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Mythos Kinderbuch – warum Jim Knopf aus mir keinen besseren Menschen gemacht hat: 22. Februar 2015

Was Sie erwartet, liebe Anwesende, ist ein Plädoyer für das Lesen, und zwar, ganz dezidiert,
für das textbasierte Lesen von Büchern – wie könnte man es auch anders von einem Autoren
erwarten. Ich möchte durch einen Vergleich zwischen textbasiertem Lesen auf der einen und
multimedialen Inhalten auf der anderen Seite aufzeigen, warum ich eine Lanze immer eher
fürs schwarzweiße Buch breche denn für eine verlockend bunte Wundertüte.
Es soll aber auch, was folgt, ein Plädoyer für jedes Kind sein, das zu lesen ablehnt und Bücher
bestenfalls als Türstopper benutzt. Warum erschreckt so viele Menschen die Vorstellung
vom nicht lesenden, nicht lesen wollenden Kind? Welches Ideal ist es, dem wir nachtrauern, wenn
es heißt, der kleine Laurenz sei ja an sich ganz pfiffig mit seinen neun Jahren, aber lesen … lesen
will er einfach nicht, obwohl wir doch nun wirklich alles versucht haben? Angesichts
nicht nur der Vehemenz, sondern beinahe schon der Penetranz, mit der seit jeher das lesende
Kind zum Maß aller guten Dinge erklärt wird, ist es an er Zeit, den mythologisch überfrachteten
Begriff Kinderbuch auf ein gerechtes Maß zurechtzustutzen. Und jene erwachsenen Menschen
gleich dazu, die aus Lesen und Lesen zwei ganz verschiedene Begrifflichkeiten gemacht haben.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:79121
Date24 May 2022
CreatorsSteinhöfel, Andreas
PublisherStaatsschauspiel Dresden
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:book, info:eu-repo/semantics/book, doc-type:Text
SourceDresdner Reden
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relationurn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-790845, qucosa:79084

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