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Vor und nach dem Neoklassizismus: Max Reger und Wilhelm Georg Berger

Als ich noch darüber grübelte, womit ich aus Sicht der rumänischen
Musik zum von Helmut Loos vorgeschlagenen Thema dieses Symposiums
beitragen könnte, ging mein erster Gedanke auf den rumänischen
Komponisten Wilhelm Georg Berger (1929–1993), obwohl der
Weg, der von ihm zu Max Reger führt, nicht unbedingt ein geradliniger
ist. Meine Wahl wurde nicht in erster Linie von der deutschen
(siebenbürgisch-sächsischen) Abstammung des Komponisten bestimmt
(obwohl ich die unterschwellige Wirkung einer gewissen positiven Voreingenommenheit
nicht ausschließen kann), sondern vielmehr von seiner
Einstellung zum kompositorischen Schaffen: Berger war von Hause
aus von einer starken Hinwendung zur Tradition (mit besonderer
Vorliebe für die Musik Johann Sebastian Bachs) geprägt, er integrierte
in seinen Werken aber durchaus auch Elemente der Moderne. Als
ich meine Wahl dann durch historische Nachforschung rechtfertigen
und begründen wollte, waren die Ergebnisse eher enttäuschend. Es gibt
nichts Konkretes, das ein – wie auch immer – Lehrer-Schüler-Verhältnis
zwischen Reger und Berger oder eine direkte Beeinflussung des
zweitgenannten Komponisten durch den ersten nahelegen würde. Berger
hat zunächst Viola am Bukarester Konservatorium studiert und
zählte folglich nicht zu den Schülern des Komponisten Mihail Jora
(des bekanntesten rumänischen Schülers Regers) oder der Pianistin
Constanta Erbiceanu (einer Bewunderin Regers, von der später noch
die Rede sein wird). Berger selbst hat zahlreiche und umfangreiche
Bände zur musikalischen Ästhetik und zur Geschichte der sinfonischen
Musik und der Kammermusik verfasst, doch nirgendwo bringt er eine
ausdrückliche Vorliebe für Regers Musik zum Ausdruck, obwohl er diese
selbstverständlich mitberücksichtigt. (Unter welchem Gesichtspunkt
sich Berger der Musik Regers annimmt, werden wir später sehen.)

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:32308
Date03 December 2018
CreatorsSandu-Dediu, Valentina
PublisherInternationale Arbeitsgemeinschaft für die Musikgeschichte in Mittel- und Osteuropa an der Universität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:article, info:eu-repo/semantics/article, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relationurn:nbn:de:bsz:15-qucosa2-322867, qucosa:32286

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