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Veränderungen der adulten Neurogenese im Hippocampus von Drogenabhängigen: Immunhistochemische Untersuchungen mit ausgewählten Neurogenesemarkern

Die Neubildung von Neuronen persistiert lebenslang in der Subgranularzellschicht des Hippocampus und der Subventrikularzone des Großhirns und wird als adulte Neuroge-nese bezeichnet. Es wird vermutet, dass diese beim erwachsenen Menschen einen rele-vanten Einfluss auf degenerative Veränderungen, verschiedene neurologische Krank-heitsbilder und auf die (Dys-)Funktion des Gedächtnisses hat. Im Tiermodell wurde eine Verringerung der Neurogenese nach chronischer Morphingabe nachgewiesen. Vorarbeiten zeigten einen Zusammenhang zwischen chronischem Heroinmissbrauch und reaktiver Astrogliose, Mikrogliose und einer vermehrten Expression des polysialylated neural cell adhesion molecule im humanen Hippocampus. Daraus leitet sich die Hypothese ab, dass chronischer Heroinmissbrauch, als Modell für eine Abhängigkeitserkrankung, einen Einfluss auf die adulte humane Neurogenese hat.
Es wurden in Formalin fixierte Gewebeproben aus dem Hippocampus von Verstorbenen mit einer letalen Heroinintoxikation und mit bekanntem Heroinmissbrauch (n = 20) un-tersucht und mit einer nach Alter und Geschlecht angepassten Kontrollgruppe (n = 28) verglichen. Hierbei wurden spezifische Neurogenesemarker mittels immunhistochemi-scher Methoden angewendet und ausgewertet. Es bestand eine generell sehr geringe zelluläre Proliferationsrate und eine signifikante Reduktion Musashi-1 positiver neuro-naler Vorläuferzellen bei gleichzeitig unveränderter Anzahl Nestin positiver reifender und Calretinin positiver migrierender postmitotischer Neurone. Zudem wurde ein ver-ändertes Calretinin-Expressionsmuster als Hinweis auf eventuelle funktionelle neuronale Defizite bei Drogenabhängigen festgestellt.
Der potentielle Einfluss von chronischem Heroinmissbrauch auf die adulte humane Neurogenese wird erstmals gezeigt. Die Ergebnisse weisen auf eine negative Beeinflus-sung im Stadium neuronaler Vorläuferzellen und der Zellfunktion migrierender Neurone in der Fallgruppe im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe hin. Diese Hemmung der Neurogenese könnte eine Erklärungsmöglichkeit für kognitive Defizite und Funktionsstörungen des Gedächtnisses infolge chronischen Drogenkonsums bieten und zugleich eine Bedeutung bei der Entstehung von Abhängigkeitserkrankungen haben. Insofern könnte sich hier ein Ansatzpunkt für zukünftige Therapiestrategien derartiger Erkrankungen oder ihrer Folgen bieten.:I. Inhaltsverzeichnis 1
II. Bibliografische Zusammenfassung 2
III. Abkürzungsverzeichnis 3

1. Einführung 4
1.1. Drogenabhängigkeit und Epidemiologie 4
1.2. Heroin 6
1.3. Hippocampus 9
1.4. Adulte Neurogenese 11
1.5. Aufgabenstellung und Ziel der Arbeit 14

2. Materialen und Methoden 18
2.1. Fall- und Kontrollgruppe 18
2.2. Toxikologisch-chemische Untersuchungen 20
2.3. Immunhistochemie 21
2.4. Immunfluoreszenz und konfokale Mikroskopie 25
2.5. Quantifizierung, Datenanalyse und Statistik 26

3. Ergebnisse 28
3.1. Deskriptive Datenanalyse 28
3.2. Musashi-1 30
3.3. Nestin 31
3.4. Calretinin 32
3.5. Ki-67 34
3.6. Doublecortin 35
3.7. Doppelimmunfluoreszenz 36

4. Diskussion 37
4.1. Neurogenese – Proliferation (Ki-67) 38
4.2. Neurogenese – Differenzierung (MSI-1, Nestin) 39
4.3. Neurogenese – Reifung (Calretinin) 42
4.4. Methodische Grenzen und Fehlerbetrachtung 43
4.5. Fazit und Ausblick 46

5. Zusammenfassung der Arbeit 48

6. Literaturverzeichnis 52

7. Anlagen 1-8 65

IV. Selbständigkeitserklärung 73
V. Curriculum vitae 74
VI. Publikationen 75
VII. Danksagung 76

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:13236
Date02 March 2015
CreatorsBayer, Ronny
ContributorsDreßler, Jan, Franke, Heike, Erfurt, Christine, Universität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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