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Vergleichende Analyse von 374 Patienten mit Azetabulumfraktur bezüglich Alter und Therapie

Die Therapie von Azetabulumfrakturen bei älteren Patienten bleibt ein kontrovers diskutiertes Thema, was aufgrund der steigenden Inzidenz zunehmend an Relevanz gewinnt. Richtlinien für die Therapie existieren vor allem für ein jüngeres Patientenkollektiv, was die Therapieentscheidung bei älteren Patienten erschwert. Trotzdem wurden in den letzten Jahren zunehmend auch ältere Patienten operativ versorgt.
In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob ältere Patienten von einer operativen Therapie profitieren und ob ältere Patienten generell ein schlechteres Outcome aufweisen als jüngere. Es wurden 374 Patienten mit Azetabulumfraktur untersucht, welche zwischen 2005 und 2014 am Universitätsklinikum Leipzig operativ oder konservativ versorgt wurden. Zunächst wurden den krankenhausinternen Patientenakten allgemeine Patientendaten entnommen und anschließend eine Befragung mittels Fragbogen und eine klinische Nachuntersuchung durchgeführt.
Schlechtere Ergebnisse im Outcome älterer Patienten traten zwar auf, erwiesen sich jedoch nur für die Items KÖFU und KÖRO des SF-36, den Parameter „Eigenständige Versorgung“ des EQ-5D sowie die Parameter „Hinken“ und die „Verwendung von Gehhilfen/Gehfähigkeit“ im Merle d’Aubigé und Harris Hip Score als statistisch signifikant. Auch zwischen den operativ oder konservativ versorgten Patienten wurden kaum signifikante Unterschiede im Outcome gefunden. Lediglich im psychischen Bereich des SF-36 (PSYC und psk) zeigten sich bei jüngeren konservativ versorgten Patienten signifikant bessere Ergebnisse. Ansonsten ließen sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Versorgungsgruppen, weder bei älteren noch bei jüngeren Patienten in den Scoresystemen feststellen.
Insgesamt erwiesen sich die Unterschiede der Outcomeergebnisse zwischen den Alters- und Versorgungsgruppen als tendenziell und rücken unserer Meinung nach in den Hintergrund. Demnach schneiden ältere Patienten nach erfolgter Therapie unter Berücksichtigung des Allgemeinzustandes genauso gut ab wie jüngere Patienten. Die Gründe für die überraschend guten Ergebnisse im Outcome bei älteren und auch konservativ versorgten Patienten könnten Grundlage für weitere Arbeiten sein.
Intentionen, welche möglicherweise die Therapieentscheidung künftig stärker beeinflussen könnten, sind der Anspruch an eine möglichst anatomische Reposition auch im hohen Alter und der damit verbundenen Langlebigkeit der angewendeten Therapie. Dadurch wäre die Senkung der Komplikationsrate sowie der Rate sekundär implantierter H-TEPs möglich. Diese sind aktuell bei operativ versorgten jüngeren und älteren Patienten deutlich höher als bei konservativ versorgten. Zwischen den Altersgruppen bestand kein statistisch signifikanter Unterschied. Um diese These zu untermauern sind weitere kontrollierte Beobachtungen des Outcomes sowie der Komplikationsraten nötig.:Inhaltsverzeichnis I
Abbildungsverzeichnis III
Tabellenverzeichnis IV
1 Einleitung  1
1.1 Einführung in die Thematik  1
1.2 Anatomie  2
1.2.1 Funktion und Bedeutung des Azetabulums  2
1.2.2 Anatomie des Azetabulums  2
1.2.3 Biomechanik des Hüftgelenkes  5
1.3 Pathologie  6
1.3.1 Pathomechanik der Azetabulumfraktur  6
1.3.2 Demographie und Epidemiologie  7
1.3.3 Frakturklassifkation  8
1.3.4 Diagnostik  9
1.3.5 Therapie  12
1.3.6 Komplikationen  14
1.4 Fragestellung  15
2 Patienten und Methoden  16
2.1 Patientenkollektiv  16
2.2 Methoden  17
2.2.1 Datenerhebung  17
2.2.2 Datenerfassung  17
2.2.3 Statistik  19
3 Ergebnisse  21
3.1 Patientenkollektiv  21
3.1.1 Allgemeine Merkmale  21
3.1.2 Unfallmechanismus und Trauma  22
3.1.3 Frakturklassifkation 24
3.1.4 Therapie  25
3.1.5 Komplikationen  26
3.1.6 Revisionen  29
3.2 Ergebnisse der Nachuntersuchung  30
3.2.1 Allgemeine Merkmale des Nachuntersuchten Patientenkollektivs  30
3.2.2 Ergebnisse im SF-36  30
3.2.3 Ergebnisse im EQ-5D  32
3.2.4 Ergebnisse im Merle d’Aubigné Score  33
3.2.5 Ergebnisse im Harris Hip Score  34
3.2.6 Vergleich der Scoreergebnisse  36
4 Diskussion  37
4.1 Allgemeine Gruppenmerkmale  37
4.2 Unfallmechanismus und Trauma  39
4.3 Klassifkation  40
4.4 Therapie  41
4.5 Komplikationen  43
4.6 Ergebnisse der Nachuntersuchung  44
5 Zusammenfassung der Arbeit 47
6 Quellen  49
7 Anlagen  A
7.1 Anlage A: AO-Klassifkation  A
7.2 Anlage B: Fragebogen zur Nachuntersuchung  C
7.3 Anlage C: Klinischer Nachuntersuchungsbogen  H
7.4 Anlage D: SF-36 Gesundheitskonzepte I
7.5 Anlage E: EQ-5D Bereiche  J
7.6 Anlage F: Modifizierter Merle d‘Aubigné Score K
7.7 Anlage G: modifizierter Merle d'Aubigné Score Auswertung L
7.8 Anlage H: Harris Hip Score Parameter. L
7.9 Anlage I: Harris Hip Score Auswertung N

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:75753
Date19 August 2021
CreatorsHummel, Nora
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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