Auch nach Jahrzehnten des wissenschaftlichen Diskurses ist die motorische Schnelligkeit weiterhin ein kontrovers diskutierter Gegenstandsbereich. Die fehlende Möglichkeit einer klaren Abgrenzung, zu den anderen Phänomenen der menschlichen Motorik gilt als ursächlich. Im internationalen Vergleich der Theoriepositionen scheint eine klare Abgrenzung der Schnelligkeit noch weitaus schwieriger. Die im deutschsprachigen Raum vertretenen Theoriekonzepte lassen sich nur bedingt in die der englischsprachigen Literatur überführen. Das theoretische Fundament dieser Arbeit ist die Annahme, dass die motorische Schnelligkeit aus elementaren und komplexen Anteilen besteht. Für die elementare motorische Schnelligkeit als Gegenstand dieser Arbeit wird das theoretische Konstrukt nach Voß, Witt und Werthner (2007) zugrunde gelegt. Durch empirische Daten aus drei Kohorten, erhoben im Querschnittsdesign, sollte das Konstrukt der elementaren motorischen Schnelligkeit bestätigt werden. Daneben stand auch die Frage, ob die elementare motorische Schnelligkeit bereits im frühen Erwachsenenalter deutliche Leistungsminderungen erkennen lässt, wie es verallgemeinernde Annahmen zur motorischen Schnelligkeit in der Literatur z.T. vermuten lassen. Für die Untersuchungen wurden einige der motorischen Testverfahren neu entwickelt. Mit einem explorativen Ansatz wurden die Daten untersucht und mit einer explorativen Faktorenanalyse das Strukturgefüge in den drei Kohorten herausgearbeitet. Im Ergebnis kann die bisher theoriegeleitete Dimensionalität der elementaren motorischen Schnelligkeit mit empirischen Daten belegt werden. In diesem Zusammenhang zeigt sich, dass die innere Struktur der elementaren motorischen Schnelligkeit vom Kindes- zum Erwachsenenalter offenbar noch Prozesse der Ausdifferenzierung erfährt. Die Kognition wurde bislang als ein die Schnelligkeit mitbestimmender Faktor angenommen. Aus den vorliegenden Ergebnissen könnte auch eine eigenständige Dimension im Strukturgefüge der elementaren motorischen Schnelligkeit geschlussfolgert werden. In der Literatur gibt es kontroverse Auffassungen, ob es sich bei der Schnelligkeit um ein auf einzelne Muskelgruppen lokal begrenztes Phänomen handelt. Die vorliegenden Daten deuten in dieser Diskussion darauf hin, dass keine lokale Eingrenzung vorliegt.:Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Theoretische Grundlagen
2.1 Der Entwicklungsbegriff
2.2 Die motorische Entwicklung im Altersgang
2.2.1 Altersbesonderheiten
2.2.2 Biologische Grundlagen veränderter motorischer Leistungsvoraussetzungen
2.2.3 Strukturelle Faktoren sich ändernder Schnelligkeitsvoraussetzungen
2.3 Theorie zur Schnelligkeit
2.3.1 Die elementare und komplexe motorische Schnelligkeit im Altersgang
2.3.2 Ansätze zur Operationalisierung der motorischen Schnelligkeit
2.4 Rolle der Kognition im Konstrukt der elementaren motorischen Schnelligkeit
3 Forschungsdefizit und Fragestellung
4 Untersuchungsmethodik
4.1 Untersuchungsgruppe
4.1.1 Kohorte mittleres Kindesalter
4.1.1.1 Gruppencharakteristik
4.1.2 Kohorte frühes Erwachsenenalter
4.1.2.1 Gruppencharakteristik
4.1.3 Kohorte späteres und spätes Erwachsenenalter
4.1.3.1 Gruppencharakteristik
4.2 Zusammenstellung motorischer Tests, um die Dimensionen der elementaren motorischen Schnelligkeit zu erfassen
4.2.1 Elementare Frequenzschnelligkeit
4.2.1.1 Handtapping Test alternierend (HTTa)
4.2.1.2 Fußtapping Test stehend (FTTst)
4.2.2 Willkürlich initiierbare Schnelligkeit (wiS)
4.2.2.1 Der Armextensionstest
4.2.2.2 Der Ausfallschritt (AFS)
4.2.3 Reaktionsschnelligkeit
4.2.3.1 Einfachreaktion auf visuelle und akustische Reize
4.2.3.2 Wahlreaktionsschnelligkeit (Match-Test)
4.2.4 Elementare azyklische Schnelligkeit bei reaktiven Bewegungen
4.2.5 Schnelligkeit kognitiver Prozesse
4.3 Statistische Verfahren
4.3.1 Faktorenanalyse
4.4 Methodenkritik
4.4.1 Statistische Verfahren
4.4.2 Stichprobenauswahl
4.4.3 Auswahl der motorischen Tests
5 Ergebnisdarstellung
5.1 Untersuchungen zur Testgüte neu entwickelter und etablierter Testverfahren
5.1.1 Evaluation und Evolution des Armextensionstests
5.1.2 Testgüte des Ausfallschrittes
5.1.3 Testgüte des PVT und ZVT
5.1.4 Testgüte HTTa, FTTst & Einfachreaktion Hand/Fuß bei visueller Reizdarbietung
5.2 Faktorenstruktur in drei Kohorten
5.2.1 Faktorenanalyse der Kohorte mittleres Kindesalter
5.2.2 Faktorenanalyse der Kohorte frühes Erwachsenenalter
5.2.3 Faktorenanalyse der Kohorte spätes/späteres Erwachsenenalter
5.2.4 Vergleich der Faktorenstruktur zwischen den Kohorten
5.3 Überprüfung der Faktorenstruktur durch Austausch der Variable ZVT gegen PVT
5.3.1 Faktorenstruktur in der Kohorte mittleres Kindesalter bei Verwendung des PVT
5.3.2 Faktorenanalyse 6-11 Jahre
5.3.3 Faktorenanalyse 8-11 Jahre
5.3.4 Faktorenstruktur in der Kohorte frühes Erwachsenenalter bei Verwendung des PVT
5.3.5 Faktorenstruktur in der Kohorte spätes/ späteres Erwachsenenalter bei Verwendung des PVT
5.3.6 Vergleich der Faktorenstruktur zwischen den Kohorten nach Austausch der Variable ZVT gegen PVT
5.4 Altersübergreifende Zusammenfassung der einzelnen Testleistungen
6 Diskussion
6.1 Unterschiede in der Entwicklung der Reaktionszeiten in Abhängigkeit von der Reizdarbietung
6.2 Unterschiede in der Entwicklung von elementaren Schnelligkeitsleistungen im Vergleich der oberen und unteren Extremität
6.3 Position zur Diagnose der willkürlich initiierbaren Schnelligkeit
6.4 Position zur Diagnose der kognitiven Schnelligkeit
6.5 Strukturelle Veränderungen elementarer Schnelligkeitsleistungen in der Lebensspanne
6.6 Gegenüberstellung verschiedener explorativer Methoden
7 Ausblick
8 Literatur
Anhang
I Allgemein
III Methodenvergleich explorative Faktorenanalyse
IV Umgang mit fehlenden Werten
V Methodenvergleich beim Umgang mit fehlenden Werten
Thesen
Versicherung / Even after decades of scientific discourse, motor speed is still a controversial topic. The lack of a clear demarcation to the other phenomena of human motoric is causally. In the international comparison of theories, a clear delimitation of speed appears to be far more difficult. The theory concepts represented in the German-speaking space can be transferred only partly in those of the English-speaking literature. The theoretical foundation of this work is the assumption that the motoric speed consists of elementary and complex parts. For the elementary speed, as an object of this work the theoretical construct is laid to Voß, Witt and Werthner (2007). By empiric data from three cohorts, raised in the cross section design, the construct of elementary speed should be confirmed. Besides there stood the question, whether the elementary speed reveals clear achievement decreases already at the early adult’s age, how it generalising acceptances let partly assume to the speed in the literature. For the investigations, some of the motor test procedures were newly developed. Using an exploratory approach, the data were examined and the internal structure in the three cohorts was worked out using an exploratory factor analysis. As a result, the theoretically derived dimensionality of the elementary motor speed can be proved empirically. In this context, it becomes clear that the inner structure of the elementary speed from the child to the adult age apparently still experiences processes of differentiation. The cognition has hitherto been regarded as a factor determining the speed. From the results obtained, an independent dimension could also be concluded in the internal structure of elementary speed. There are controversial views in the literature as to whether speed is a local phenomenon limited to individual muscle groups. The present data indicate in this discussion that there is no local confinement:Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Theoretische Grundlagen
2.1 Der Entwicklungsbegriff
2.2 Die motorische Entwicklung im Altersgang
2.2.1 Altersbesonderheiten
2.2.2 Biologische Grundlagen veränderter motorischer Leistungsvoraussetzungen
2.2.3 Strukturelle Faktoren sich ändernder Schnelligkeitsvoraussetzungen
2.3 Theorie zur Schnelligkeit
2.3.1 Die elementare und komplexe motorische Schnelligkeit im Altersgang
2.3.2 Ansätze zur Operationalisierung der motorischen Schnelligkeit
2.4 Rolle der Kognition im Konstrukt der elementaren motorischen Schnelligkeit
3 Forschungsdefizit und Fragestellung
4 Untersuchungsmethodik
4.1 Untersuchungsgruppe
4.1.1 Kohorte mittleres Kindesalter
4.1.1.1 Gruppencharakteristik
4.1.2 Kohorte frühes Erwachsenenalter
4.1.2.1 Gruppencharakteristik
4.1.3 Kohorte späteres und spätes Erwachsenenalter
4.1.3.1 Gruppencharakteristik
4.2 Zusammenstellung motorischer Tests, um die Dimensionen der elementaren motorischen Schnelligkeit zu erfassen
4.2.1 Elementare Frequenzschnelligkeit
4.2.1.1 Handtapping Test alternierend (HTTa)
4.2.1.2 Fußtapping Test stehend (FTTst)
4.2.2 Willkürlich initiierbare Schnelligkeit (wiS)
4.2.2.1 Der Armextensionstest
4.2.2.2 Der Ausfallschritt (AFS)
4.2.3 Reaktionsschnelligkeit
4.2.3.1 Einfachreaktion auf visuelle und akustische Reize
4.2.3.2 Wahlreaktionsschnelligkeit (Match-Test)
4.2.4 Elementare azyklische Schnelligkeit bei reaktiven Bewegungen
4.2.5 Schnelligkeit kognitiver Prozesse
4.3 Statistische Verfahren
4.3.1 Faktorenanalyse
4.4 Methodenkritik
4.4.1 Statistische Verfahren
4.4.2 Stichprobenauswahl
4.4.3 Auswahl der motorischen Tests
5 Ergebnisdarstellung
5.1 Untersuchungen zur Testgüte neu entwickelter und etablierter Testverfahren
5.1.1 Evaluation und Evolution des Armextensionstests
5.1.2 Testgüte des Ausfallschrittes
5.1.3 Testgüte des PVT und ZVT
5.1.4 Testgüte HTTa, FTTst & Einfachreaktion Hand/Fuß bei visueller Reizdarbietung
5.2 Faktorenstruktur in drei Kohorten
5.2.1 Faktorenanalyse der Kohorte mittleres Kindesalter
5.2.2 Faktorenanalyse der Kohorte frühes Erwachsenenalter
5.2.3 Faktorenanalyse der Kohorte spätes/späteres Erwachsenenalter
5.2.4 Vergleich der Faktorenstruktur zwischen den Kohorten
5.3 Überprüfung der Faktorenstruktur durch Austausch der Variable ZVT gegen PVT
5.3.1 Faktorenstruktur in der Kohorte mittleres Kindesalter bei Verwendung des PVT
5.3.2 Faktorenanalyse 6-11 Jahre
5.3.3 Faktorenanalyse 8-11 Jahre
5.3.4 Faktorenstruktur in der Kohorte frühes Erwachsenenalter bei Verwendung des PVT
5.3.5 Faktorenstruktur in der Kohorte spätes/ späteres Erwachsenenalter bei Verwendung des PVT
5.3.6 Vergleich der Faktorenstruktur zwischen den Kohorten nach Austausch der Variable ZVT gegen PVT
5.4 Altersübergreifende Zusammenfassung der einzelnen Testleistungen
6 Diskussion
6.1 Unterschiede in der Entwicklung der Reaktionszeiten in Abhängigkeit von der Reizdarbietung
6.2 Unterschiede in der Entwicklung von elementaren Schnelligkeitsleistungen im Vergleich der oberen und unteren Extremität
6.3 Position zur Diagnose der willkürlich initiierbaren Schnelligkeit
6.4 Position zur Diagnose der kognitiven Schnelligkeit
6.5 Strukturelle Veränderungen elementarer Schnelligkeitsleistungen in der Lebensspanne
6.6 Gegenüberstellung verschiedener explorativer Methoden
7 Ausblick
8 Literatur
Anhang
I Allgemein
III Methodenvergleich explorative Faktorenanalyse
IV Umgang mit fehlenden Werten
V Methodenvergleich beim Umgang mit fehlenden Werten
Thesen
Versicherung
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:20938 |
Date | 19 March 2018 |
Creators | Kurth-Rosenkranz, Ronny |
Contributors | Universität Leipzig |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/acceptedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
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