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Analyse operativ behandelter rheumatischer Vorfußdeformitäten unter besonderer Berücksichtigung der Pedobarographie

Analyse operativ behandelter Vorfußdeformitäten unter besonderer Berücksichtigung der Pedobarographie

Theo Jan Bernhardt

Fragestellung
Die rheumatische Vorfußdeformität bedarf im fortgeschrittenen Stadium oftmals einer operativen Korrektur. Die elektronische Fußdruckmessung ist aktuell nicht als Standarduntersuchung zur Erfolgsbeurteilung solcher Operationen etabliert. Die vorliegende Arbeit sollte im Rahmen einer retrospektiven Analyse operativ behandelter rheumatischer Vorfußdeformitäten klären, inwieweit klinische und pedobarographische Parameter in der Erfolgsbeurteilung miteinander korrelieren und die Methode der Pedobarographie damit zur Erfolgsbeurteilung nach Korrekturoperationen am rheumatischen Vorfuß nutzbar ist.

Methodik:
Es wurde eine klinische und pedobarographische Untersuchung bei 29 Probanden mit insgesamt 34 operierten Vorfüßen durchgeführt. Der funktionell-klinische Befund wurde anhand 3 etablierter klinischer Scores erhoben (AOFASHallux, AOFASKleinzehen, FFI). Die Fußdruckmessung erfolgte mit einem mobilen „Im-Schuh-Messsystem“ der Firma T&T medilogic. Es wurde die Lokalisation des Spitzendrucks im Vorfußbereich und die Lokalisation des subjektiven Schmerzmaximums erfasst. Weiterhin wurden 5 pedobarographische Parameter hinsichtlich einer Korrelation mit den klinischen Scores statistisch ausgewertet (Rangkorrelation; Signifikanzniveau 95%).

Ergebnisse:
Es konnte eine statistisch gesicherte Korrelation der untersuchten pedobarographischen Parameter mit den klinischen Scores nachgewiesen werden. Dabei korrelierten mit tendenziell besseren klinisch-funktionellen Befunden ein höherer summierter Vorfußdruck (FFI - R: -0,395; AOFAS - R: 0,354), ein höherer Vorfußdruck im Verhältnis zum Rückfußdruck (FFI - R: -0,455; AOFAS - R: 0,340), eine kürzere Standphasendauer (FFI - R: 0,351; AOFAS - R: -0,423), eine größere Doppelschrittlänge (AOFAS - R: 0,324) sowie eine größere effektive Fußlänge (FFI - R: -0,327; AOFAS - R: 0,469). Der Spitzendruck im Vorfußbereich wurde überwiegend unter dem 1. Strahl gefunden (n=24), wobei nur wenige Patienten das subjektive Schmerzmaximum im Vorfußbereich genau lokalisieren konnten (n=7).

Schlussfolgerungen:
Um den klinisch-funktionellen Befund der Patienten nach einer komplexen Vorfußkorrektur beim Rheumapatienten zu erheben, ist die Verwendung von klinischen Scores zu empfehlen, da die Erfassung des subjektiven Schmerzlokalisation nicht ausreichend ist. Die untersuchten pedobarographischen Parameter sind in der Lage Unterschiede des postoperativen subjektiven Beschwerdebildes sowie zu erwartende Gangbildverbesserungen widerzuspiegeln und können damit perspektivisch als Kriterien zur Erfolgsbeurteilung operativer Maßnahmen am rheumatisch deformierten Vorfuß herangezogen werden. Eine Bestätigung der Ergebnisse in prospektiven Studien ist notwendig.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa.de:bsz:15-qucosa-154699
Date29 October 2014
CreatorsBernhardt, Theo Jan
ContributorsUniversität Leipzig, Medizinische Fakultät, Prof. em. Dr. med. habil. Georg von Salis-Soglio, Dr.med. Roger Scholz, Prof.Dr.med. Uwe Eichfeld, Prof.Dr.med. Christoph Baerwald
PublisherUniversitätsbibliothek Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
Languagedeu
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf

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