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Das Bypassverfahren - Möglichkeiten zur vermehrten Mischwasserbehandlung und zur Verringerung der Nachklärbeckenbelastung

Die Behandlung von Regenwassereinleitungen aus Misch- und Trennsyste-men in Gewässer stellt eine der entscheidenden Kriterien für die Erreichung der Zielstellung der guten Gewässerqualität nach der EU-Wasserrahmen-richtlinie dar.
Für die Begrenzung und Behandlung von Mischwassereinleitungen stehen eine Vielzahl von Richtlinien und Gesetzen sowie Arbeits- und Merkblätter der DWA zur Verfügung. Diese sind emissions- und immissionsbasiert, fokussieren aber hauptsächlich auf Möglichkeiten der Behandlung im Kanalnetz. Mit dem DWA-Themenband 'Technische Maßnahmen zur Behandlung von erhöhten Mischwasserabflüssen in der Kläranlage' werden hinsichtlich einer integrierten Betrachtung erstmalig Maßnahmen in der Kläranlage zusammenfassend erläu-tert.
Ein Verfahren zur Mischwasserbehandlung in der Kläranlage stellt dabei das Bypassverfahren dar. Mit diesem ist eine Mehrbehandlung von Mischwasser unter Ausnutzung der vorhandenen Reserven der Kläranlagen zur Verringe-rung der Gewässerbelastung bzw. zur Substitution von Speichervolumen im Kanalnetz möglich. Weiterhin kann mit dem Verfahren eine Stabilisierung der Funktionstüchtigkeit des Nachklärbeckens bei bevorstehendem Schlammab-trieb ermöglicht werden.
Im Rahmen der Arbeit werden detailliert die Grundlagen und die durchgeführten Versuche im labor-, halb- und großtechnischen Maßstab sowie die erreichten Ergebnisse dargestellt. Mit Hilfe der dynamischen Simulation werden die statt-findenden Prozesse beschrieben, die Eliminationsgrade ermittelt und allge-meingültig aufbereitet. Es ergeben sich Eliminationsgrade des zusätzlich be-handelten Mischwassers von ca. 60 % für CSB und ca. 50 % für TKN sowie ein funktionaler Zusammenhang über das Rückführungsverhältnis.
Ausgehend von der hydraulischen Reserve der Nachklärbecken wird eine Be-messungsrichtlinie für die Volumenstrombemessung des Bypass erarbeitet und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Nachklärbecken beschrieben. Bei Einhaltung der derzeit geltenden Bemessungsparameter für Nachklärbe-cken ist durch das Bypassverfahren mit einer deutlichen Entlastungsfrachtredu-zierung zu rechnen und dabei werden die Überwachungswerte der Anlage ein-gehalten. Die Reduzierung der Entlastungsfracht kann über die Bewertung der Gesamtemission mit Beckenvolumina im Kanalnetz verglichen werden und da-mit eine Substitution von Speichervolumen generieren.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:35502
Date26 September 2019
CreatorsGünther, Norbert
ContributorsKrebs, Peter, Kampe, Jörg, Schaum, Christian, Technische Universität Dresden
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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