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Einfluss von fluoridfreien, nanohydroxylapatithaltigen und fluoridierten Zahnpasten auf die Re- und Demineralisationseigenschaften von Dentin und Schmelz in situ

Ziel dieser randomisierten In-situ-Kreuzstudie war es, zum einen die antikariogene Wirkung einer neuartigen nanokristallhaltigen Zink-Carbonat-Hydroxylapatit Zahnpasta an bovinen Schmelz- und Dentinproben auf jeweils einer gesunden Zahnoberfläche und einer künstlich erzeugten, karies-ähnlichen Läsion zu untersuchen und die Re- und Demineralisationseigenschaften hinsichtlich des Ausgangszustandes der Probe zu erfassen. Zudem sollte eine Fluorid-Dosis-Wirkungsbeziehung zwischen den Zahnpasten der Konzentrationen 0, 1100 und 5000 ppm F- und Dentinproben mit künstlich hergestellten niedrigen und hohen Läsionen nachgewiesen werden. Es wurde zunächst an 250 bovinen Schmelz- und 400 Dentinproben mittels Demineralisationslösungen künstliche, kariesähnliche Läsionen erzeugt. Anschließend wurden drei homogene Substratgruppen (n = 160) gebildet, wobei zwischen Schmelzproben mit einer hohen Läsion (SH) und Dentinproben mit einer niedrigen (DN) und einer hohen Läsion (DH) unterschieden wurde. Für den In-situ-Versuch wurden 20 geeignete Probanden ausgewählt und für deren Unterkiefer je eine tragbare intraorale Apparatur angefertigt. Es wurden insgesamt vier Zahnpasten einbezogen. Eine fluoridfreie Zahnpasta mit nanokristallinen Zink-Carbonat-Hydroxylapatit (nHA0), zwei fluoridhaltige Zahnpasten mit den Konzentrationen 1100 ppm F- (Standardtherapie NaF1100) und 5000 ppm F- (Positivkontrolle NaF5000) und eine fluoridfreie Negativkontrolle (NaF0). Für jede der vier Behandlungsphasen wurden vier Dentinproben (2 x DN; 2 x DH) und zwei Schmelzprobe (SH) verwendet. Die Proben und Zahnpasten wurden dem jeweiligen Probanden zufällig zugeteilt. Jede Probe wies eine geschützte Kontrolloberfläche (GK), eine Gesundfläche (GB) und eine demineralisierte Läsion auf (DB). Jede der vier Behandlungsphasen begann mit einer apparaturfreien Einführungswoche und einer anschließenden Tragezeit von 22Stunden/Tag für 4 Wochen. Die Tragezeit wurde täglich für 3 x 40 Minuten unterbrochen, indem die Apparatur in einer 10%ige Saccharoselösung aufbewahrt wurde. Zudem wurde 2 x täglich für 2 Minuten ein Zahnpasta-Speichel-Gemisch extraoral auf die mit einem Netz bedeckten Proben appliziert. Die Mineralverlustveränderungen (∆∆Z) und die Läsionstiefen (ΔLT) wurden aus den Werten vor und nach der In-situ-Phase mittels transversaler Mikroradiographie (TMR) berechnet. Nach der In-situ-Phase wurden insgesamt 123 Schmelz und 282 Dentinproben in die Auswertung mit einbezogen. Es wurde kein signifikanter Unterschied zwischen der Behandlung mit nanokristallinem Zink-Carbonat-Hydroxylapatit (nHA0) und der Negativkontrolle (NaF0) beobachtet (ΔΔZDB: p ≥ 0,333 und ΔΔZGB: p ≥ 0,462; ANCOVA). Unter demineralisierenden Bedingungen (nHA0 und NaF0) zeigten die Differenz ΔΔZ und ΔLT, dass gesunde (p ≤ 0,001; ANCOVA) und niedrig demineralisierte Dentinoberflächen (p ≤ 0,011; ANCOVA) eine signifikant größere Demineralisation aufzeigten als hohe Dentinläsionen. Unter remineralisierenden Bedingungen (NaF1100 und NaF5000) hingegen zeigten hoch demineralisierte Dentinproben die höchste Remineralisation auf (p = 0,003; ANCOVA). Es wurde für die SH- und DN- eine moderate und für die DH-Gruppe eine starke Korrelation zwischen den zunehmenden Fluoridkonzentrationen (0, 1100, 5000 ppm) und den Differenzen des Mineralverlustes beobachtet (ΔΔZGB; ΔΔZDB, p < 0,001). Demnach konnte in diesem In-situ-Modell eine Fluorid-Dosis-Wirkungsbeziehung in Bezug auf die Ausgangssituation nachgewiesen werden und eine erhöhte antikariogene Wirkung einer Zahnpasta mit nanokristallinem Zink-Carbonat-Hydroxylapatit im Vergleich zu einer fluoridfreien Zahnpasta nicht bewiesen werden.:1 Einführung
1.1 Die Zahnhartsubstanz
1.1.1 Schmelz - Chemische Zusammensetzung
1.1.2 Dentin - Chemische Zusammensetzung
1.2 Karies
1.2.1 Definition und Ätiologie
1.2.2 Demineralisation der Zahnhartsubstanz
1.2.3 Histologie einer Schmelzkaries
1.2.4 Histologie einer Dentinkaries
1.2.5 Prädilektionsstellen einer Karies
1.3 Fluoride
1.3.1 Grundlagen
1.3.2 Die kariesprotektive Wirkung von Fluoriden
1.3.3 Dosis-Wirkungs-Beziehung von Fluoriden
1.4 Nanokristalliner Hydroxylapatit bzw. Zink-Carbonat-Hydroxylapatit als neue protektive Maßnahme in der Kariesprophylaxe
2 Aufgabenstellung
3 Materialien und Methoden
3.1 Probandenstruktur und ethische Aspekte der Studie
3.2 Probenherstellung
3.3 Herstellung der Dünnschliffe
3.4 Untersuchung und Auswertung mittels transversaler Mikroradiographie
3.5 Randomisierung
3.6 Intraorale Apparaturen
3.7 Gruppeneinteilung der verwendeten Substanzen
3.8 Fluoridanalyse der verwendeten Substanzen
3.9 In-situ-Phase
3.10 Statistische Auswertung
4 Ergebnisse
4.1 Ergebnisse der TMR-Analyse
4.1.1 Auswertung der Probengrundwerte nach der In-vitro-Demineralisation
5 Diskussion
5.1 Diskussion der Ergebnisse
5.2 Diskussion von Material und Methode
5.2.1 Versuche mit bovinen Zahnproben und künstlichen Läsionen
5.2.2 Die Mineraldichte der Proben als zusätzlicher Einflussfaktor
5.2.3 Design des In-situ-Modells
5.2.4 Anzahl der Proben in der In-situ-Apparatur
5.3 Schlussfolgerung
6 Zusammenfassung
7 Literaturverzeichnis
8 Anlagen
8.1 Darstellung der randomisierten Zuteilung der Zahnpasten
8.2 Ernährungs- und Trageprotokoll
9 Selbstständigkeitserklärung
10 Publikationen
11 Danksagung

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:76942
Date10 December 2021
CreatorsMusiol, Julia Paulina
ContributorsEsteves Oliveira, Marcella, Lethaus, Bernd, Hahnel, Sebastian, Universität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/acceptedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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