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Automatische Wahrnehmung affektiver lexikaler Reize in Abhängigkeit der individuellen Bindungseinstellung

Diese experimentelle Arbeit untersucht den Effekt der Bindungseinstellung gesunder Erwachsener auf die automatische Wahrnehmung emotionaler Reize. Die Bindungseinstellung einer Person ist ein relativ stabiles Muster aus kognitiven Einstellungen, Strategien der Affektregulation und Verhalten bezüglich enger Beziehungen zu anderen Menschen. Sie wird in der Kindheit geprägt und ist ein gewichtiger Faktor für die psychische und allgemeine Gesundheit während des Erwachsenenalters. 106 Probanden ohne psychische Vorerkrankungen wurde ein affektives Priming-Experiment mit positiv- und negativ-valenten Adjektiven vorgegeben. Die Primes wurden für nur 50 Millisekunden präsentiert und waren maskiert. Affektive Primingeffekte belegen die unkontrollierte Wahrnehmung minimaler Reize und dienen als Maß für automatische Bewertungsprozesse. Sie wurden auf Grundlage der Reaktionszeiten berechnet. Neben der emotionalen Valenz wurde die Selbst-Andere-Relevanz (Peeters 1983) der Reize berücksichtigt. Die Ausprägung der individuellen Bindungsorientierung, sowie weitere psychologische Kontrollvariablen wurden mittels etablierter Selbstbeurteilungsinstrumente erfasst. Die Ergebnisse belegen einen moderaten Effekt von Bindungsangst und Bindungsvermeidung auf die automatische Verarbeitung emotionaler Stimuli bei Frauen, jedoch nicht bei Männern. Die Daten erbringen außerdem starke Evidenz für die automatische Differenzierung der Selbst-Andere-Relevanz (Peeters, 1983) von lexikalen Reizen. Der Einfluss der Bindungsorientierung auf die automatische emotionale Wahrnehmung manifestierte sich nur für andere-relevante Reize. Das komplexe Muster der Interaktion von Bindungsorientierung, Geschlecht, Selbst-Andere-Relevanz und automatischer Wahrnehmung wird vor dem Hintergrund aktueller Theorien der bindungsabhängigen Emotionsregulation diskutiert.:1. Einführung 1
1.1. Vorbemerkungen 1
1.2. Das Bindungssystem 2
1.2.1. Grundlagen 2
1.2.2. Emotionsregulation 6
1.2.3. Klinische Relevanz 11
1.3. Automatische Kognition 13
1.3.1. Priming und affektives Priming 14
1.3.2. Selbst-Andere-Relevanz 16
1.3.3. Bindungsorientierung und Wahrnehmung emotionaler Reize 18
2. Aufgabenstellung 24
2.1. Fragestellung 24
2.2. Methodischer Ansatz 24
2.3. Hypothesen 25
2.3.1. Hypothese 1 25
2.3.2. Hypothese 2 26
2.3.3. Hypothese 3 26
2.3.4. Einfluss des Geschlechtes 27
3. Methoden 29
3.1. Stichprobe 29
3.2. Versuchsablauf, Fragebögen und Testverfahren 29
3.2.1. Bochumer Bindungsfragebogen (BoBi) 31
3.2.2. Beck Depressions-Inventar (BDI) 32
3.2.3. State-Trait Angst-Inventar (STAI) 33
3.2.4. Emotionsregulationsfragebogen (ERQ) 34
3.2.5. Mehrfachwahl-Wortschatz-Intelligenztest (MWT-B) 34
3.3. Priming Experiment 35
3.3.1. Untersuchungsdesign 36
3.3.2. Durchführung und Aufbau 37
3.3.3. Stimuli 38
4. Ergebnisse 41
4.1. Kontrollvariablen 41
4.2. Autodeskriptive Bindungseinstellung - BoBi 41
4.2.1. Deskriptive und vergleichende Statistik 41
4.2.2. Bindungseinstellung und Geschlecht 43
4.2.3. Korrelationen mit weiteren Persönlichkeitsmerkmalen und Intelligenz 43
4.3. Ergebnisse des Priming-Experiments 44
4.3.1. Fehlerraten 44
4.3.2. Reaktionszeiten 44
4.3.3. Affektives Priming 46
4.3.4. Affektives Priming und Geschlecht 47
4.3.5. Affektives Priming und Bindungseinstellung 48
4.3.6. Relevanz-Priming 51
4.3.7. Relevanz-Priming und Geschlecht 52
4.3.8. Relevanz-Priming und Bindungseinstellung 52
4.3.9. Interaktion affektives Priming und Relevanz-Priming 53
4.4. Zusammenfassung der Ergebnisse 55
5. Diskussion 56
5.1. Vergleichende Einordnung der Ergebnisse 56
5.1.1. Bindungseinstellung 56
5.1.2. Reaktionszeiten 57
5.1.3. Affektives Priming 58
5.2. Überprüfung der Hypothesen 59
5.2.1. H1: Effekt der Bindungsorientierung auf die automatische Wahrnehmung von emotionalen Reizen 59
5.2.2. H2: Automatische Verarbeitung der Selbst-Andere-Relevanz von emotionalen Reizen 62
5.2.3. H3: Differentieller Effekt der Bindungsorientierung auf die automatische
Wahrnehmung von selbst- und andere-relevanten Reizen 64
5.2.4. Geschlechterunterschiede 65
5.3. Stärken und Limitationen 67
5.4. Klinische Implikationen 69
6. Zusammenfassung 70
7. Literatur 733
8. Eigenständigkeitserklärung 799
9. Lebenslauf 80
10. Danksagung 811

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:71656
Date06 August 2020
CreatorsZeitschel, Frank
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/updatedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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