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Eine Theorie der Modern Commons: Vernetzte Infrastrukturentwicklung für nachhaltige Mobilität: Struktur-funktionale Systemanalyse zur Rolle und Transformation von Infrastrukturnetzen

Abstract
Bei der Gestaltung von Infrastruktursystemen kommt es immer wieder zu Interessenkonflikten der Akteure, für die keine Lösungsmechanismen zur Verfügung stehen. Daher besteht ein Bedarf an einem Instrumentarium, mit dem Interessen- und Zielkonflikte frühzeitig erkannt und verhandelt werden können. Zur Entwicklung eines solchen Rah-mens bieten sich die flexiblen Prinzipien der Commons Governance an. Am Gegen-stand der mehrstufigen Infrastrukturnetze für Verkehr, Energie und Telekommunikation überträgt diese Arbeit die Erkenntnisse der Commons-Forschung für sozial-ökologische Systeme (SES) auf Infrastruktursysteme (STS). Aufgrund struktur-funktionaler Paralle-len zwischen Commons und emergenten Infrastruktursystemen werden Letztere hier als Modern Commons konzeptualisiert. Dazu wurden die Bauprinzipien der Commons und das IAD-Framework (Ostrom 1990) für die polyzentrischen Prozesse der Infra-strukturentwicklung adaptiert. Auf Basis des AGIL-Schemas (Parsons 1961) wurden die infrakulturellen Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren untersucht, um die Allokationsprinzipien, Legitimationsmechanismen und Systemwirkungen von Infrastrukturent-wicklung hinsichtlich ihrer Wirkung auf Nachhaltigkeit zu analysieren.

Da in der Gestaltung von Infrastruktursystemen als kollektiv genutzte Kultur- und Wirt-schaftsgüter Ziele und Wertvorstellungen der Gesellschaft die Rollen von Staat, Wirt-schaft und Zivilgesellschaft prägen und für Entscheidungen über räumliche und öko-nomische Wertallokation handlungsleitend sind, wurde ein Designmodell für einen Governance-Prozess und ein infrakultureller Analyse- und Entwicklungsrahmen (IDF) entworfen, der die Entscheidungsfindung zur Transformation von Modern Commons unterstützt, was am Beispiel nachhaltiger Mobilität demonstriert wird.

In eine ganzheitliche Analyse von Modern-Commons-Systemen sind die natürliche, technische, soziale, institutionelle und mentale Dimension von Infrastruktur sowie deren Wechselwirkungen einzubeziehen. Für mehrstufige Infrastruktursysteme lassen sich funktional die physische Plattform, die Programme und die Anwendungen als eigen-ständige Wertschöpfungsebenen unterscheiden, für deren Gestaltung und Betrieb ne-ben zentralen Systemanforderungen auch dezentrale Spezifika zu berücksichtigen sind. Prioritäten und Effekte können aus Akteurs-, System- und Nachhaltigkeitsperspektive im Infrastruktur-Lebenszyklus unterschiedlich bewertet werden. Der IDF empfiehlt ein iteratives Vorgehen und Kriterien, die dazu geeignet sind, Interessenkonflikte aufzuzei-gen und Beitrags- und Aneignungsdilemmata aufzulösen, und zwar insbesondere dort, wo Märkte eine nachhaltige Entwicklung von Infrastruktursystemen nicht gewährleisten können.:I. Abbildungsverzeichnis 9
II. Tabellenverzeichnis 10
1 Einleitung und Übersicht 11
1.1 Hintergrund und Bedeutung 11
1.2 Ziele und Forschungsfragen 13
1.3 Aufbau der Arbeit 17
1.4 Definitionen und Themenabgrenzung 19
1.5 Methodik und Vorgehen 27
1.6 Stand der Forschung 30
2 Commons als soziale Infrastruktursysteme 41
2.1 Ursprung, Bedeutung und Relevanz von Commons 41
2.2 Prinzipien und Merkmale von Commons-Systemen 46
2.3 Modern Commons – eine Definition und Abgrenzung 56
2.4 Physische Infrastruktur als multifunktionales Ressourcensystem 71
2.5 SES-Commons im Vergleich mit technischen Infrastruktursystemen 91
2.6 Fazit: Commons-Funktionen und Dilemmata technischer Infrastrukturen 103
3 Infrastruktur: Fundament der modernen Gesellschaft 107
3.1 Nutzen und Kosten von Infrastruktursystemen 107
3.2 Infrastruktur-Systeme und ihre Wertschöpfungsebenen 119
3.3 Epochen der infrakulturellen Ko-Evolution 143
3.4 Rollenwandel überregionaler Infrastruktursysteme 163
3.5 Infrastruktur-Entwicklung und ihre Dilemmata nach Smith 173
3.6 Grundlagen für eine Theorie der Modern Commons 199
3.7 Fazit: Dynamik von Infrastruktursystemen im kulturellen Kontext 204
4 Analyse- und Entwicklungsrahmen für Modern-Commons-Systeme 206
4.1 Designmodell einer ganzheitlichen Systemperspektive 211
4.2 Akteursperspektive in der Infrastruktur-Entwicklung 227
4.3 Kriterien für Nachhaltigkeit am Beispiel Mobilitätssektor 238
4.4 Governance für eine nachhaltige Infrakultur 251
4.5 Förderung nachhaltiger Mobilitätskultur mittels IDF 264
4.6 Fazit: Leitplanken für eine nachhaltige Infrakultur 270
5 Zusammenfassung und Implikationen 273
5.1 Kernaussagen und Ausblick 273
5.2 Implikationen für eine nachhaltige Transformation im Verkehrssektor 278
5.3 Forschungsbedarf zu nachhaltiger Infrakultur 280
5.4 Kritische Reflexion 282
Literaturverzeichnis 284
Anhang I Symposien und Vorträge im Kontext dieser Arbeit (Auszug) 318
Anhang II Abkürzungsverzeichnis 319 / Abstract
In the design of infrastructure systems, conflicts of interest arise frequently, for which actors lack effective solution mechanisms. Therefore, a toolset with which conflicts of goals and interest can be identified and negotiated at an early stage is required. To develop such a framework, the flexible principles of Commons Governance according to Ostrom proved appropriate. On the research subject of multilevel infrastructure net-works for transport, energy and telecommunications, this dissertation transfers findings of the commons research for socio-ecological systems (SES) to socio-technical infra-structure systems (STS). Due to structural-functional parallels between commons and emergent infrastructure systems, the latter are conceptualized here as Modern Commons. Therefore, the building principles of commons and the IAD framework (Ostrom 1990) were adapted for polycentric processes of infrastructure development. Based on the AGIL scheme (Parsons 1961), basic conditions and influencing factors were examined as an infra-cultural framework for the allocation principles, legitimation mechanisms and analysis of system-effects of infrastructure development regarding sustainability.
Design of infrastructure systems as collectively used cultural and economic goods, is shaped by societal goals and belief-systems that determine the roles of state, economy and civil society and prove decisive for decision making on spatial and economic value allocation. A design model for a governance process and an Infracultural Analysis and Development Framework (IDF) were outlined, which supports decision-making regarding the transformation of Modern Commons, as will be demonstrated by the example of sustainable mobility.
A comprehensive analysis of Modern-Commons-Systems must include interactions of the five dimensions of infrastructure, viz. their natural, technical, social, institutional and mental dimensions. In this context, the physical platform, the programs and the applications-layer can be functionally differentiated for multi-level infrastructure systems as interdependent levels of value creation. In addition to central system requirements decentralized specifics have to be taken into account for design and operation of such systems. Priorities and effects occurring in an infrastructure life cycle will be evaluated differently depending on the perspective, regarding actors, systems and sustainability. The IDF recommends an iterative approach and criteria that are suitable for identifying conflicts of interest and resolving contribution and appropriation dilemmas, especially where markets fail to ensure the sustainable development of infrastructure systems.:I. Abbildungsverzeichnis 9
II. Tabellenverzeichnis 10
1 Einleitung und Übersicht 11
1.1 Hintergrund und Bedeutung 11
1.2 Ziele und Forschungsfragen 13
1.3 Aufbau der Arbeit 17
1.4 Definitionen und Themenabgrenzung 19
1.5 Methodik und Vorgehen 27
1.6 Stand der Forschung 30
2 Commons als soziale Infrastruktursysteme 41
2.1 Ursprung, Bedeutung und Relevanz von Commons 41
2.2 Prinzipien und Merkmale von Commons-Systemen 46
2.3 Modern Commons – eine Definition und Abgrenzung 56
2.4 Physische Infrastruktur als multifunktionales Ressourcensystem 71
2.5 SES-Commons im Vergleich mit technischen Infrastruktursystemen 91
2.6 Fazit: Commons-Funktionen und Dilemmata technischer Infrastrukturen 103
3 Infrastruktur: Fundament der modernen Gesellschaft 107
3.1 Nutzen und Kosten von Infrastruktursystemen 107
3.2 Infrastruktur-Systeme und ihre Wertschöpfungsebenen 119
3.3 Epochen der infrakulturellen Ko-Evolution 143
3.4 Rollenwandel überregionaler Infrastruktursysteme 163
3.5 Infrastruktur-Entwicklung und ihre Dilemmata nach Smith 173
3.6 Grundlagen für eine Theorie der Modern Commons 199
3.7 Fazit: Dynamik von Infrastruktursystemen im kulturellen Kontext 204
4 Analyse- und Entwicklungsrahmen für Modern-Commons-Systeme 206
4.1 Designmodell einer ganzheitlichen Systemperspektive 211
4.2 Akteursperspektive in der Infrastruktur-Entwicklung 227
4.3 Kriterien für Nachhaltigkeit am Beispiel Mobilitätssektor 238
4.4 Governance für eine nachhaltige Infrakultur 251
4.5 Förderung nachhaltiger Mobilitätskultur mittels IDF 264
4.6 Fazit: Leitplanken für eine nachhaltige Infrakultur 270
5 Zusammenfassung und Implikationen 273
5.1 Kernaussagen und Ausblick 273
5.2 Implikationen für eine nachhaltige Transformation im Verkehrssektor 278
5.3 Forschungsbedarf zu nachhaltiger Infrakultur 280
5.4 Kritische Reflexion 282
Literaturverzeichnis 284
Anhang I Symposien und Vorträge im Kontext dieser Arbeit (Auszug) 318
Anhang II Abkürzungsverzeichnis 319

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:34940
Date13 August 2019
CreatorsHofmann, Klaus Markus
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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