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Berechnung, Analyse und Plausibilisierung eines Scores zur epidemiologischen Erfassung von Immunkompetenz mit einem Fragebogen der LIFE-Adult-Studie

Der Leipziger Immunkompetenzfragebogen und der daraus berechnete Immunkompetenzscore (ICS) sollen die Funktion des Immunsystems bzw. Immunkompetenz in epidemiologischen Studien erfassbar machen. Immunkompetenz zeigt Assoziationen mit Merkmalen wie Alter, Geschlecht, anthropometrischen Eigenschaften, körperlicher Aktivität und Tabakkonsum, sodass es lohnenswert scheint, Zusammenhänge der Immunkompetenz mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität epidemiologisch zu erforschen. Zivilisationserkrankungen könnten so näher auf ihre Verbindungen zur Immunkompetenz als Endpunkt, Exposition oder Störfaktor untersucht werden.
Zur Operationalisierung von Immunkompetenz wurde ein Fragebogen der LIFE-Adult-Studie (Leipziger Immunkompetenzfragebogen) über Infektionsanfälligkeit verwendet. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Atemwegsinfektionen: Es werden z. B. Dauer und Häufigkeit von Sinusitis, Rhinitis, Tonsillitis, Influenza, Bronchitis und Pneumonie abgefragt. Darüber hinaus erfasste der Fragebogen durchgemachte schwere Infektionserkrankungen (etwa Osteomyelitis, Toxoplasmose, Meningitis oder Tuberkulose), Einschränkungen gewohnter
Tätigkeiten und Schulfehltage aufgrund von Infektionen sowie familiäre schwere Infektionen oder infektionsbedingte Todesfälle.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die erhobenen Daten zusammenzustellen und aufzubereiten, daraus den ICS mithilfe der dafür festgelegten Bewertungsvorschrift zu berechnen und zu prüfen, ob der ICS geeignet ist, Immunkompetenz epidemiologisch zu operationalisieren.
Im untersuchten Probandenkollektiv der Leipziger Life-Adult-Studie (8544 aus-wertbare Probanden) zeigte der ICS eine stark rechtsschiefe Verteilung. Probanden mit einer eher niedrigen Immunkompetenz (hoher Score) lassen sich daher wesentlich besser von einander differenzieren als Probanden mit einer normalen oder hohen Immunkompetenz (niedriger Score).
In der Stichprobe hat der ICS eine deutliche Abhängigkeit vom Geschlecht: Frauen erzielen tendenziell höhere Werte als Männer. Mit den Merkmalen Waist-Hip-Ratio, körperliche Aktivität (bei Männern) und Erwerbsstatus ist der ICS ebenfalls assoziiert. Keine Zusammenhänge zeigt der ICS in der Stichprobe mit dem Alter, dem Body-Mass-Index, der körperlichen Aktivität (bei Frauen) und dem Tabakkonsum.
Des Weiteren konnte abgeschätzt werden, ob die Resultate schlüssig sind, also tatsächlich Immunkompetenz widerspiegeln: Im Rahmen der Plausibilisierung zeigten sich Verbindungen zu anderen Variablen, die mit dem Immunsystem bzw. der Immunfunktion in Zusammenhang stehen: Der Score ist in der Stichprobe bei Pneumonie, Herpes Zoster, einigen anderen schweren Infektionserkrankungen, Allergien und Autoimmunerkrankungen erhöht. Außerdem ist er mit Krebserkrankungen, Konzentrationen von Lymphozyten bei Frauen, neutrophilen Granulozyten bei Frauen und eosinophilen Granulozyten bei Männern sowie positiver Familienanamnese in Bezug auf schwerwiegende Infekte oder Infekt- bedingte Todesfälle assoziiert.
Der Leipziger Immunkompetenzscore verteilt sich in der Stichprobe so, dass mehrere Ausprägungen von Immunkompetenz in der Stichprobe unterschieden werden können. Die Annahme, dass diese Operationalisierung tatsächlich Immunkompetenz erfasst, wird von Assoziationen zwischen dem ICS und Merkmalen, die in engem Zusammenhang mit der Immunfunktion stehen, gestützt.:Bibliographische Zusammenfassung
Abkürzungsverzeichnis
1 Einführung
1.1 Immunkompetenz und epidemiologische Studien zu Zivilisationserkrankungen
1.2 Der Zusammenhang von Elementen des Immunsystems mit anderen Merkmalen
1.2.1 Alter und Geschlecht
1.2.2 Anthropometrische Eigenschaften
1.2.3 Körperliche Aktivität
1.2.4 Tabakkonsum
1.3 Methoden zur Erfassung der Immunkompetenz
1.3.1 Epidemiologische Operationalisierungen
1.3.2 Labormedizinische Messgrößen
1.4 Fragebögen und Scores zur Beschreibung der Immunkompetenz
1.4.1 Gütekriterien
1.4.2 Fragebögen zu Immunkompetenz und Infektanfälligkeit
1.4.3 Die Bildung von Scores zur Beschreibung von Merkmalen
2 Aufgabenstellung
3 Materialien und Methoden
3.1 Rekrutierung der Probanden in LIFE-A1
3.2 Untersuchungsmethoden
3.2.1 Interviews und selbst auszufüllende Fragebögen
3.2.2 Anthropometrie und Labormessungen
3.3 Der Immunkompetenzscore (ICS)
3.4 Datenkontrolle
3.4.1 Vollständigkeit
3.4.2 Kuration von Inkonsistenzen und unplausiblen Daten
3.5 Operationalisierungen von Merkmalen
3.6 Statistische Auswertung
4 Ergebnisse
4.1 Die Probanden der LIFE-A1-Studie
4.1.1 Auswahl
4.1.2 Alter und Geschlecht
4.1.3 Anthropometrie
4.1.4 Körperliche Aktivität
4.1.5 Tabakkonsum
4.2 Analyse des ICS
4.2.1 ICS und Geschlecht
4.2.2 ICS und Alter
4.2.3 ICS und Anthropometrie
4.2.4 ICS und körperliche Aktivität
4.2.5 ICS und Tabakkonsum
4.3 Die Items des Leipziger Immunkompetenzfragebogens
4.4 Plausibilisierung des ICS
4.4.1 Pneumonie und Hospitalisierung
4.4.2 Infektionen des Varizella-Zoster-Virus
4.4.3 Andere schwere Infektionserkrankungen
4.4.4 Blutparameter
4.4.5 Andere Ausprägungen einer pathologischen Immunfunktion
4.4.6 Familiäre Häufung
5 Diskussion
5.1 Methodendiskussion
5.1.1 Gütekriterien des Fragebogens
5.1.2 Ausgewählte Fragestellungen
5.1.3 Grenzen eines Fragebogens und einer Scorebildung
5.2 Ergebnisdiskussion
5.2.1 Das Probandenkollektiv
5.2.2 Die Verteilung des ICS
5.2.3 Die Items des ICS
5.2.4 Plausibilisierung des ICS
5.3 Schlussfolgerung und Ausblick
6 Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Anlagen
Selbstständigkeitserklärung
Lebenslauf
Danksagung

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:15850
Date10 July 2017
CreatorsRau, Josua Simeon
ContributorsScholz, Markus, Ahnert, Peter, Jassoy, Christian, Riedel-Heller, Steffi G., Universität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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