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Erfarenheter och minnen i spåren av migration : Om tysk gemenskap i St. Gertruds församling efter 1945 och om tyska kvinnors erfarenheter och minnen från en uppväxt i Nazityskland formade av ett liv i Sverige / Erinnerungen und Erfahrungen in Migrationsprozessen : Deutsche Gemeinschaft in der St. Gertruds Gemeinde in Stockholm nach 1945 und Erinnerungen und Erfahrungen deutscher Frauen von einer Kindheit im „Dritten Reich“, geformt von einem Leben in Schweden.

Im Blickfeld meiner Masterarbeit steht die Frage, welche Rolle historische Erfahrungen und Erinnerungen in Migrationsprozessen einnehmen. Es geht dabei um deutsche Frauen, die in der Nachkriegszeit (1945-1960) nach Schweden auswanderten, um eine Stelle als Haushaltshilfe anzutreten und die in der deutsch-protestantischen St. Gertruds Gemeinde in Stockholm eine deutsche Gemeinschaft fanden.     In meiner Untersuchung stellt sich heraus, dass die St. Gertruds Gemeinde nach 1945 eine Blütezeit erlebte. Als folge des Zweiten Weltkrieges hatte die Gemeinde sowohl in Schweden als auch in Deutschland wichtige Aufgaben zu erfüllen. Junge Frauen, aus Deutschland neu angekommen, wurden in die Gemeinde aufgenommen und stellten am Anfang der 1950er Jahre einen beträchtlichen Teil der aktiven Gemeindemitglieder dar. Sie forderten mit ihren spärlichen Bindungen an Stockholm und in ihrer sozialen Position als Arbeiterinnen das Selbstbild einer traditionsreichen, bürgerlichen und patriarchalen Gemeinde heraus. Während die Position der Gemeinde in Schweden durch die Berufung auf eine lange Tradition gesucht wurde, war die Beziehung zu Deutschland auf die Gegenwart fokussiert. Durch zahlreiche Berichte von Flüchtlingslagern, Trümmerstädten und Kriegsgefangenen wurden in der St. Gertruds Gemeinde Referenzen geschaffen, um an das deutsche Leiden zu erinnern. Die nationalsozialistische Diktatur wurde dagegen nur oberflächlich thematisiert. Für Erinnerungen an eine Kindheit und Adoleszenz geprägt vom Nationalsozialismus wurde in der St. Gertrud kein Bezugsrahmen geschaffen.     In den Gesprächen mit vier weiblichen Mitgliedern der Gemeinde stellt sich heraus, dass sie untereinander nicht über ihre Kindheit im „Dritten Reich“ gesprochen haben. In ihren Erzählungen messen sie dem Krieg und seinen Folgen, dem Nationalsozialismus und der Migration nach Schweden sehr unterschiedliche Bedeutung in ihren Leben zu.

Identiferoai:union.ndltd.org:UPSALLA1/oai:DiVA.org:lnu-14090
Date January 2011
CreatorsDanielsson, Kerstin
PublisherLinnéuniversitetet, Institutionen för kulturvetenskaper, KV
Source SetsDiVA Archive at Upsalla University
LanguageSwedish
Detected LanguageGerman
TypeStudent thesis, info:eu-repo/semantics/bachelorThesis, text
Formatapplication/pdf
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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