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Einfluss des Blutungsvolumens auf das postoperative Outcome von Patienten mit spontanen und traumatischen intrakraniellen Blutungen

In der vorliegenden Arbeit wurde das Outcome von 112 Patienten mit intrakranieller Blutung analysiert, um das Blutungsvolumen und die unterschiedliche Dynamik der Blutungen als Einfluss- und prädiktive Faktoren zu korrelieren.
21.4% der 112 eingeschlossenen Patienten hatten ein EDH, 38.4 % ein SDH- bzw. 40.2% ein Intrazerebralhämatom. Die Sub- und Epiduralhämatome waren mehrheitlich traumatische Läsionen, die intrazerebralen Blutungen vorwiegend spontane.
Im Gesamtkollektiv hatten 28.6% ein funktionelles, respektive 71.4% ein nicht funktionelles Outcome. Das Ergebnis der 71 traumatischen Blutungen war signifikant besser (38.0% funktionell) als das der 41 spontanen (12.2% funktionell, p=0.004). Bei gleichem Hämatomvolumen haben operativ versorgte spontane Blutungen eine 88% geringere Chance für ein funktionelles Ergebnis als operierte traumatische Blutungen.
Im Untersuchungskollektiv wurde der reziproke Zusammenhang von Volumen und GOS sowohl für spontane und traumatische, als auch für akute und subakute Blutungen demonstriert.
Nicht signifikant verschieden waren akut und subakut verlaufende Blutungen bezüglich ihres Outcomes (32.8% vs. 23.5% funktionelles Outcome, p= 0.302), und der Volumina (47.5ml vs. 52.8ml, p=0.102)). Der vermutete Zusammenhang zwischen Hämatomgröße und zeitlichem Verlauf konnte damit nicht gezeigt werden.
Wir fanden auch keinen signifikanten Unterschied des klinischen Ergebnisses in Bezug auf den chirurgischen Interventionszeitpunkt (< 6h vs. > 6h).
Bei den traumatischen Hämorrhagien wurde ein Modell mit 3 unabhängigen Faktoren (Alter, initaler GCS und Volumen) zur Prädiktion des Outcomes entwickelt. Kleine Volumina, ein niedriges Alter und ein initial hoher GCS lassen ein funktionelles Outcome vorhersagen. Weitere Faktoren, die jedoch nicht unabhängig mit dem Outcome assoziiert waren, sind Mittellinienverlagerung, initiale Blutglukose, Vorliegen eines Hirnödems und arterielle Hypertonie. Die initiale Glukosekonzentration kann zur Vorhersage des Outcomes nach traumatischen Blutungen beitragen,
Als einziger unabhängiger Prädiktor wurde bei den spontanen Raumforderungen die Mittellinienverlagerung ermittelt. Volumen und initiale GCS waren nicht unabhängige Prädiktoren. Das schlechte Outcome nach spontaner Blutung, unabhängig vom Versorgungszeitpunkt, unterstreicht die kontroverse Datenlage bezüglich operativer Therapie dieser Raumforderungen. Traumatische Hämorrhagien in temporaler Lokalisation zeigen ein besseres Ergebnis als vergleichbare lokalisierte spontane Blutungen.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-66430
Date13 April 2011
CreatorsMatz, Daniel
ContributorsUniversität Leipzig, Medizinische Fakultät, Prof. em. Dr. med. Hans-Ekkehart Vitzthum, anonym anonym
PublisherUniversitätsbibliothek Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf

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