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Das mittlere Hepatits-B-Virus-Oberflächenantigen als neuer Serummarker für das Ansprechen von Hepatitis-B/Hepatitis-D-Virus-Koinfektionen auf eine Interferon-alpha-basierte Behandlung

Hintergrund: Von circa 240-260 Millionen Hepatitis-B-Virus-(HBV)-Infizierten sind schätzungsweise circa 15-20 Millionen Menschen mit dem Hepatitis-D-Virus (HDV) koinfiziert. Das HDV benötigt für seine Replikation zwingend das Oberflächenprotein des HBV (HBsAg) und ist damit als sogenannter Satellitenvirus ohne HBV nicht überlebensfähig. Als mögliche Therapieoptionen steht derzeit das Interferon-alpha (IFNα) zur Verfügung. Zum Therapiemonitoring werden HBV-spezifische Marker (HBsAg, anti-HBs, anit-HBe, anti-HBc-IgM, HBV-DNA), HDV-spezifische Marker (HDV-RNA, anti-HDAg) als auch Marker für die Leberfunktion (ALT, AST, AP, gGT, Bilirubin, Quick) bestimmt. Jedoch fehlen aktuell für die HDV-Infektion noch aussagekräftige Marker, um frühzeitig einen Therapieerfolg bzw. –misserfolg abzuschätzen und darauf reagieren zu können.

Fragestellung: In dieser Studie wurden erstmalig aktuelle experimentelle Marker der HBV-Replikation hinsichtlich einer Assoziation mit dem Therapieverlauf bei HBV/HDV-Infektion untersucht: die HBVfl-RNA mittels RT-qPCR und die Komposition des HBsAg (SHBs, MHBs und LHBs) mittels Sandwich-ELISA.

Methodik: Es konnten insgesamt 50 Patienten aus Deutschland, Italien und Spanien mit nachgewiesener HBV/HDV-Koinfektion rekrutiert werden.

Diese wurden nach der Therapieform, die der Patient erhalten hat, in eine Gruppe unter IFN-Therapie, eine Gruppe unter NA-Therapie und eine therapienaive Kontrollgruppe unterteilt. Desweiteren wurden die Gruppen an Hand des Verlaufes der HDV-RNA in Responder, partielle Responder und Non-Responder eingeteilt.

Desweiteren wurden Patienten nach HBsAg-Verlust analysiert, welcher als funktionelle Ausheilung der HBV-Infektion und somit auch der HBV/HDV-Koinfektion angesehen wird. Es erfolgte eine retrospektive Beurteilung der neuen HBV-Serummarker im Vergleich zu etablierten Serummarkern im Verlauf der IFN- bzw. NA-Therapie, wenn möglich bis sechs Monate nach Therapieende. Die therapienaiven Patienten wurden an Hand der zur Verfügung stehenden Proben ebenfalls in ihrem Verlauf beurteilt.

Resultate: Die Komposition des HBsAg zeigte in der Gruppe der Responder unter IFN-Therapie nach ausführlicher Betrachtung der Einzelverläufe einen Verlust des MHBs, welcher zum Teil deutlich vor dem Verlust des Gesamt-HBsAg lag. Dies konnte auch bei Respondern unter NA-Therapie beobachtet werden, fehlte jedoch bei den therapienaiven Patienten. Insbesondere bei Patienten, die nicht nur eine Suppression der HDV-RNA sondern auch einen HBsAg-Verlust erreichten, kam es zu einer frühzeitigen Suppression von LHBs und MHBs unter die Nachweisgrenze. In der untersuchten Kohorte stellten sich außerdem die ALT-Spiegel bei den Respondern mit IFN-Therapie mit einem signifikanten Abfall zu mehreren Zeitpunkten im Verlauf dar, der bei den anderen Gruppen fehlte.

Die HBVfl-RNA erwies sich nicht als geeignet zum Therapiemonitoring, da sie in fast allen gemessenen Serumproben negativ war. Dies könnte an der Suppression der HBV-Replikation durch das HDV liegen, weshalb auch die HBV-DNA bei Patienten mit einer HBV/HDV-Koinfektion oft nicht nachweisbar ist.

Schlussfolgerung: MHBs könnte ein neuer Serummarker für einen HBsAg-Verlust sowie für ein Therapieansprechens auf eine IFN-Therapie bei HBV/HDV-Koinfizierten darstellen und somit zur Personalisierung und zur Steigerung der Effektivität der Therapie bei Patienten mit HBV/HDV-Koinfektion beitragen.

Zur Bestätigung dieser Ergebnisse sind daher weiterführende Untersuchungen in größeren Patientenkollektiven notwendig.:I Inhaltsverzeichnis

II Abkürzungsverzeichnis

III Abbildungsverzeichnis

IV Tabellenverzeichnis

1. Einführung

1.1. HBV/HDV

1.1.1. Epidemiologie und Genotypen

1.1.2. Aufbau

1.1.3. Replikation

1.1.4. Infektionsverlauf

1.1.5. Etablierte Diagnostik/ Biomarker

1.1.6. Neue potentielle HBV/HDV-Biomarker

1.1.7. Therapie

1.1.8. Prävention

2. Aufgabenstellung

3. Materialien und Methoden

3.1. Materialien

3.1.1. Kits

3.1.2. Chemikalien

3.1.3. Reagenzien zur Bestimmung des Gesamt-HBsAg, LHBs, MHBs

3.1.4. Geräte

3.1.5. Labormaterialien

3.1.6. Primer, Standardplasmid, In-vitro-Transkript und Sonden

3.1.7. Datenanalyse

3.2. Methoden und Datenanalyse

3.2.1. Nukleinsäure-Isolierung

3.2.2. Quantifizierung der HBVfl-RNA mittels RT-qPCR

3.2.3. Quantifizierung des Vox-Referenzplasmids

3.2.4. Datenanalyse RT-qPCR

3.2.5. Prinzip der Quantifizierung der HBsAg-Komposition mittels nicht-kompetetivem Sandwich-ELISA

3.2.6. Durchführung der Quantifizierung der HBsAg-Komposition

3.2.7. Testauswertung

3.2.8. Untersuchte Patientenkohorte

3.2.9. Statistische Auswertung

4. Ergebnisse

4.1. Untersuchungskohorte zu Studienbeginn

4.2. Evaluierung der untersuchten Biomarker während einer IFN-Therapie

4.2.1. Statistische Auswertung der analysierten Parameter unter IFN-Therapie

4.2.1.1. HDV-RNA als Grundlage der Kohorteneinteilung

4.2.1.2. Analyse der Blutbildparameter im Verlauf der IFN-Therapie

4.2.1.3. Analyse der Leber- und Nierenparameter im Verlauf der IFN-Therapie

4.2.1.4. Analyse der Transaminasen und Cholestaseparameter im Verlauf der IFN-Therapie……………

4.2.1.5. Analyse der HBV-DNA und der HBVfl-RNA unter IFN-Therapie

4.2.1.6. Analyse des Gesamt-HBsAg, LHBs und MHBs unter IFN-Therapie

4.3. Einzelverlaufdarstellung ausgewählter Patienten unter IFN-Therapie

4.3.1. Exemplarischer Einzelverlauf eines Patienten mit partiellem Therapieansprechen auf IFN im ersten Therapiezyklus

4.3.2. Exemplarischer Einzelverlauf eines Patienten mit Therapieansprechen auf IFN

4.3.3. Exemplarischer Einzelverlauf eines zweiten Patienten mit Therapieansprechen auf IFN………..

4.3.4. Exemplarischer Einzelverlauf eines dritten Patienten mit Therapieansprechen auf IFN……..

4.4. Evaluierung der untersuchten Biomarker während einer NA-Therapie

4.4.1. Statistische Auswertung der analysierten Parameter unter NA-Therapie

4.5. Zusammenfassende Darstellung der Patienten mit HBsAg-Verlust unter IFN- bzw. NA-Therapie

4.6. Evaluierung der untersuchten Biomarker im therapienaiven Verlauf

4.6.1. Statistische Auswertung der analysierten Parameter der therapienaiven Patienten

5. Diskussion

5.1. Untersuchungskohorte

5.2. Methoden

5.2.1. RT-qPCR der HBVfl-RNA

5.2.2. Nicht-kompetetiver Sandwich-ELISA des Gesamt-HBsAg, MHBs und LHBs

5.3. Ergebnisse der Biomarkeranalyse

5.3.1. MHBs bzw. LHBs als mögliche neue Serummarker eines Therapieansprechens unter IFN- und NA-Therapie bei HBV/HDV-Koinfizierten

5.3.2. Gesamt-HBsAg als möglicher Marker eines Therapieansprechens unter IFN- und NA-Therapie bei HBV/HDV-Koinfizierten

5.3.3. HBVfl-RNA und HBV-DNA zum Therapiemonitoring bei HBV/HDV-Koinfizierten ungeeignet

5.3.4. ALT bzw. AST als möglicher Prädiktor einer Response auf eine IFN-Therapie bei HBV/HDV-Koinfizierten

5.3.5. Hämoglobin mit fraglicher Relevanz für das Therapiemonitoring bei HBV/HDV-Koinfizierten

5.4. Ergebnisse jenseits der Biomarkeranalyse

5.4.1. Wiederholte IFN-Therapie bei HBV/HDV-Koinfizierten potentiell sinnvoll

6. Zusammenfassung der Arbeit

7. Literaturverzeichnis

8. Anlagen

9. Erklärung über die eigenständige Abfassung der Arbeit

10. Lebenslauf

11. Danksagung

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:75358
Date05 July 2021
CreatorsDrechsel, Luise Charlotte
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/acceptedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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