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Ist das Fortpflanzungssystem bei Rothunden Cuon alpinus die Ursache oder eine Konsequenz des Rudellebens"

Rothunde (Cuon alpinus, Pallas 1811) auch Asiatische Wildhunde genannt gehören zu den mittelgroßen, im Rudel lebenden Caniden. In dieser Studie wurden die ultimaten Gründe für einen Verbleib der Nachkommen im Rudel (auch über ihre Geschlechtsreife hinaus) erörtert und die proximaten Mechanismen, wie Rudelleben koordiniert wird, erforscht. Dazu wurden über vier Jahre von 2001 bis 2004 drei verschiedene Rudel in den Zoos Schwerin und Magdeburg studiert. Schwerpunkte der Grundlagenforschung waren die Paar- und Rudelbildung sowie die Koordination des Zusammenlebens mittels optischer und olfaktorischer Kommunikation. Des weiteren fanden die Reproduktion und die Aufzucht besondere Beachtung. Im angewandten Bereich der Studie wurde der Einfluss verschiedener haltungsspezifischer Parameter auf den Reproduktionserfolg der Rudel in zoologischen Gärten Europas untersucht. Als Forschungsansatz wurde hypothetisch angenommen, dass Rothunde nicht wegen der kooperativen Jagd im Rudel leben, sondern aufgrund der hohen prä- und postnatalen Kosten einer Aufzucht. Die Reproduktion ist dabei auf das Alphapaar beschränkt, die restlichen Rudelmitglieder sind obligate Helfer, die durch ihre Verwandtschaft mit dem Alphapaar indirekt an Fitness gewinnen. Dies konnte in der vorliegenden Studie bestätigt werden. Eine Reproduktionsunterdrückung konnte belegt werden. Zur Paarungszeit grenzten sich die Alphatiere durch alleiniges Markierungsverhalten ab. Die Zahl der Aggressionen gegen gleichgeschlechtliche, reproduktionsfähige Rudelmitglieder stieg ebenfalls an, die Hierarchie im Rudel trat deutlich hervor. Während der Trächtigkeitsphase und der Aufzucht befriedete sich das Rudel. Alle Rudelmitglieder halfen bei der Aufzucht der Welpen des Alphapaares. Dabei gab es verschiedene Rollen und Aufgaben. Die Elterntiere wurden durch die Helfer merklich entlastet. Während sich Rudel mit vier und mehr Tieren reproduzieren, ziehen 1,1 Rothunde auch im Zoo nur selten Junge groß.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-osnabrueck.de/oai:repositorium.ub.uni-osnabrueck.de:urn:nbn:de:gbv:700-2006041112
Date11 April 2006
CreatorsMaisch, Heike
ContributorsProf. Dr. Rüdiger Schröpfer, Prof. Dr. Günther B. Hartl
Source SetsUniversität Osnabrück
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/zip, application/pdf
Rightshttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/

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