Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Stärken und Schwächen psychisch auffälliger Kinder und Jugendlicher mit Merkmalen der Familie. In der Studie wurden 74 Patienten der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters des Universitätsklinikums Leipzig ab einem Alter von acht Jahren untersucht. Dabei schätzten die Kinder und Jugendlichen ihre Stärken und Schwächen sowie das Familienklima anhand von Fragebögen (Strengths and Difficulties Questionnaire, Familienklimaskalen) selbst ein. Zudem beurteilten ihre Eltern und LehrerInnen aus ihrer Sicht die Stärken und Schwächen der Kinder und Jugendlichen. Zusätzlich wurde das Familienklima von den Eltern eingeschätzt. Die Einschätzungen der Symptomatik und des Familienklimas wurden gemäß eines Multiinformantenansatzes zusammengeführt. Die Zusammenhänge zwischen den Stärken und Schwächen der Kinder und Jugendlichen und Aspekten des Familienklimas konnten so anschließend ermittelt werden. Ziel der Studie war es, Zusammenhänge zwischen eingeschätzten Stärken und Schwächen psychisch auffälliger Kinder und Jugendlicher mit der Familie aufzudecken. Deskriptiv zeigte sich, dass sich die Kinder und Jugendlichen in allen Problembereichen weniger auffällig beurteilten als ihre Eltern und LehrerInnen. Die Einschätzungen der Eltern und ihrer Kinder hinsichtlich des Familienklimas waren nicht signifikant unterschiedliche. Des Weiteren konnten die Hypothesen bestätigt werden, dass ein insgesamt positives Familienklima mit einem guten prosozialen Verhalten sowie ein insgesamt negatives Familienklima mit einer hohen Problembelastung von Kindern und Jugendlichen assoziiert war. Die Aspekte „Konfliktneigung“ und „Kohäsion“ innerhalb der Familie korrelierten nur teilweise signifikant mit Subskalen des SDQ.
Zusammenfassend zeigt die Arbeit Zusammenhänge zwischen dem eingeschätzten Familienklima und Stärken und Schwächen psychisch auffälliger Kinder und Jugendlicher auf. Die Studie erweitert bisherige Erkenntnisse, da sie mittels der Befragung von mehreren Informanten verschiedene Perspektiven und Kontexte berücksichtigt. Durch die Einbeziehung von psychisch belasteten Kindern ab einem Alter von acht Jahren mit identischen Fragebögen wird viel Wert auf die Sicht der Kinder und Jugendlichen gelegt.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-91922 |
Date | 01 August 2012 |
Creators | Kässinger, Anne |
Contributors | Universität Leipzig, Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, unbekannt unbekannt |
Publisher | Universitätsbibliothek Leipzig |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | deu |
Detected Language | German |
Type | doc-type:doctoralThesis |
Format | application/pdf |
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