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Stellenwert der klinisch-gynäkologischen Untersuchung in Narkose und der MRT zur Beurteilung der Parametrien bei Patientinnen mit Zervixkarzinom

Die Therapie des Zervixkarzinoms richtet sich maßgeblich danach, ob ein tumoröser Befall der Parametrien vorliegt2, weshalb eine genaue Evaluation der Parametrien im Rahmen der initialen Diagnostik unerlässlich ist. Hierbei konnte sich in den letzten beiden Dekaden zunehmend die MRT-Bildgebung als neuer Standard durchsetzen. Dementsprechend sieht die neue FIGO-Klassifikation eine klinische Untersuchung in Narkose nur noch als fakultative Maßnahme an.4 Die Wertigkeit der MR-Bildgebung, insbesondere bei fortgeschrittenen Tumoren, wurde bisher jedoch nur unzureichend untersucht. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob die diagnostische Genauigkeit bei der Bestimmung von parametranem Tumorbefall durch eine Kombination von einer sachkundig durchgeführten Untersuchung in Narkose und der parallelen Darstellung der MRT-Bilder erhöht werden kann. Unsere Hypothese war hierbei, dass die bei der klinischen Untersuchung erhobenen, taktilen Informationen eine wichtige Ergänzung zu den visuellen Informationen der MRT-Bilder darstellen und von diagnostischer Bedeutung sind.
Durch die Auswertung histopathologischer Daten der Leipziger TMMR- und LEER Studie konnten wir unsere Hypothese bestätigen und aufzeigen, dass die Genauigkeit der Bestimmung des parametranen Tumorbefalls bei der Kombination der Untersuchungsmodalitäten erhöht werden kann. Die kombinierte Sensitivität, also die Wahrscheinlichkeit, dass eine parametrane Tumorinvasion vorliegt, wenn dies im MRT oder bei der klinischen Untersuchung vermutet wird, lag bei 86,1%.
Die kombinierte Spezifität, d.h. die Wahrscheinlichkeit, dass keine parametrane Infiltration vorliegt, wenn diese weder im MRT noch bei der klinischen Untersuchung vermutet wird, erreichte 92,8%.
Die Sensitivitäten und Spezifitäten in einer isolierten Betrachtung der Untersuchungsergebnisse lagen bei 68,5% und 81,4% für die MRT bzw. 77,5% und 87,2% für die bimanuelle rektovaginale Untersuchung in Narkose mit intraoperativer Darstellung der MRT-Bilder.

Wir konnten darüber hinaus zeigen, dass bei der MRT-Untersuchung die Tumorgröße einen signifikanten Einfluss auf die Testgenauigkeit hat. So konnte bei Tumoren < 2,5 cm im MRT in 89,5% der Fälle der parametrane Infiltrationsstatus richtig eingeschätzt werden, während dies nur bei 65,9% der Fälle mit einer Tumorgröße ≥ 2,5 cm der Fall war. Die klinische Untersuchung wurde hingegen durch die Tumorgröße in ihrer Genauigkeit nicht beeinflusst.
Diese Ergebnisse untermauern die Hypothese, dass bei größeren Tumoren die morphologische Unterscheidung in der MRT zwischen parametraner Tumorinvasion und peritumoralem Ödem erschwert ist.51

Interessanter Weise zeigte sich auch, dass der BMI bei beiden Untersuchungsmodalitäten keinen statistisch signifikanten Einfluss auf die Genauigkeit der Evaluation der Parametrien hat.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Untersuchung in Narkose im Operationssaal mit simultaner Darstellung der MRT-Bilder ein wichtiges Werkzeug im Staging-Prozess bei Patientinnen mit Zervixkarzinom ist und die Testgenauigkeit gegenüber einer alleinigen Bildgebung mittels MRT deutlich erhöhen kann. Insbesondere bei größeren Tumoren scheint dies von besonderer Bedeutung zu sein.:Inhaltsverzeichnis
I. Einführung………………………………………………………………………………..………4
1. Hintergrund der Arbeit…………………….....……………………………….….....…4
2. Das Zervixkarzinom………....……………………………………………………...…8
2.1. Epidemiologie…...………………………………………………………………...………8
2.2. Risikofaktoren……………………………………………………………...………..…….8
2.3. Lokale und regionale Tumorausbreitung……………………………………...………10
2.4. Prognosefaktoren……………………..…………………………......………………….10
2.5. Diagnostik und Staging………………..……..………………..……………………….11
2.6. Stellenwert der MRT-Untersuchung.………….………….......……………………….12
2.7. Optimale Bildgebung mittels MRT……………..……………………..……………….14
2.8. Konventionelle Therapiestrategie bei Karzinomen ohne Fernmetastasen…….….14
2.9. Krebsfeldchirurgie…………………………….…………………………………………15
3. Fragestellung und Zielsetzung……………………………………….....…………..17
II. Publikation………………………………….…………………………………………….18
III. Zusammenfassung der Arbeit………………………………...………….…………….31
IV. Literaturverzeichnis……………………...………………………………………………….…33
V. Appendix……………………………….……………………………………………………….37
1. Darstellung des eigenen Beitrags………………………………………….…...…..37
2. Selbstständigkeitserklärung….………………………….…………….……………39
3. Publikationsverzeichnis…………..………………………………………………….40

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:87421
Date13 October 2023
CreatorsSodeikat, Paulina
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relation10.3390/cancers13122961

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