
Zunächst werden die beiden Schlüsselbegriffe ‚Übersetzung’ und ‚Kultur’ definiert. Dann
werden die Vorgehensweise der Übersetzer der Septuaginta und der Umgang der biblischen Autoren
mit Erklärungen und Übersetzungen beleuchtet. Beide Gruppen haben den Verstehenshorizont
ihrer Leser berücksichtigt, ohne z.B. geographische oder soziokulturelle Gegebenheiten an deren
Situation und Kenntnisse anzupassen. Sie muten ihren Lesern Fremdes zu, geben ihnen aber auch
Verstehenshilfen. Diese Vorgehensweise kann auch heutige Übersetzer anleiten.
Der wesentliche Teil dieser Arbeit besteht in einer Untersuchung von neun verschiedenen
Konzepten, wobei die lexikalischen und konnotativen Bedeutungen herausgearbeitet werden. Auf
dieser Grundlage werden die Besonderheiten und Schwierigkeiten jedes einzelnen Konzepts dargestellt
und anhand von Beispielen aus der weltweiten Übersetzungsarbeit Übersetzungsmöglichkeiten
aufgezeigt und analysiert. Die Untersuchung ergibt keine allgemeingültigen Richtlinien. Sie
zeigt aber auf, wie man zu angemessenen Übersetzungen kommt, die den Verstehenshorizont ihrer
Zielgruppe berücksichtigen, ohne die geographischen und soziokulturellen Gegebenheiten des Originals
als eines antiken Textes aufzugeben. / New Testament / M. Th. (New Testament)
Identifer | oai:union.ndltd.org:netd.ac.za/oai:union.ndltd.org:unisa/oai:uir.unisa.ac.za:10500/2631 |
Date | 06 1900 |
Creators | Frank, Andrea, 1981- |
Contributors | Stenschke, Christoph |
Source Sets | South African National ETD Portal |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | Dissertation |
Format | 1 online resource (178 leaves) |
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