Gegenstand dieser Arbeit sind diejenigen Bewegungsverben im Altgriechischen, die zum Ausdruck einer allgemeinen Fortbewegung angewendet werden. Diese Verben können innerhalb verschiedener Kontexte durch come und go glossiert werden und weisen in vielen Sprachen raumbezogene deiktische Anwendungen auf.
Die Analyse erstreckt sich auf zwei Hauptcorpora verschiedener Zeitalter, die Komödie des Aristophanes (5. Jh. vor Chr.) und das Neue Testament (1. Jh. nach Chr.). Um diachrone Veränderungen besser zu illustrieren, sind darüber hinaus quantitative und ggf. qualitative Daten bzw. Beispiele aus anderen früheren und späteren Autoren dargestellt und berücksichtigt worden.
Die Arbeit geht von der vorhandenen Typologie über deiktische Bewegungsverben in gesprochenen Sprachen aus und identifiziert diejenigen Kriterien und Kontexte, die auch für die Analyse einer toten Sprache zutreffen. Im Unterschied zu der vorhandenen Typologie und der in der Forschung verbreiteten Herangehensweise bzgl. dieser Verbgruppe, die sich auf die räumliche Domäne der Deixis beschränkt, wird in die vorliegende Arbeit auch die Analyse der zeitlichen Dimension der vom Verb ausgedrückten Fortbewegung integriert.
Ausgehend von der hier durchgeführten Analyse ist festzustellen, dass die diachronen Veränderungen in den Anwendungskriterien der Bewegungsverben im Altgriechischen auf das Verhältnis zwischen denjenigen Sprachmitteln zurückzuführen sind, die in diesem Verbsystem um den Ausdruck bzw. Präzisierung der zeitlichen Dimension der Handlung konkurrieren, d.h. Aspekt und Aktionsart. Die Arbeit zeigt, dass die Integration der Domänen Raum und Zeit und die Annahme einer diachronen Perspektive die bisherige Typologie sinnbringend ergänzen und in der Forschung zu anderen Sprachen ebenfalls rezipiert werden sollten. / In this work are regarded those motion verbs in Ancient Greek that are used to express a general motion. Those verbs can be glossified by 'come' and 'go', and within certain contexts, deictic uses of these verbs are evident in many languages.
The analysis includes two main corpora of different epochs, the comedy of Aristophanes (5th century B.C.) and the New Testament (1st century A.C.). For a better illustration of diachronic changes, quantitative and partially also qualitative data about further, earlier or later authors are described and regarded.
Basing on the existing typology for deictic motion verbs in spoken languages, this study identifies those criteria and contexts that can be applied onto a dead language as well. As a difference to the existing typology and to the prevalent approach on these verbs – which is limited to the spatial dimension of deixis –, in this study also the temporal dimension of the verbally expressed motion is integrated.
Based on the analysis presented here, it is to be noted that the diachronic changes in the criteria for the application of motion verbs in Ancient Greek can be traced back to the relation of the verbal categories that concur for the expression or precising of the plot's temporal dimension. i.e. the aspect and the Aktionsart. The results of this work give evidence, that the integration of the domains 'space' and 'time' gives reason for the use of these verbs in ancient Greek within a diachronic perspective, and show that this methodological approach is worth to be applied to the analysis of other languages.
Identifer | oai:union.ndltd.org:HUMBOLT/oai:edoc.hu-berlin.de:18452/18746 |
Date | 31 July 2017 |
Creators | Spano, Marianna |
Contributors | Asper, Markus, Stenger, Jan, Kammerzell, Frank |
Publisher | Humboldt-Universität zu Berlin |
Source Sets | Humboldt University of Berlin |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | doctoralThesis, doc-type:doctoralThesis |
Format | application/pdf |
Rights | Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung 3.0 Deutschland, http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/ |
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