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Einsatz von System Dynamics zur Modellierung der Szenarien-basierten Entwicklung des deutschen Biomethanmarktes

Biomethan aus lignin-reicher Biomasse (Holz, Stroh) wird durch thermochemische Vergasung
hergestellt (Bio-SNG (biogenic synthetic natural gas)), während Biomethan aus lignin-armer
(Energiepflanzen, tierische Exkremente, organischer Abfall,etc.) Biomasse durch anaerobe Vergärung
hergestellt wird (Biomethan). Es kann zur Strom- und Wärmeversorgung beitragen, sowie als Kraftstoff
im Verkehrssektor eingesetzt werden. In den genannten Sektoren kann Biomethan aufgrund der
chemischen und physikalischen Äquivalenz zu fossilem Erdgas dieses substituieren und zum
Klimaschutz beitragen.
Die Anwendung von Erneuerbarem Methan als Option im Rahmen der Umgestaltung des auf fossilen
Brennstoffen basierenden Energiesystems wird seit 2004 durch legislative Unterstützungsprogramme
wie das Erneuerbare Energie Gesetz gefördert. Dies führte zur Entwicklung des weltweit größten
Marktes für Biomethan. Bio-SNG ist bis heute nicht markt-relevant. Im Laufe des Überganges zu einem
konsolidierten Markt für Erneuerbare-Energie-Produkte (bspw. Strom) wurden seit 2014 die
Förderhöhen für diese reduziert. Als Folge stehen Produkte aus Erneuerbaren Energiequellen, wie bspw.
Biomethan, in Deutschland vor einer ungewissen Zukunft, da die aktuellen Förderhöhen weder für einen
weiteren Ausbau der Produktionskapazität ausreichen noch eine Erneuerung der Anlagen (nach
Beendigung des Produktlebenszyklus) ermöglichen. Daher soll im Rahmen dieser Dissertation folgende
Kernfrage beantwortet werden:
• Unter welchen Randbedingungen kann sich Biomethan im Wettbewerb mit Erdgas auf dem
deutschen Markt etablieren und welche Mengen an Biomethan werden dann produziert?
Zur Beantwortung der Kernfrage wurde ein dynamisches Simulationsmodell anhand der Methode
System Dynamics entwickelt. Auf Grundlage des Simulationsmodells wurden anschließend Szenarien
definiert und simuliert. Als Untersuchungsraum wurde Deutschland im Zeitraum 2000 – 2035 gewählt.
Die Simulationsergebnisse zeigen, dass eine Kombination aus Erhöhung des CO2-Preises des
Europäischen Emissionshandelssystems und einer Förderung der Produktion von biogenem
Flüssigerdgas potentiell in der Lage wäre, einen großen Anteil der aktuellen Biomethanproduktion
unabhängig von staatlichen Fördersystemen aufrecht zu erhalten.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:39014
Date31 March 2020
CreatorsHorschig, Thomas
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageEnglish
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/acceptedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relation10.1186/s13705-017-0107-2, 10.1016/j.apenergy.2016.07.098, 10.1016/j.apenergy.2017.11.016, 10.1016/j.biombioe.2018.11.022

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