Bei der chronischen Pankreatitis (CP) handelt es sich um eine chronisch und progressiv verlaufende inflammatorische Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, welche durch rezidivierende Schmerzattacken und den sich oftmals im Verlauf entwickelnden Komplikationen gekennzeichnet ist. Die chirurgische Entfernung des betroffenen Pankreasareals ist hierbei nach Ausschöpfung aller konservativen Maßnahmen eine effektive Behandlungsoption. Etablierte Verfahren sind hierbei die Pankreatoduodenektomie (PD) nach Kausch-Whipple oder Traverso-Longmire, die duodenumerhaltende Pankreaskopfresektion (DEPKR) und die Pankreaslinksresektion (PLR). Ziel dieser Arbeit war es, diese chirurgischen Interventionen hinsichtlich ihres perioperativen Outcomes und der Langzeitergebnisse zu untersuchen. Hierbei wurde auch die gesundheitsspezifische Lebensqualität als Evaluationsparameter herangezogen. In die Untersuchung wurden Patienten mit einer CP eingeschlossen, die sich im Zeitraum vom 1.1.1995 bis 31.12.2013 in der Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Leipzig einer Operation an der Bauchspeicheldrüse unterzogen hatten. Beim Vergleich der beiden pankreaskopfresezierenden Operationen (PD vs. DEPKR) zeigten sich die beiden Verfahren weitestgehend ebenbürtig, ohne statistisch signifikante Unterschiede bezüglich der postoperativen Schmerzreduktion, der Mortalität und der Morbidität. Die Gruppe der Patienten mit einer PLR zeigte insgesamt einen unkomplizierteren präoperativen Verlauf mit weniger Schmerzen und Gewichtsverlust, sowie einer insgesamt geringer ausgeprägten Symptomatik. Auch postoperativ beobachteten wir sowohl bei den chirurgischen als auch den nicht-chirurgischen Komplikationen eine geringere Komplikationsrate. Die Gesamtmorbidität lag bei insgesamt 58%, die Häufigkeit von schwerwiegenderen Major- Komplikationen betrug 19%. Als prognostische Faktoren für das Auftreten von vermehrten schweren Komplikationen konnten das Vorliegen eines Alters über 60 Jahren sowie das Vorliegen einer pulmonalen Vorerkrankung als unabhängige Risikofaktoren identifiziert werden. Bei der Betrachtung der langfristigen Auswirkungen dieser Komplikationen zeigte sich in der Überlebenszeitanalyse eine signifikante Verschlechterung der Prognose bei Vorhandensein eines höheren Komplikationsgrades. Eine bedeutende Komplikation nach einem chirurgischen Eingriff an der Bauchspeicheldrüse ist das Auftreten einer postoperativen Pankreasfistel. In unserer Studie trat diese bei 14,5% der Patienten auf, wobei 10,6% sich als klinisch symptomatisch darstellten. Als Risikofaktor für das Entwickeln einer Pankreasfistel konnte das Vorliegen eines weichen Pankreasgewebes ausgemacht werden. Die Betrachtung der gesundheitsspezifischen Lebensqualität als Evaluationsparameter ist wie bei vielen chronischen Erkrankungen von großer Bedeutung, weshalb ein Teil dieser Arbeit in der Erhebung der Lebensqualität mit hierfür geeigneten Fragebögen (EORTC QLQ C30 & PAN28) bestand. Hierbei beobachteten wir bei Patienten mit Zustand nach einer Pankreatoduodenektomie eine bessere langfristige Lebensqualität und eine geringere Ausprägung einschränkender Symptome als bei Patienten mit einer duodenumerhaltenden Pankreaskopfresektion. Bei Patienten mit einer Major-Komplikation während des postoperativen stationären Verlaufes zeigte sich eine signifikant schlechtere langfristige Lebensqualität.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:16836 |
Date | 23 November 2017 |
Creators | Eisenhauer, Tim |
Contributors | Universität Leipzig |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
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