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Ergebnisse der ersten Patienten mit einem linksventrikulären Assist-Device der 4. Generation am Herzzentrum Leipzig

Zwischen dem 10.09.2014 und 13.04.2016 wurde am Herzzentrum Leipzig das LVAD vom Typ Heartmate III bei 25 Patienten implantiert. Diese Arbeit befasst sich mit dem postoperativen Verlauf dieser Patienten. In die Studie wurden die ersten 25 Patienten, die am Herzzentrum Leipzig mit einem Heartmate III-System versorgt wurden, eingeschlossen. Die Auswertung der prä-, peri- und postoperativen Ergebnisse erfolgte retrospektiv anhand vorliegender Patientenakten sowie verschiedener EDV-Programme. Anschließend wurden aufgetretene unerwünschte Ereignisse zum einen nach 30 Tagen und zum anderen nach 365 Tagen dokumentiert.
Der überwiegende Anteil der Patienten war männlichen Geschlechts (92%) und das mittlere Alter betrug 59,2 ± 10,34 Jahre. Als Diagnose lag bei etwa der Hälfte (52%) der Betroffenen eine ICM und bei der anderen Hälfte (48%) eine DCM vor. Nahezu alle Patienten befanden sich zum OP-Zeitpunkt im NYHA-Stadium III (48%) oder IV (44%) bzw. wiesen überwiegend die INTERMACS-Stufen 3 (64%) und 4 (28%) auf, 8% der Patienten befanden sich zum OP-Zeitpunkt in der Stufe 1. Insgesamt handelte es sich bei den Patienten um eine kardial stark vorbelastete Klientel mit einer großen Zahl an Komorbiditäten sowie stark erhöhten Druckverhältnissen im kleinen Kreislauf. Das angestrebte Behandlungsziel war in 40% der Fälle eine Überbrückung zur Transplantation (BTT), 36% der Patienten erhielten das Heartmate III als Dauertherapie (DT) und bei 24% war die endgültige Entscheidung bezüglich des Therapieziels noch nicht getroffen.
Es zeigte sich bei unseren Patienten eine 30-Tage- bzw. 1-Jahres-Überlebensrate von 96 % bzw. 72 %. Todesursachen waren in vier Fällen ein Multiorganversagen, zwei Patienten verstarben an einer Sepsis infolge einer Driveline-Infektion und ein Patient durch Suizid.
Zu den dominierenden Ereignissen im gesamten Beobachtungsjahr nach LVAD-Implantation zählten Blutungen (52%), Sepsis (44%) und Nierenversagen (40%). Aber auch Rechtsherzversagen (36%), Herzrhythmusstörungen (36%), Driveline-Infektionen (32%), neurologische Ereignisse (24%) und Wundkomplikationen (20%) waren häufige Komplikationen nach Einsetzen des Systems. Blutungen, Nieren- und Rechtsherzversagen sowie neurologische Ereignisse traten dabei vor allem frühzeitig nach der Implantation auf, während Sepsis, Driveline-Infektionen und Wundkomplikationen die vorherrschenden Ereignisse des zweien Beobachtungszeitraumes darstellten. Pumpenthrombosen, Pumpenwechsel sowie Hämolysen wurden während des gesamten Beobachtungszeitraumes nicht beobachtet.
Zusammenfassend lässt sich somit ein mit anderen Studien vergleichbares Patientenkollektiv feststellen. Auch die postoperativen Ergebnisse entsprechen denjenigen vergleichbarer internationaler Arbeiten. Limitiert wurde die Studie vor allem durch eine geringe Fallzahl aufgrund der niedrigen Operationsfrequenz. Das neue System scheint jedoch sicher in der Therapie der fortgeschrittenen Herzinsuffizienz und geeignet für die Anwendung als BTT und DT.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:33617
Date25 March 2019
CreatorsGanz, Linda
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/acceptedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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