Der vorliegende Text stellt eine musikdidaktische Reflexion darüber dar, ob und wie jugendkulturelle Musik im Musikunterricht allgemein bildender Schulen berücksichtigt werden kann. Zunächst wird Jürgen Terhags „Un-Unterrichtbarkeitsthese“ zu jugendkultureller Musik mit den Begriffen ästhetischer Theorie reformuliert (Abschnitt 1) und mit aktuellen Ergebnissen einerseits aus der Jugendkultur-Forschung und andererseits aus der Entwicklungspsychologie verknüpft (Abschnitt 2). Terhags Unterscheidung von „Schülermusik“ und „Schulmusik“ wird innerhalb des Begriffskontexts der ästhetischen Theorie aufgegriffen, aber zugleich auch modifiziert und präzisiert. Schülermusik und Schulmusik kennzeichnen nun die formale Unterscheidung zwischen einer korresponsiv-wertverhafteten und offenen Arten ästhetischer Weltzuwendung. Beide sind nicht allein für jugendkulturelle Musikpraxen reserviert. Konkrete Werte (Lebenseinstellungen, Habitus etc.), die in der korresponsiven, auch „atmosphärisch“ genannten Art ästhetischer Weltzuwendung zum Tragen kommen, ergeben sich aus den kulturellen Zugehörigkeiten der Schüler. Für Jugendkulturen, die für die jeweiligen jugendlichen Schüler aktuell sind, lassen sich aufgrund entwicklungspsychologischer Einsichten kulturübergreifende Gemeinsamkeiten formulieren, die einerseits korresponsive, andererseits offene ästhetische Praxen fördern.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:112 |
Date | 02 April 2009 |
Creators | Wallbaum, Christopher |
Publisher | Hochschule für Musik und Theater Leipzig |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | doc-type:article, info:eu-repo/semantics/article, doc-type:Text |
Source | Zeitschrift für kritische Musikpädagogik 6 (2007), S. 22 - 36 |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
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