Hintergrund: Im Rahmen eines Projekts zur konsequenten Überwachung und Vermeidung zahlreicher bekannter Risikoindikatoren sank die Inzidenz von intraventrikulären Hämorrhagien (IVH) am Ulmer Perinatalzentrum. Ein Vergleich mit dem Leipziger Zentrum sollte Hinweise liefern, welche der Risikofaktoren besonders wichtig sind und an welchen Stellen es an beiden Zentren noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt.
Methoden: Eine retrospektive Datenerhebung wurde für 316 Leipziger Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von unter 1000g durchgeführt. Die gleichen Parameter wurden an der Universitätsklinik in Ulm für insgesamt 166 Frühgeborene untersucht. Dieser Ulmer Datensatz wurde freundlicherweise für diese Arbeit zur Verfügung gestellten. Für diese Daten wurde ein Vergleich zwischen den beiden Zentren bezüglich der IVH-Inzidenz, sowie einzelner IVH-Risikoindikatoren durchgeführt.
Ergebnisse:
In Leipzig trat eine postnatale Hypothermie und Hypokapnie häufiger auftrat als in Ulm. Weiterhin wurden postnatale Blähmanöver seltener angewendet als in der Vergleichsgruppe aus Ulm. Die Vorgabe einer langsamen postnatalen Volumengabe, die höchstens 15ml/kg innerhalb der ersten 30 Minuten betragen sollte, solange keine Hypovolämie- oder Hämorrhagiezeichen vorlagen, wurde in Ulm häufiger eingehalten. Im Gegensatz dazu erfolgte in Ulm im Vergleich zu Leipzig seltener eine prophylaktische Surfactantgabe im Kreißsaal innerhalb der ersten 30 Minuten nach Indikationsstellung und es wurde häufiger Bikarbonat verabreicht. Für die im Maßnahmenkatalog festgelegte abgeschlossene Lungenreife bei Geburt, die Vermeidung von Hypotension und die Bevorzugung der Sectio als Geburtsmodus konnten keine Unterschiede zwischen den beiden Zentren festgestellt werden.
Weiterhin zeigte sich, dass die allgemeine IVH-Inzidenz in Ulm nach Einführung des Maßnahmenkatalogs 14,6% betrug, während in Leipzig im gleichen Zeitraum 28,4% der ELBW-Frühgeborenen eine IVH entwickelten (p=0,011). Eine schweren IVH trat in Leipzig in 6,1% und in Ulm 4,5% der Fälle auf (p=0,686).
Schlussfolgerung: Potenziell vermeidbare Risikofaktoren traten in beiden Zentren in unterschiedlicher Häufigkeit auf. Diese Ergebnisse ermöglichen es beiden Zentren, die jeweils mit erhöhte Häufigkeit aufgetretenen Risikofaktoren gezielt zu vermeiden und so die IVH-Rate weiter abzusenken.:1 Einleitung
1.1 Die intraventrikuläre Hirnblutung
1.1.1 Pathogenese
1.1.2 Risikofaktoren
1.1.3 Klinische Symptome
1.1.4 Therapie IVH
1.1.5 Folgen einer IVH
1.1.6 Prävention
1.2 Studie zur prospektiven Überwachung von IVH-Risikofaktoren
1.3 Leipziger Behandlungsstandard
1.3.1 2008 gültiger Behandlungsstandard
1.3.2 Veränderungen des Behandlungsstandards bis 2014
1.4 Aufgabenstellung
2 Patienten und Methoden
2.1 Datenerhebung
2.1.1 Datenerhebung des Perinatalzentrums Leipzig
2.1.2 Datenerhebung des Perinatalzentrums Ulm
2.2 Gruppenbildung
2.3 Statistische Analyse
3 Ergebnisse
3.1 Basiskenngrößen
3.2 Kindliche Ausgangssituation
3.3 Vergleich der Einhaltung von Behandlungsstandards
3.3.1 Vergleich der Umsetzung von Behandlungsstandards
3.3.2 Einhaltung Ulmer Maßnahmenkatalog
3.5 IVH-Inzidenz im Vergleich
3.6 Risikofaktoren für IVH
4 Diskussion
4.1 Einordnung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen
4.1.1 Umsetzung von Behandlungsstandards
4.1.2 IVH-Inzidenz im Vergleich
4.1.3 Inzidenz der IVH-Risikofaktoren
4.2 Unterschiede im klinischen Standardprozedere
4.3 Limitationen der Arbeit
4.4 Ausblick
5 Zusammenfassung
Anhang
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:32760 |
Date | 21 January 2019 |
Creators | Cipowicz, Clara Christin |
Contributors | Universität Leipzig |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/acceptedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
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