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Active Self-Othering als feministische künstlerische Strategie: Verhandlungen von Geschlecht und nationaler Identität in Russland

Die vorliegende Dissertation fokussiert innerhalb der sehr diversen gegenwärtigen feministischen Kunstszene Russlands auf eine spezifische Strömung, die in feministischen und kunsthistorischen Diskursen bisher wenig Beachtung gefunden hat. Es handelt sich um künstlerische Arbeiten, die mit kanonisierten Bildern russischer Femininität spielen und dabei eine gewisse Ambivalenz zu dieser traditionellen Ikonografie bewahren. Dadurch sind sie in der heutigen Russischen Föderation, deren Genderrollen sehr normiert sind, weniger angreifbar — werden aber auch kaum in feministischen Kontexten diskutiert.
Um die Kunstwerke für die feministische Betrachtung zu erschließen, legt die Dissertation den Fokus auf die zugrundeliegende künstlerische Strategie: Active Self-Othering. Es wird beschrieben, wie diese Strategie den russischen Künstler:innen eine aktive und selbstbestimmte Auseinandersetzung mit Fremdstereotypen ermöglicht. Anstelle der eindeutigen Ablehnung oder Annahme von normativen Bildern russischer Femininität wird eine ambivalente Position der Uneindeutigkeit eingenommen, in der ein neuer visueller Kanon entstehen kann. Am Beispiel qualitativer Fallstudien fragt die Dissertation nach der konkreten Nutzung der Strategie Active Self-Othering in der russischen feministischen Gegenwartskunst, nach der spezifischen Ästhetik der Strategie sowie nach ihren Funktionen und ihrer gesellschaftlichen Anschlussfähigkeit.:1 Einleitung 1
1.1 Zum Stand der Forschung 9
1.2 Begriffliche Grundlagen 12
1.3 Fragestellung und Vorgehen 20
2 Feminismus und feministische Kunst in Russland 23
2.1 Diskurse um Femininität und Feminismus vor der Oktoberrevolution 23
2.2 Sowjetische Zäsur und Retraditionalisierung 28
2.3 Widersprüchliche Gegenwart 33
2.4 Impliziter Feminismus: ambivalente feministische Selbstpositionierungen in Russland 37
3 Zur Verknüpfung von Femininität und nationaler Identität in Russland 47
3.1 Das 19. Jahrhundert – Russland und der Westen 49
3.2 Die sowjetischen Jahrzehnte – Brüche und Kontinuitäten 57
3.3 Nach 1990 – Neo-Traditionalismus und politische Instrumentalisierung 64
4 Active Self-Othering als ambivalente Strategie feministischer Kunst 71
4.1 Ambivalente Kunststrategien in Russland im Überblick 73
4.2 Zur theoretischen Verortung des Active Self-Othering 83
4.3 Ein postkoloniales Konzept im postsowjetischen Raum 89
5 Methodische Vorgehensweise 95
5.1 Interdisziplinärer performativer Ansatz 97
5.2 Ikonografie/Ikonologie 99
6 Fallanalysen – Active Self-Othering und die Ikonografie russischer Femininität 103
6.1 Brautmotive 104
6.1.1 Traditionelle Ikonografie der Brautmotive 105
6.1.2 Brautkleid und Axt – Zeitgenössische Brautmotive 110
6.2 Folklorismen 130
6.2.1 Traditionelle folkloristische Ikonografie 137
6.2.2 Zöpfe im Heu und Brote in der Wiege – Zeitgenössische Folklorismen 145
6.3 Religiöse Motive 192
6.3.1 Traditionelle religiöse Ikonografie 195
6.3.2 Hochglanzmagazine und Heiligenscheine – Zeitgenössische religiöse Motive 205
6.4 Sowjetische Motive 225
6.4.1 Traditionelle sowjetische Ikonografie 226
6.4.2 Panzer und Perlenketten – Zeitgenössische sowjetische Motive 230
7 Schlussbetrachtung 247
Danksagung 259
Literaturverzeichnis 261
Verzeichnis der besprochenen künstlerischen Arbeiten 289 / This dissertation focuses on a specific trend within Russia's very diverse contemporary feminist art scene that has so far received little attention in feminist and art historical discourses. These are artistic works that play with canonised images of Russian femininity while maintaining a certain ambivalence towards this traditional iconography. This makes them less vulnerable in today's Russian Federation, where gender roles are highly standardised - but they are also rarely discussed in feminist contexts.
In order to open up the artworks for feminist consideration, the dissertation focuses on the underlying artistic strategy: Active Self-Othering. It describes how this strategy enables Russian artists to actively and self-determinedly engage with stereotypes. Instead of the clear rejection or acceptance of normative images of Russian femininity, an ambivalent position of ambiguity is adopted, in which a new visual canon can emerge. Using qualitative case studies as examples, the dissertation examines the concrete use of the Active Self-Othering strategy in contemporary Russian feminist art, the specific aesthetics of the strategy, its functions and its social connectivity.:1 Einleitung 1
1.1 Zum Stand der Forschung 9
1.2 Begriffliche Grundlagen 12
1.3 Fragestellung und Vorgehen 20
2 Feminismus und feministische Kunst in Russland 23
2.1 Diskurse um Femininität und Feminismus vor der Oktoberrevolution 23
2.2 Sowjetische Zäsur und Retraditionalisierung 28
2.3 Widersprüchliche Gegenwart 33
2.4 Impliziter Feminismus: ambivalente feministische Selbstpositionierungen in Russland 37
3 Zur Verknüpfung von Femininität und nationaler Identität in Russland 47
3.1 Das 19. Jahrhundert – Russland und der Westen 49
3.2 Die sowjetischen Jahrzehnte – Brüche und Kontinuitäten 57
3.3 Nach 1990 – Neo-Traditionalismus und politische Instrumentalisierung 64
4 Active Self-Othering als ambivalente Strategie feministischer Kunst 71
4.1 Ambivalente Kunststrategien in Russland im Überblick 73
4.2 Zur theoretischen Verortung des Active Self-Othering 83
4.3 Ein postkoloniales Konzept im postsowjetischen Raum 89
5 Methodische Vorgehensweise 95
5.1 Interdisziplinärer performativer Ansatz 97
5.2 Ikonografie/Ikonologie 99
6 Fallanalysen – Active Self-Othering und die Ikonografie russischer Femininität 103
6.1 Brautmotive 104
6.1.1 Traditionelle Ikonografie der Brautmotive 105
6.1.2 Brautkleid und Axt – Zeitgenössische Brautmotive 110
6.2 Folklorismen 130
6.2.1 Traditionelle folkloristische Ikonografie 137
6.2.2 Zöpfe im Heu und Brote in der Wiege – Zeitgenössische Folklorismen 145
6.3 Religiöse Motive 192
6.3.1 Traditionelle religiöse Ikonografie 195
6.3.2 Hochglanzmagazine und Heiligenscheine – Zeitgenössische religiöse Motive 205
6.4 Sowjetische Motive 225
6.4.1 Traditionelle sowjetische Ikonografie 226
6.4.2 Panzer und Perlenketten – Zeitgenössische sowjetische Motive 230
7 Schlussbetrachtung 247
Danksagung 259
Literaturverzeichnis 261
Verzeichnis der besprochenen künstlerischen Arbeiten 289

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:90423
Date06 May 2024
CreatorsKunkel, Ilona
ContributorsKuße, Holger, Smola, Klavdia, Raev, Ada, Technische Universität Dresden
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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